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Moerderische Schaerennaechte

Moerderische Schaerennaechte

Titel: Moerderische Schaerennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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Göteborg studiert.«
    »Was macht er beruflich?«
    »Nichts. Er ist seit einigen Jahren Rentner.«
    »Ziemlich früh für einen Fünfzigjährigen«, meinte Thomas.
    »Er wurde aus Krankheitsgründen frühpensioniert«, sagte Karin. »Bis dahin war er Sportlehrer.«
    »Und Robert Cronwall?«
    »Er ist genauso alt wie Fredell und wohnt mit seiner Frau auf Lidingö. Sie haben einen Sohn, der ganz in der Nähe ein Haus hat, und eine jüngere Tochter, die in Uppsala lebt.«
    »Was arbeitet Cronwall?«
    »Er ist ein hohes Tier in der Kommunalverwaltung von Lidingö. Wirtschaftsdirektor. Verdient außerdem gut, das Jahreseinkommen, das er versteuert, ist ganz ordentlich.«
    Thomas versuchte vergeblich, den Informationen etwas zu entnehmen, was seine Nachforschungen voranbringen konnte.
    »Hast du irgendeine Verbindung zu Marcus Nielsen gefunden?«, fragte er.
    »Eher nicht. Die beiden Personen wohnen in verschiedenen Teilen von Stockholm, sie haben auf unterschiedlichen Gebieten gearbeitet, und keiner von ihnen hat oder hatte einen Beruf, der etwas mit Nielsens Studium zu tun hat.«
    »Sackgasse also«, murmelte Thomas vor sich hin.
    Es war eine abwegige Idee gewesen, er hatte es ja geahnt. Er legte die Blätter auf den Schreibtisch.
    »Trotzdem danke«, sagte er.
    Es ging auf zwei Uhr zu, als Margit in die Polizeistation zurückkehrte.
    Thomas hatte auf sie gewartet. Sein Mittagessen hatte aus zwei heißen Würstchen vom Schnellimbiss bestanden, und der Senfgeschmack klebte ihm noch am Gaumen.
    Kaum hatte Margit ihre Jacke ausgezogen, zeigte Thomas ihr Nielsens Handy und die Computerausdrucke von Karin Ek. Margit studierte das Material ein paar Minuten, dann lehnte sie sich auf dem Stuhl zurück.
    »Das gibt nicht gerade viel her«, sagte sie.
    »Ich finde, wir sollten Jan-Erik Fredell und Robert Cronwall einen Besuch abstatten«, erwiderte Thomas.
    »Und warum?«
    »Weil ich mit Marcus Nielsens Tod noch nicht fertig bin.«
    In Margits Augen lag Skepsis. Vor dem offenen Fenster zwitscherten lautstark und munter ein paar Vögel. Für einen Augenblick konnte man glatt vergessen, dass bereits Mitte September war.
    »Wir haben eine Menge anderer Fälle, die aufgeklärt werden müssen«, sagte sie. »Und im Moment sind wir nicht gerade überbesetzt.«
    »Ich weiß.«
    Es gab keinen vernünftigen Grund, das war Thomas bewusst. Aber Marcus Nielsen hatte es verdient, dass die Polizei sich noch etwas mehr mit dem Fall beschäftigte, ehe sein Tod endgültig als Selbstmord abgehakt und zu den Akten gelegt wurde.
    »Ich kann allein fahren, du brauchst nicht mitzukommen, wenn du anderes zu tun hast.«
    »Okay.«
    Margit hob die Hand zu einem kurzen Gruß und wandte sich ihrem Computer zu.
    Thomas dachte an den Ausdruck auf Maria Nielsens Gesicht, und er erinnerte sich daran, wie die Leiche im Sonnenlicht gehangen hatte, als er das Studentenzimmer betrat.
    Sein verstümmelter Fuß begann wieder zu jucken.

Kapitel 10
    Es genügte, an Bord der Waxholmfähre zu gehen, um den Stress hinter sich zu lasssen. Das wohlbekannte Gefühl, auf dem Weg nach Sandhamn zu sein, sorgte immer dafür, dass es Nora gleich besser ging.
    »Ich halte uns Plätze frei«, rief Simon und rannte los, um den Passagieren zuvorzukommen, die aus dem Zubringerbus stömten.
    Er saß am liebsten auf dem Oberdeck neben der Cafeteria, von wo man einen Panoramablick auf die vorbeiziehenden Klippen und Schären hatte.
    Nora stellte das Gepäck und die Einkaufstüten ab und folgte ihrem Sohn in etwas gemächlicherem Tempo. Einige Meter hinter ihr schlenderten Adam und Wille, die Ohrhörer ihres jeweiligen iPods tief in die Gehörgänge gestöpselt.
    Die Wetteraussichten waren gut. Die Meteorologen hatten so etwas wie einen Altweibersommer versprochen, vielleicht sogar mit Temperaturen bis zu zwanzig Grad, und Nora freute sich darauf, am nächsten Tag ein paar Stunden faul in der Sonne zu sitzen. Eigentlich hätte sie ein Fenster neu verkitten müssen, es gab noch so viel, was im Haus getan werden musste, aber die Renovierung in den Sommermonaten hatte an ihren Kräften gezehrt und außerdem war sie müde von den vergangenen arbeitsreichen Tagen in der Bank.
    Simon hatte einen ganzen Tisch für sie ergattert, und während die Jungs sich hinsetzten, stellte Nora sich in der Schlange vor der Cafeteria an. Es war Freitagabend, sie konnte sich ein Bier gönnen, und die Jungs sollten jeder eine Cola bekommen.
    Nora grüßte das Mädchen hinterm Tresen und bestellte die

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