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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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sich
wieder neben ihn aufs Bett, sah ihn an, den Ellenbogen auf dem Bett, den Kopf
in der Hand. Jetzt lagen sie wie zwei Buchstützen da.
    Er lachte sie an. Dann wurde er wieder ernst.
»Ich wüßte dich gern in festen Händen.«
    »Du bist nur neidisch, daß ich noch immer nichts
anbrennen lasse.«
    »Ha!«
    »Du bist nicht mein Vater, vergiß das nicht.«
    »Verzeih mir.« Er klapperte mit seinen langen
dunklen Wimpern. »Ich mache mir einfach Sorgen. Ich möchte, daß du jemand
Festes hast, wie ich Arthur. Er ist mein Fels.«
    »Ich könnte Alton heiraten. Er ist ein Fels. Was
meinst du? Ist er zu alt für mich?«
    »Ich meine, wenn du ihn liebst — prima.« Carlos
strahlte sie an.
    »Ich liebe ihn, aber...«
    »Aber was?«
    »Es ist so angenehm mit ihm.«
    »Das ist ein Aber?«
    »Reg dich nicht auf.« Wetzon schloß die Augen
und rollte auf den Rücken. Sie hatte zuviel getrunken. »Es geht zu glatt.«
    »Was?«
    »Die Beziehung.«
    »Aha. Die Erde wackelt nicht.«
    »Du hast es begriffen.«
    »Und bei Silvestri?«
    »Ein richtiges Erdbeben.«
    Er nahm ihre Hand. »Tralala, Schatz. Ich glaube,
da hast du deine Antwort.«
    Eine Weile lagen sie schweigend nebeneinander.
    »Ich sollte lieber gehen. Sonst schlafe ich hier
ein.«
    Er grinste. »Und ruinierst deinen Ruf.«
    Sie langte hinüber und kitzelte ihn an den
Rippen, und er rollte sich zusammen wie eine gesättigte Schlange. »Du bist
phantastisch in Form«, sagte sie neidisch.
    Er knuffte sie, und sie ließ sich graziös vom
Bett rollen und landete auf den Füßen. »Du bist auch noch ganz gut in Schuß,
Häschen.«
    »Mark sagt, daß Freitag nacht, nachdem du
eingeschnappt gegangen warst, noch jemand in der Kasse war.«
    »Ja? Ich schätze, die Kassenleiterin könnte so
spät noch dagewesen sein.«
    »Die Kassenleiterin ist Phils Mutter. Sie muß
Phil die Stelle als Dillas Assistent besorgt haben.«
    »Nein, ich glaube nicht. Ich glaube, es war
Fran, aber ich bin mir nicht sicher.«
    »Fran?«
    »Na ja, weißt du, Fran und Dilla hatten so eine
verhalten feindselige Beziehung.« Er klopfte neben sich auf das Bett. »Komm
wieder her.«
    »Verhalten feindselig. Eine interessante
Umschreibung dafür, daß sie sich haßten. Dennoch mußten sie Zusammenarbeiten.
Vielleicht wollte Dilla ein Stück vom Kuchen. Carlos, glaubst du, Fran könnte
sie getötet haben? Er könnte sie mit seinem Stock erschlagen haben. Weißt du,
wie schwer der ist? Er muß beschwert sein.«
    »Ich glaube nicht, daß Fran die Kraft in den
Armen hat, diesen Stock über den Kopf zu heben.« Er klopfte auf das Bett.
    Wetzon legte sich hin. »Mein Rock wird
zerknittert.«
    »Zieh ihn aus.«
    »Normal geworden, Carlos?«
    » Au contraire .«
    »Gideon Winkler war mit Joel im Flugzeug.«
    »Was?« Carlos setzte sich mit einem Ruck auf.
    »Er hat Smith erzählt, daß er kommt, um die Show
auf Vordermann zu bringen.«
    »Woher weiß er, daß sie auf Vordermann gebracht
werden muß? Wir haben noch kein einziges Mal vor Publikum gespielt. Die Messer
sind gewetzt.«
    »Es genügt nicht, daß ich Erfolg habe, meine
Freunde müssen auch scheitern.«
    Carlos ließ sich auf sein Kissen fallen. »Ich
denke morgen darüber nach.«
    Keiner sprach. Wetzon lauschte auf ihre
Atemgeräusche.
    »Wenn Smith herauskriegt, daß Mark schwul ist,
dann ist ihr zuzutrauen, daß sie ihn umbringt. Oder sich. Mark hat eine
Heidenangst, daß sie es herauskriegt.«
    Carlos gähnte. »Sie wird darüber wegkommen.
Außerdem würde ¿¿«sich nie umbringen.«
    »Vielleicht findet sie es nicht heraus.« Auch
sie mußte gähnen. Nur mit Mühe hielt sie die Augen offen.
    »Ha! Es ist schwer, so etwas zu verheimlichen.«
    »Er hat versprochen, ihr zu sagen, daß er einen
Job bei der Show hat, und es dabei zu belassen. Er hat nicht vor, es ihr zu
sagen...«
    Sie wachte mit einem Schreck auf. Carlos
schnarchte neben ihr. Sie setzte sich auf und schaute auf die Uhr. Halb drei.
Ihr Rock war völlig zerknittert. Sie versuchte, ihn zu glätten. Dann nahm sie
Jacke und Mantel von dem Stuhl, wo sie sie hingeworfen hatte, hob die
Handtasche auf, steckte die Füße in die Schuhe. Wenigstens war der Alptraum
nicht gekommen.
    Sie gab Carlos einen zärtlichen Kuß. »Gute
Nacht, Kumpel.«
    Er murmelte: »Ich liebe dich« und drehte sich
auf die andere Seite.
    Wetzon knipste die Lichter aus, trat auf den
Flur, zog die Tür hinter sich zu und hängte das »Bitte-nicht-stören«-Schild an
den Türknopf. Der Flur war leer. Keine Menschenseele. Wie

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