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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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nehme das besser mit zur Toilette.«
    Als sie aufstand, stieß sie fast mit der Kellnerin zusammen, die Virgils Essen brachte. »Verzeihung.«
    Virgil sah ihr hinterher. Auch wenn sie heute nicht die lila Stiefel trug, brachte sie doch seine Augen zum Glänzen.
    Die Kellnerin stellte das Essen nieder, und Virgil spritzte Pfeffersauce über sein Rübengemüse.
    »Was ist mit Monk Crawfords Frau passiert?«, fragte ich ihn.
    »Sie hatte irgendwas Normales, soweit ich weiß. Irgendwas wie Lungenentzündung.« Er strich sich Butter auf ein Stück Maisbrot. »Erzählen Sie mir etwas über Virginia |99| Nelson, und zwar mehr, als dass sie Golf spielte und dem Country Club angehörte.«
    Ich gab zu, dass ich sie nicht so gut kannte. »Sie muss allerdings sehr verzweifelt gewesen sein, um auf die Weise, wie sie es tat, abzuhauen.«
    »Kamen sie und ihr Mann miteinander aus?«
    »Wir dachten eigentlich. Wir sehen sie allerdings nur zu Hochzeiten und ähnlichen Anlässen«, räumte ich zögernd ein. »Sie neigen dazu, bei diesen Gelegenheiten ein wenig zu viel zu trinken. Ich weiß nicht, wie es zu Hause damit aussieht, mit dem Alkohol.« Ich machte eine kurze Pause und sah Virgil zu, wie er eine ganze neue Kartoffel verschlang. »Ich weiß aber definitiv, dass Luke völlig am Boden war, als er zu mir kam, ich denke, das war das Letzte, womit er gerechnet hätte.«
    »Sie haben nur das eine Kind?«
    Ich nickte. »Richard. Der Abgeordnete.«
    Ich schlürfte meinen Tee und überlegte, wie Richard die Neuigkeiten wohl aufnehmen würde. Mary Alice kam an uns vorbei. Wie viel sie ihm wohl erzählte?
    Das Restaurant füllte sich mit Mittagsgästen. Einige Leute redeten mit dem Sheriff, wenn sie vorbeikamen. Er nannte die meisten von ihnen beim Namen, wie ich feststellte. Ich sprach ihn darauf an.
    »Ich kannte früher nahezu jeden in diesem County hier und in meinem«, sagte er. »Dann beschloss aber die halbe Bevölkerung von Birmingham, hier rauszuziehen.« Er verschlang eine weitere Kartoffel. »Ich kann nicht behaupten, dass ich den Leuten das vorwerfe. Es ist wunderschön hier draußen. Wird allerdings ein wenig voll. Ich mache mir Sorgen wegen der Tiere. Denken Sie an das Rotwild und die Füchse.«
    |100| Ein Mann nach meinem Herzen.
    »Auch wegen des Chandler-Mountain-Mahrs?«
    Er grinste. »Besonders seinetwegen.«
    Schwesterherz setzte sich wieder. »Richard nimmt den ersten Flug, den er bekommt. Er ist voraussichtlich am frühen Abend da. Er sagt, wir sollen ihn nicht abholen, er würde sich ein Auto mieten.«
    Niemand von uns fragte, wie er die Nachrichten aufgenommen hatte.
    Schwesterherz beäugte das Essen, das noch vor Virgil Stuckey stand.
    »Sieht gut aus.«
    Virgil nickte. »Ist gut.«
    »Patricia Anne, vielleicht sollten wir auch was bestellen. Wir müssen schließlich bei Kräften bleiben.«
    Es dauerte fast eine Stunde, bis wir wieder zurück zum Krankenhaus fuhren. Die Verabschiedung von Virgil brauchte eine Weile. Er versprach anzurufen, falls es etwas Neues in Sachen Virginia gäbe. Genauer gesagt würde er in jedem Fall anrufen. Und wahrscheinlich würde er am nächsten Tag wiederkommen. Den Sheriff hatte es eindeutig erwischt.
    »Er ist zu jung für dich«, sagte ich Schwesterherz, die einen leichten Hüpfer von der Bordsteinkante machte. »Er ist keine achtundzwanzig Jahre älter als du.«
    »Ich weiß. Ist das nicht wundervoll? Diesen Mann würde ich vielleicht nicht begraben müssen.«
    »Wie viele Grabflächen hast du noch oben auf dem Elmwood-Friedhof?«
    »Nur zwei. Und eine davon ist für mich. Vielleicht will er ja auch bei seiner ersten Frau begraben werden. Obwohl ich das bezweifle.«
    |101| Erstaunlich. Da fuhr Sheriff Virgil Stuckey die Straße hoch nach Pulaski, Tennessee, ohne die geringste Ahnung davon, dass meine Schwester ihn schon für die Ewigkeit angekettet hatte. Einen Mann, den sie erst am Tag zuvor kennengelernt hatte.
    »Bist du nicht immer noch mit Cedric verlobt?«, fragte ich.
    »Wem?«
    »Dem Engländer.«
    »Ich denke nicht.«
    Luke war dabei, Tapioka-Pudding aus einer Plastiktasse zu löffeln, als wir zurückkamen. »Sie wollen mich noch nicht rauslassen«, sagte er traurig.
    »Oh, Luke, das tut mir so leid.« Mary Alice tätschelte seinen Fuß, den er unter den Laken hervorstreckte. Diese Frau hat kein Gewissen. »Was haben sie gesagt?«
    »Vielleicht darf ich morgen raus.« Er unterdrückte blinzelnd Tränen. »Und ich mache mir solche Sorgen um Virginia. Ich weiß, dass sie

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