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Mörderische Weihnachten

Mörderische Weihnachten

Titel: Mörderische Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nachgedacht.«
    »Wer bleibt noch?« fragte ich.
    »Keiner. Adamic ist tot.«
    »Ja, das ist er.«
    Suko schaute mich schräg von der Seite her an. »Du sagst das so komisch. Hast du einen Grund?« Ich hob die Schultern.
    »Ich weiß es auch nicht. Aber irgendwie habe ich ein dummes Gefühl bei der Sache. Es war so leicht wie nie. Wir gehen hin und lauern auf den Killer, der zudem noch erscheint und uns töten will. Wir erschießen ihn — aus…«
    »Was hast du dagegen?«
    »Eigentlich nichts.«
    Suko schlug mir auf die Schultern. »Junge, du bist verwöhnt. Viel zu verwöhnt, das kann ich dir sagen. Es braucht ja nicht immer so kompliziert zu sein, wir können auch mal einen normalen Fall lösen. Findest du nicht?«
    Ich starrte zum Fenster. »Nein!«
    Suko hob die Schultern. »Gehst du wirklich nur noch nach deinem Gefühl?«
    »So ist es.«
    »Na ja, das kenne ich schließlich. Auch mir ergeht es manchmal so. Aber in diesem Fall kann ich da keine großen Probleme erkennen. Wir haben den Killer ausgeschaltet, und damit hat es sich.«
    »Vergiß nicht, daß er ein Günstling der Hölle war.«
    »Spielt das noch eine Rolle?«
    »Es kcinnte sein.«
    »Und wo, bitte schön, willst du den Hebel ansetzen? Wen willst du fragen, John?«
    »Hatte der Mann nicht einen Sohn?«
    »Das stimmt. Nur werden die beiden kaum etwas miteinander zu tun gehabt haben.«
    »Das weiß ich eben nicht.«
    »Wenn es dich beruhigt, kannst du ja im Zuchthaus anrufen. Da wird man dir sicher die Namen der Besucher geben, die Adamic im Laufe der zehn Jahre empfangen hat.«
    »Klar, das mache ich auch. Bleibst du noch hier? Ich möchte schon ins Büro fahren.«
    »Soll ich nachkommen?«
    »Nein, warte in der Wohnung auf mich. Dann reden wir noch mal über den Fall.«
    Nachdenklich betrat ich den Flur und machte dort wieder Licht. Der tote Adamic lag wachsbleich auf dem Boden. Die Finger seiner rechten Hand waren leicht verfärbt, als hätte man sie mit einer grauen Asche bestrichen. Sie waren noch immer gekrümmt, doch er hielt keine Waffe mehr fest.
    Ich kam gut durch den Londoner Verkehr und erreichte in einer kurzer Zeit das Yard Building. Hinter den meisten Fenstern brannte noch Licht. Trotz der baulichen Veränderungen, die noch immer nicht beendet waren, sah der »Turm« interessant aus, wie ein blinkender, viereckiger Finger, der in den Nachthimmel wies.
    Glenda war natürlich längst zu Hause. Ich ließ mir die Nummer des Zuchthauses von einem Mädchen an der Zentrale heraussuchen. Ein gewisser Basil Cortridge meldete sich, er war der Direktor des Zuchthauses. Zunächst informierte ich ihn darüber, daß Frank Adamic nicht mehr zurückkehren würde.
    »Er hat sich also nicht ergeben, Mr. Sinclair?«
    »Richtig.«
    »Er hat übrigens einen Toten hinterlassen. Erstochen. Nun ja, das ist vorbei. Ich danke Ihnen zumindest. Die formalen Dinge können wir dann später klären.«
    »Da wäre noch etwas«, sagte ich.
    »Und was?«
    »Hatte er Besuch?«
    »Meinen Sie, ob in den letzten zehn Jahren des öfteren jemand zu ihm gekommen ist?«
    »Genau.«
    »Nein.«
    »Sind Sie da sicher?«
    »Völlig. Er war der einzige Gefangene, der nur zweimal Besuch bekommen hat. Das ist mehr als ungewöhnlich.«
    »Und wer kam? Sein Sohn?«
    »Nein, der Anwalt, der ihn damals verteidigt hat. Zuletzt vor einigen Wochen, glaube ich.«
    »Wie heißt der Mann denn?«
    »Da müßte ich nachschauen.«
    »Bitte.«
    Ich mußte etwas warten. Schließlich bekam ich den Namen gesagt. Der Anwalt hieß Dr. Phil Summer. Er wohnte in London. Seinen Namen hatte ich noch nie zuvor gehört.
    »Kann ich noch etwas für Sie tun, Mr. Sinclair?«
    »Es geht um den Sohn. Ist er niemals gekommen, um seinen Vater zu besuchen?«
    »Niemals.«
    »Standen die beiden schriftlich in Verbindung?«
    »Auch nicht. Keine Post, kein Besuch, nichts. Wie gesagt, Adamic war einer der ungewöhnlichsten Gefangenen, die ich je hier erlebt habe.«
    »Gut, das wär's dann, Mr. Cortridge. Gute Nacht.«
    Die wünschte er mir auch. Ich legte auf und lehnte mich zurück. An der Bürotür sah ich einen Schatten, schaute genauer hin und erkannte Sir James, der langsam auf meinen Schreibtisch zukam. Er nahm auf Sukos Stuhl Platz. Sein Gesicht sah eingefallen und grau aus. »Er war ein guter Mann, John, ein sehr guter. Sie hatten nichts machen können?«
    »Nein. Meiner Ansicht nach muß sich der Killer schon vorher im Haus aufgehalten haben.«
    »Und jetzt ist er tot.« Ich nickte.
    Sir James rieb sich die

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