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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Arm um sie und drückte fest.
»Häschen, du bist wirklich lieb. Ich muß damit fertig werden. Und nein, es ist
nicht HIV oder Aids oder so etwas.« Er seufzte. »Es gibt da einen schönen
jungen Mann...Smitty...er ist immer zu den proben aufgetaucht und hat da
herumgelungert. Jetzt haben Mort und Mrs. Mort — Poppy für dich — ihn
adoptiert.«
    »Hm, wie...«
    »Sie wetteifern um ihn. Du kennst sie ja. Mort
verspricht Smitty alle möglichen Jobs, und Poppy hat ihn heute morgen nach
Boston mitgenommen. Mit der Limousine, drunter tut sie’s nicht.«
    »Wie alt ist er?«
    »Zweiundzwanzig, behauptet er. Aber er ist eher
jünger. Er ist im letzten Jahr am Wesleyan.«
    »Zerbrich dir seinetwegen nicht den Kopf. Er
wird vermutlich wissen, was er tut.« Sie sah Carlos an und entdeckte etwas...
»Da steckt mehr dahinter, oder? Du magst ihn auch.«
    Carlos nickte, ohne sich von ihr abzuwenden.
    »Du weißt, daß er schwul ist?«
    »Unmißverständlich, Herzblatt.«
    »O Carlos.« Sie legte den Kopf an seine
Schulter.
    »Geben wir nicht ein schönes Paar ab?« Er
lächelte auf sie hinab.
    Wetzon wechselte das Thema. »Silvestri hat es
dir gesagt, ja?«
    »Er liebt dich.«
    »Klar.«
    »Und du liebst ihn. Also bringt es zusammen,
bitte.«
    »Liebste Abby, ich habe dich nicht gefragt.«
    »Herzblatt, geh zu einem Therapeuten wegen deiner
Angstanfälle. Sofort.«
    »Ich wußte, daß er es dir erzählt hat.«
    »Gib’s zu. Du hast so einen komischen Unterton
in der Stimme, der nicht zu dem Häschen paßt, das ich kenne und liebe. Und du
bist so reizbar geworden.«
    »Danke, du bist mir ein schöner Freund.«
    »Klar, wenn ich Tag für Tag mit dem Barrakuda
arbeiten müßte, ginge es mir noch viel schlechter...«
    »Fang nicht damit an.«
    Er seufzte. »Ich muß gehen.« Er legte einen
Zehn-Dollar-Schein auf den Tisch.
    »Ich habe auf dem Weg hierher zufällig Fran Burke
getroffen. Es war wie in den alten Zeiten — beinahe. Er dachte, ich wäre
verheiratet und hätte einen Haufen Kinder.«
    »Er ist in Ordnung. Er betreut die Truppe auf
der Tournee.«
    »Ich bin am Freitag oben. Okay?«
    »Du lieber Gott!« Carlos schlug sich mit dem
Handballen an den Kopf. »Fast hätte ich es vergessen. Ich habe dir einen Flug
mit einem Firmenjet am Donnerstag abend besorgt. Kannst du deine Menschenjagd
am Freitag schwänzen?«
    »Auf der Stelle!« Sie würde ihren Terminplan
umstellen und es Smith beibringen müssen, die bestimmt grün vor Neid werden
würde.
    Er zog einen Papierfetzen aus der Tasche. »Du
brauchst nur noch Janice anzurufen und es festzumachen.«
    »Prima.«
    »Und du wohnst im Ritz?«
    »Klar. Ich habe um dieselbe Etage wie der
berühmte Choreograph Carlos Prince gebeten. Ich habe ihnen gesagt, ich bin
deine Schwester.«
    »Stimmt doch. Ich trage dich für Donnerstag
abend ein, wenn ich ankomme.« Er sah sie streng an. »Jetzt möchte ich von dir
wissen, was du wegen der Anfälle tun willst.«
    »Sobald ich zu Hause bin, rufe ich Sonya Mosholu
an. Du erinnerst dich doch an sie.«
    »Und ob, großes Mädchen. Sehr an Literatur und
Tanz der Moderne interessiert, eine Zeitlang bei Merce. Ich habe gehört, daß
sie vor langem aufgehört hat.« Mit Merce meinte er Merce Cunningham, vielleicht
die führende Exponentin des modernen Tanzes nach Martha Graham.
    »Sonya ist jetzt Therapeutin. Sie hat im Pilates
Studio gearbeitet und bei Carola Trier, Physiotherapie, dann hat sie wieder die
Schulbank gedrückt und ist jetzt Psychotherapeutin.« Sie schaute auf die Uhr.
Zwanzig vor sechs. »Mist, ich komme zu spät.«
    »Ich auch. Phil wollte Sam und mich hier um halb
von einem Auto abholen lassen. Was hast du vor? Ist es ein Makler?«
    »Nein. Versprich mir, daß du es nicht
weitersagst, und ich verrate es dir.«
    »O Mann.« Carlos leckte sich die Lippen und grinste anzüglich. »Köstlicher
Klatsch. Wunderbar! Schick mich mit etwas richtig Abscheulichem los.«
    Sie drohte ihm mit dem Finger. »Schlimm,
schlimm. Ich besuche Susan Orkin. Und zwar auf ihre Einladung.«
    Carlos war verdutzt. »Wie das?«
    »Sie hat angerufen. Es hat sich herausgestellt,
daß wir zusammen am College waren. Nur kannte ich sie damals als Susan Cohen.«
    »Nicht zu glauben, was für ein Zufall.«
    »Sagst du nicht selbst immer, daß es bloß
fünfzehn Menschen auf der Welt gibt?«
    »Stimmt. Was will Susan Orkin von dir?«
    »Keinen Schimmer.«
    »Hmmm, prima. Das sollte für ein paar Abendessen
in Boston genügen.«
    »Warte, bevor ich’s

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