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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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wird
alles gut. Du wirst es sehen. Unser Smitty ist kein Mörder.«
    Smith schniefte. »Da du uns hineingezogen hast,
werden wir uns gemeinsam der Suche nach dem richtigen widmen müssen.«
    »Entschuldige. Ich habe uns
hineingezogen?«
    »Und die Karten sind so verwirrend. Ich kann
nicht deuten, was sie sagen. Stäbe und Schwerter. Stäbe?«
    »Moment mal. Mit Stab meinst du einen Stock?«
    »Vielleicht.«
    Wetzon dachte: Die Mordwaffe. Fran Burks
Spazierstock.
    »Was soll ich nur tun? Ich weiß nicht, wie ich
das durchstehen soll...«
    »Smith, sie haben, wenn überhaupt, nur
Indizienbeweise, und er hat sich aus freien Stücken gestellt und mit der
Polizei in Boston und hier geredet.«
    »Das ist wahr.« Sie trocknete die Augen und
schneuzte sich.
    »Eine Menge Leute hatten Motiv und Gelegenheit,
nicht nur Smitty.«
    »Ja, ja, du hast recht. Ich weiß, daß mein Baby
es nicht getan hat.« Sie holte ihren Spiegel aus einer Schublade und
betrachtete sich stirnrunzelnd. »Aber er hat sich so verändert, ich kenne ihn
kaum noch. Wie kann er nur einer von denen...« Sie kramte in den Taschen ihres
Nerzmantels und setzte die dunkle Brille auf. »Er fängt heute eine Therapie an.
Vielleicht liegt es an Vitaminmangel.«
    »Smith, bitte, schwul zu sein ist keine
Krankheit.«
    »Das wird sich zeigen.«
    »Geht er in die Schule zurück?«
    »Noch nicht. Ich glaube, das ist nicht mehr
wichtig. Er ist von Harvard bereits angenommen worden. Er muß nur noch seine
Abschlußprüfungen im Mai machen. Ich hätte ihn gern bei mir, bis er aufs
College geht. In sechs Monaten kann viel passieren.« Sie setzte die dunkle
Brille ab und starrte wieder in den Spiegel. »Ich sehe aus wie Draculas
Mutter.« Ihr Blick blieb an Wetzons linker Hand hängen, registrierte erst
nichts, dann doch. »Was ist das?« schrie sie auf. »Warum hastdu nichts
verraten? Laß mich sehen.«
    Wetzon hielt Smith die Hand hin. »Ich glaube,
ich habe ja gesagt.«
    »Um Himmels willen. Du glaubst ? Zeig ein
wenig Aufgeregtheit.« Sie hielt Wetzons Finger auf der Handfläche und
betrachtete den Ring eingehend. Es hätte nur noch gefehlt, daß sie mit einer
Juwelierslupe den Stein geprüft hätte.
    »Juchhu.« Wetzon schwenkte den Finger in die
Luft.
    Es klopfte an der Tür.
    »Herein«, befahl Smith.
    Die Tür flog auf, und Max blinzelte ihnen zu.
»Die Kurse sind fünfundvierzig Punkte gestiegen durch Großaufträge. Niemand
will reden.«
    »Probier es weiter, Max. Irgendjemand wird schon
wollen«, sagte Smith. »Schließ die Tür hinter dir.« Sie strahlte ihn an.
    »Wie sieht es mit Mittagessen aus?«
    »Du mußt sie besser überwachen. Kannst du dir
das vorstellen? Niemand will reden.« Smith traf Max’ Tonfall genau.
»Mittagessen? Ach, Zuckerstück, heute kann ich nicht. Ich gehe zur Maniküre,
Pediküre und Gesichtsbehandlung. Dann wird mich Enzo stutzen.« Sie fuhr mit der
Hand durch ihre Locken. »Genaugenommen...« Sie sah auf die Uhr. »Ich mache mich
besser auf den Weg.« Sie stand auf und zog den Mantel wieder an. »Sollte ich
noch was wissen?«
    »Du könntest deine Nachrichten durchgehen.«
    »Hm.« Sie blätterte die rosa Zettel durch und
ließ sie in den Papierkorb fallen. »Nichts.« Sie grinste Wetzon an.
    »Sehr komisch. Kidder steht angeblich wieder zur
Versteigerung an, und Sandy Weill faßt es ins Auge, und es kursiert das
Gerücht, daß Lehmann auf Pump gekauft werden soll.«
    »Erzähl mir was Neues. Sandy Weill ist auf einen
niedrigen Preis aus. Er zahlt keinen Höchstpreis für Kidder, und GE wird Kidder
nicht als Schnäppchen abgeben. Es geh t nur um Testosteron.«
    »Danke, Louis Rukeyser.«
    Doch Smith war schon aus der Tür.
    Wetzon verbrachte den Rest des Vormittags damit,
mit ihren Stammkunden zu telefonieren, um auf irgendwelche Anzeichen zu
lauschen, daß es jemanden »juckte«, wie sie es nannte. Aber der Handel war
hektisch, und der einzige Makler, der sich interessiert anhörte, bat sie, ihn
nächste Woche anzurufen. Was konnte man machen? Sie las noch einmal den Nachruf
auf Susan.
    Hungrig machte sie die Tür auf und erinnerte
sich, daß sie B. B. ein Stündchen versprochen hatte. Sie würde ihn zum
Mittagessen mitnehmen. »B. B., kommst du mit, eine Kleinigkeit essen? Max kann
die Festung halten, ja, Max?«
    Max nickte. Ins Telefon sagte er: »Sagen Sie,
Joe, was ist Ihre Produktmischung? Mhm. Und welche Vermögenswerte verwalten
Sie? Ah, das ist sehr gut.«
    Das Telefon läutete, und B. B. nahm ab, als sie
gerade die Mäntel

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