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Mörderische Weihnachten

Mörderische Weihnachten

Titel: Mörderische Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wußte, war mir auch klargeworden, daß dies ein Fall für mich war. Jetzt war ich als Geisterjäger gefordert.
    Hier war kein normaler Killer am Werk, sondern ein vom Teufel geschickter, wenn nicht sogar Asmodis selbst in dieser perfiden Verkleidung. Zuzutrauen war ihm das.
    »Wo ist er?« wurde ich gefragt.
    »Weg!«
    Die Mädchen starrten meine Waffe an. Eine sprach von dem Killer eine Etage tiefer. Ich zeigte ihnen zur Beruhigung meinen Ausweis. Danach wirkten sie etwas gelöster.
    Ich ging wieder dorthin zurück, wo ich auch hergekommen war und traf mit dem Hausdetektiv zusammen. »Haben Sie ihn?« fragte er mich.
    »Nein.«
    Er war aufgeregt. »Aber da habe ich doch etwas gehört. Wie… wie ein Schrei oder…«
    »Er war da und ist verschwunden.«
    »Nein — und Sie haben ihn nicht aufhalten können?«
    »Dann müssen eben die Aus-und Eingänge versperrt werden und…«
    »Das ist bestimmt schon geschehen. Nehmen Sie einfach zur Kenntnis, daß der Mörder flüchten konnte.«
    »Ja, sicher.«
    Ich ließ den Mann stehen und ging zur Rolltreppe, die ich auch hochgefahren war. Man hatte sie inzwischen abgestellt, so konnte ich sie als normale Treppe benutzen.
    Mein Blick fiel in die Tiefe, und ich sah eine Menge. Die tote Frau lag am Fuß der Treppe. Einige Kpllegen von der Mordkommission hatten sich um sie versammelt. Ein Fotograf schoß Aufnahmen. Das Blitzlicht irritierte mich. Uniformierte hatten für eine Absperrung gesorgt. Hinter ihr drängten sich die Kunden zusammen mit dem Personal. Auch mich wollte man aufhalten, aber ich wurde sehr schnell erkannt, so konnte ich in den Kreis treten. Ich hatte ihn noch gar nicht gesehen, weil er sich gebückt hatte, doch als er sich aufrichtete, sah ich zuerst einen speckigen Hut, dann den alten Mantel und den grauen Anzug, auf dessen Revers stets ein Hauch von Zigarrenasche lag, weil Oberinspektor Tanner gern seine Stumpen qualmte.
    Er sah mich, ich sah ihn, und er schlug mit der flachen Hand auf seinen speckigen Hut. »Nein«, sagte er.
    »Doch«, erwiderte ich und reichte dem Colombo von London die rechte Hand.
    »Zufall, John?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ja und nein. Eigentlich ist es Zufall.« Ich schob Tanner zur Seite und weihte ihn ein. Er gehörte zu den Leuten, die eine schwarzmagische Wahrheit vertragen konnten und diese akzeptierten.
    »Tja«, meinte er nach meinem Bericht. »Wenn ich Sie ja nicht so gut kennen würde, John, dann hätte ich Sie ausgelacht. Aber so kann ich nicht einmal lächeln.«
    »Ich auch nicht.«
    »Der Killer hat ihr die Klinge in den Rücken geschlagen. Furchtbar, sage ich dir.«
    »Wißt ihr schon, wer die Tote ist?«
    Anstatt eine Antwort zu geben, deutete Tanner zur Seite, wo abseits ein Mann stand, der sich ein Taschentuch vor die Augen hielt, weil er weinte. Der Mann trug einen dunklen Mantel. Ich kannte ihn, auch wenn das Tuch einen Teil des Gesichts verdeckte.
    »Na, fällt es dir ein?«
    »Ich überlege noch.«
    »Das ist Superintendent Blake von der Abteilung vier. Und die Tote ist seine Frau.«
    Jetzt wurde ich weiß. »Nein, das ist…«
    »Doch, John, es ist möglich. Ich habe es auch nicht glauben wollen. Es gibt keinen Zweifel. Blake hat sie bereits identifiziert.«
    »Und das Motiv?« fragte ich. »Was hat Blake mit schwarzmagischen Mächten zu tun?«
    »Nichts. Er ist ein Planer und Organisator. Wenn es gegen militante Gruppen geht, sorgt er für die nötigen Einsätze. Gut, ersteht auf der Liste der gefährdeten Personen, seine Frau sicherlich auch, aber dieser Mord hat für mich kein Motiv.«
    »Für mich auch nicht.«
    Tanner rückte seinen Hut zurecht, indem er ihn weiter in den Nacken schob. »Wahrscheinlich kann er uns mehr sagen. Ich möchte ihn aber noch ein wenig in Ruhe lassen.«
    »Das ist verständlich.«
    Ich ging näher auf die Tote zu. Sie wurde soeben abgedeckt. Die Männer mit der Plastikwanne standen schon bereit. Noch immer geht mir eine solche Szene durch und durch, wenn ich ihr zusehen muß. Tanner war zu Blake gegangen und redete auf ihn ein. Nach wenigen Sekunden schaute Tanner in meine Richtung und rief:
    »Können Sie mal kommen, John?«
    »Okay.« Ich ging zu den beiden und sprach Blake mein tiefstes Mitgefühl aus.
    »Danke.«
    Es fiel mir schwer, bereits nach so kurzer Zeit die entsprechenden Fragen zu stellen, aber in unserem Job konnte man leider auf Gefühle manchmal keine Rücksicht nehmen. »Wir denken natürlich über das Motiv nach, Superintendent«, sagte ich, »und stehen vor

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