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Mörderischer Auftritt

Mörderischer Auftritt

Titel: Mörderischer Auftritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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Tammy Sues Hausfrauenplänen à la Martha Stewart für den Fall, dass Larry genesen würde.
    »Das hält vielleicht nicht lange an«, sagte sie feinfühlig. »Ich habe einen dieser Kränze gemacht letzte Weihnachten. Er hat mich ewig Zeit gekostet, und ich habe so viel Stechpalmenzweige aus den Vorgärten geklaut, dass ich nur durch ein Wunder nicht verhaftet wurde.«
    Ich erzählte ihr auch, was Tammy Sue über die Haushaltsführung ihrer Mutter erzählt hatte. »Sie sagte, man hätte vom Fußboden essen können und dass sie Virgils Unterhosen gebügelt habe. Ich denke, das hat Mary Alice erschreckt. Falls es nämlich das ist, was Virgil erwartet, ist sie, das weiß sie, in Schwierigkeiten.«
    »Huh. Mary Alice braucht sich da keine Gedanken zu machen. Alles, was sie tun muss, ist, in diesen lilafarbenen Stiefeln herumzustolzieren, und Virgil ist glücklich. Jede Ehe ist anders.«
    »Richtig.« Wir grinsten uns an.
    »Was ist mit diesem Elvis-Imitator hier?« Mitzi deutete auf den Namen von Virgil junior. »Kommt mir ein bisschen seltsam vor, sich die ganze Zeit wie Elvis zu kostümieren.«
    »Seltsam zu sein macht Gott sei Dank noch keinen Mörder aus einem.« Ich sah mir den Namen ebenfalls an. »Abgesehen davon hat er kein Motiv.«
    »Wie ist es mit den anderen?«
    »Day und Dusk sind die Einzigen, bei denen ich ein Motiv erkennen kann. Und wir wissen, dass Day das Messer hatte.«
    »Und Larry könnte sie gesehen haben.«
    »Das ist das Einzige, was Sinn ergibt«, pflichtete ich ihr bei. Aber selbst in dem Moment, in dem ich dies sagte, zitterteder Zweifel in meinem Gehirn wie die Kurven auf einem Seismogramm. Sie hatte jemanden schützen wollen, als sie das Schnappmesser in meine Tasche steckte. Jemanden, den sie liebte.
    Ich griff nach einem weiteren Post-it und schrieb »Bernice« darauf.
    Mitzis Augen weiteten sich. »Bernice? Warum?«
    »Weil sie ihre Tochter decken wollte. Falls sie gewusst hat, dass Griffin Mooncloth Dusk drangsaliert hat, hat sie ihn möglicherweise um die Ecke gebracht.«
    »Auf keinen Fall, Patricia Anne. Sie bringt jeden dritten Sonntag Blaubeermuffins zu dem Kaffee, den wir nach der Kirche miteinander trinken.«
    »Wir lassen hier nur den Gedanken freien Lauf, Mitzi.«
    »Jetzt pack die wieder weg.« Sie streckte die Hand aus und nahm vorsichtig einen Zettel nach dem anderen vom Tisch. »Das verursacht mir Gänsehaut.«
    »Mir auch«, pflichtete ich ihr bei. »Lass uns Haley eine E-Mail schicken. Das Baby bewegt sich.«
    »Wirklich? Oh, da ist sie im schönsten Stadium der Schwangerschaft angelangt, wenn man spürt, dass es real ist.«
    Und das machten wir dann auch. Als Mitzi gegangen war, sortierte ich die Post-its wieder auseinander und legte sie zurück auf den Tisch. Muffin setzte sich auf meinen Schoß, während ich die Zettel studierte.
    »Dusk Armstrong ist verschwunden«, verkündete Schwesterherz, als sie hereinkam.
    »Ich weiß. Mitzi hat es mir erzählt. Es ist schaurig.« Ich saß tief in Gedanken versunken im Wohnzimmer, ein offenes Buch in der Hand. Falls mich jemand gefragt hätte, welches Buch ich da las, ich wäre nicht in der Lage gewesen, es zu sagen.
    »Vielleicht ist sie abgehauen. Ich war immer schon der Meinung, dass sie in den Mord an diesem Russen involviert ist.« Schwesterherz blickte mir über die Schulter. »Was machst du da?«
    »Lesen.« Ich schlug das Buch zu. Tatsächlich hatte ich darüber nachgedacht, was Mitzi und ich besprochen hatten, wie verschieden nämlich jede Ehe ist. »Glaubst du, Mama war glücklich?«, fragte ich.
    »Unsere Mama?«
    »Natürlich unsere. Glaubst du, sie war glücklich in ihrer Ehe mit Papa?«
    »Was liest du denn da?«
    Ich hielt das Buch hoch und zeigte ihr, dass es nichts mit meiner Frage zu tun hatte. »Mitzi und ich haben uns über die Ehe unterhalten, und ich habe mich nur gerade an ein paar Dinge erinnert. Dass sie zum Beispiel mal einen Teller nach ihm geworfen hat.«
    Schwesterherz lachte. »Sie hat mal einen ganzen Topf Kuhbohnen über ihn gekippt. Erinnerst du dich nicht daran?«
    Ich erinnerte mich nicht. »Wo war ich denn da?«
    »Wahrscheinlich draußen spielen.«
    »Was hat Papa gemacht?«
    »Hat einen Großteil der Bohnen abgestreift und sie gegessen.« Schwesterherz kicherte. »Er hatte eine Bemerkung zu viel über ihre Raucherei gemacht.«
    »Raucherei? Zigaretten?«
    »Draußen in der Garage. Die ganze Zeit. Ich denke, sie hat am Ende deshalb aufgehört, weil es da draußen im Winter zu kalt

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