Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderische Weihnachten

Mörderische Weihnachten

Titel: Mörderische Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Verhaftung beteiligt?«
    »Ja, zwei.«
    »Sind sie noch im Dienst?«
    »Einer nicht mehr. Er hat eines Tages eine reiche Amerikanerin kennengelernt und ging in die Staaten. Heute leitet er dort eine Firma, die Windeln und Babywäsche herstellt. Der andere, er heißt Cecil Harrison, lebt nicht mehr in London. Er hat sich nach Manchester versetzen lassen. Er kam auch von dort und wollte sich noch etwas um seine Eltern kümmern. Ich bin übriggeblieben.«
    »Ja.«
    Tanner kehrte zurück. An der Stellung seines Hutes erkannte ich, daß ihn etwas aufgeregt hatte. Der Filz saß unnatürlich weit in seiner Stirn.
    »Was gibt es?«
    »Centlemen.« Tanner wurde plötzlich offiziell. »Ich glaube, daß wir wissen, wer der Mörder ist.«
    »Frank Adamic?« fragte ich.
    »Ja.« Tanner nickte zu seiner Antwort. »Er ist vor drei Tagen ausgebrochen und bisher nicht wieder eingefangen worden…«
    ***
    »Wer mit mir einmal einen Fakt geschlossen hat, den lasse ich auf keinen Fall im Stich!«
    Der Mörder hörte die Worte des Teufels, die in seinem Gehirn aufklangen, als er durch die Straßen hastete.
    Er hatte das Auto nicht weit entfernt abgestellt, schloß es mit zitternden Händen auf und blieb minutenlang bewegungslos und mit zurückgelegtem Kopf sitzen.
    Der erste Mord war vollbracht. Mörderische Weihnachten!
    Er würde sie erfüllen, so wie sie schon einmal erfüllt worden waren. Und keiner sollte entwischen. Die Familie mußte leiden, sie mußte zittern und vor Angst fast vergehen.
    Konnte ihm überhaupt etwas passieren?
    Nein, nichts, wenn der Teufel seine schützende Hand über ihn hielt, was er ja getan hatte. Der Satan half immer, wenn es einem seiner Diener mal schlechter ging. Plötzlich schrak der Killer zusammen, denn Schritte waren neben seinem Fahrzeug aufgeklungen.
    Eine Bordsteinschwalbe, bekleidet mit Minirock und Pelzjäckchen, tänzelte vorbei. Sie lächelte ihn an und ließ dabei die Zunge über ihre Lippen fahren.
    Der Killer startete.
    Er wollte nicht, daß man ihn sah. Jetzt mußte er sich so lange verkriechen, bis sich der Teufel wieder meldete. Dann war er bereit zu neuen Taten…
    ***
    Superintendent Robert Blake hatte mit Sir James, Suko und mir lange diskutiert und war um keinen Millimeter von seiner Meinung abgewichen. Er hatte darauf bestanden, daß sich keiner von uns in seiner Wohnung aufhielt, um ihn zu beschützen.
    Wenn der Killer kam, wollte er ihm allein gegenüberstehen, wie schon einmal vor zehn Jahren.
    »Und hüten Sie sich davor, sich im Garten versteckt zu halten oder sich heimlich in mein Haus zu schleichen. Das ist eine Sache, die nur mich persönlich etwas angeht.«
    Sir James gab ihm recht, aber auch uns wollte er nicht aus dem Spiel lassen. Zudem waren wir einfach gefordert, weil schwarzmagische Kräfte eine wichtige Rolle spielten. Der Teufel hatte eingegriffen. Ich hatte ihm zwar nicht persönlich gegenübergestanden, aber dieser Schwefelgasgeruch war Beweis genug gewesen.
    Also hatten wir uns in den Wagen gesetzt und bezogen in der Nähe des Hauses Posten.
    Der hohe Beamte wohnte am Rande von Mayfair, wo die Gegend bereits vornehmer und teurer wurde. Wer hier die Miete bezahlen konnte, mußte überdurchschnittlich verdienen.
    In einem kleinen Park, der von zwei Straßen eingerahmt wurde, standen drei villenartige Häuser. Sie hatten schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel, besaßen mehrere Wohnungen, und eine dieser Wohnungen hatte Sir Robert Blake vor drei Jahren gekauft.
    Sechs große Zimmer, wie er uns beim Abschied noch verraten hatte. Also auch ideal für einen Killer, um sich zu verstecken. Das wußte der Superintendent. Dennoch hatte er nicht nachgegeben, und wir warteten.
    Es lief gleichzeitig eine Fahndung nach dem Ausbrecher. Jeder Polizist in London bekam in diesen Stunden ein Foto des Mannes, nur eben nicht verkleidet als Weihnachtsmann. Suko war ein wenig unruhig. Er trommelte mit den Fingern gegen das Armaturenbrett. »Wir hätten das Haus zuvor unter die Lupe nehmen sollen. Mitsamt Keller.«
    Ich hob die Schultern. »Den anschließenden Ärger hätte ich dir dann zugeschoben.«
    »Der Mann muß doch einfach Vernunft annehmen.«
    »Nimmt er aber nicht. Anscheinend sind alle Superintendenten gleich. Sir James ist auch so ein Typ.«
    Wir parkten ziemlich günstig am Straßenrand, und praktisch zwischen zwei Bäumen. Einer davon deckte uns so, daß wir vom Haus kaum gesehen werden konnten. Wenigstens nicht von den Fenstern, hinter denen gelbliches Licht

Weitere Kostenlose Bücher