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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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an.”
    Keith dankte ihr und legte auf.
    Maria Lopez ging in das leere Tanzstudio und sah sich um. Ein quälend intensives Gefühl der Nostalgie ergriff sie.
    Die alten Zeiten waren ihr noch so gegenwärtig.
    Selbst jetzt konnte sie es noch immer mit vielen jüngeren Tänzerinnen aufnehmen, aber sie musste sich der Tatsache stellen, dass ihre große Zeit längst vorüber war. Man mochte noch so sehr dagegen ankämpfen – das Alter siegte immer.
    Ted hatte das nicht gekümmert. Im Gegenteil, er hatte sich auf den Ruhestand gefreut. Und ihr immer wieder geraten, dankbar für all das zu sein, was sie erreicht hatte, und die Gegenwart zu genießen. Das tat sie auch. Aber sie hatte so viel aufgegeben. Liebe, eine dauerhafte Beziehung. Als junge Frau war sie viel zu unstet gewesen, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Immer bedeutete es ihr am meisten, ihren Ruhm zu bewahren – und bevor sie sich versah, war die Zeit zum Abdanken gekommen, wenn sie nicht kläglich absteigen wollte. Und jetzt hatte sie keine Familie, um die sie sich kümmern könnte. Natürlich war sie gereist. Und jetzt war sie zurückgekehrt und hatte Manny wiedergetroffen. Aber Manny …
    Manny konnte einfach nicht den Mund halten, was Ted und Molly betraf.
    Weil sie aus dem Büro ein Geräusch hörte, hielt sie inne.
    Die Mitarbeiter waren längst gegangen, nicht einmal der junge Mann am Empfang war noch da.
    Sie lief zur Tür des Büros.
    Und lauschte, während sich ihre Augen weiteten.
    Eigentlich hatte sie mit Eduardo über den “Summer Sizzler” sprechen wollen.
    Aber jetzt nicht mehr. Sie schluckte. Im ersten Moment hatte sie Angst, aber dann dachte sie wieder an Ted und Molly und wie freundlich sie über all die Jahre gewesen waren, und sie wurde unglaublich wütend.
    Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichte Keith Islamorada. Schnell fand er den Jachthafen, in dem Victor Thompson mit seinem Boot geführt worden war.
    Ganz offensichtlich war der Mann sehr beliebt gewesen. Wo sonst sein Boot gelegen hatte, stand ein Kruzifix, und der Steg und sogar das Wasser ringsum waren voller Blumen. Während er sich umsah, kam ein Mann vorbei. “Sind Sie ein Freund von Victor?”, fragte er.
    “Nur ein Taucherkollege, der sein Mitgefühl ausdrücken möchte”, erklärte Keith. “Waren Sie mit ihm befreundet?”
    Der Mann war Ende fünfzig und hatte volles silbergraues Haar. Er war gut gebaut und tief gebräunt, und seine Haut bedeckten unzählige Tattoos. Im Ohr trug er ein kleines Skelett aus Gold. “Ich habe ihm das Tauchen beigebracht. Aber ich habe ihm nicht beigebracht, allein tauchen zu gehen”, meinte er traurig.
    “Klingt aber auch reichlich unwahrscheinlich für einen so erfahrenen Taucher wie Victor”, erwiderte Keith. “Wo ist er denn getaucht, als es passiert ist?”
    “An dem Morgen habe ich ihn nicht getroffen, bevor er losfuhr, daher habe ich keine Ahnung”, erklärte der Mann. Dann zeigte er auf ein nahe gelegenes Gebäude mit einem Dach im Stil der Gegend und einer Außenbar. “Soviel ich weiß, hat er niemandem erzählt, wohin er wollte. Aber wir sitzen alle oft da vorn, in der ‘La Isla Bar A’. Wir trinken gerade einen zum Gedenken an Victor. Kommen Sie doch mit, Sie können ja eine Runde ausgeben. Mann, ist das eine schreckliche Geschichte. Ich verstehe immer noch nicht, wie das ausgerechnet Victor passieren konnte. Es ist eine Tragödie und dabei so ungerecht. Ich bin immer noch so wütend deswegen, glaube ich.” Hilflos schüttelte er den Kopf.
    Keith bedankte sich für die Einladung und ging mit zur Bar. “Ich komme gleich nach”, meinte der ältere Mann noch. “Und ich heiße übrigens John, John Elmer. Bestellen Sie mir ruhig schon mal was mit.”
    “Mach ich.”
    Die Bar war typisch für die Gegend, mit vielen hohen Barhockern und rustikalen Tischen und Sitzbänken. Hinter der Bar stand eine gut aussehende Frau, die allerdings nicht mehr die Jüngste war. Sie hatte gut zu tun, aber die Arbeit ging ihr sehr routiniert von der Hand. Am hinteren Ende der Bar saß ein Grüppchen, vermutlich Victor Thompsons Freunde. Keith überfiel sie nicht geradewegs, sondern setzte sich ein Stück weg von ihnen an die Bar. Als die Barkeeperin kam und nach seinen Wünschen fragte, bestellte er sich ein Bier und erkundigte sich dann nach den anderen Männern. “Wenn das da Freunde von Victor Thompson sind, würde ich ihnen gern eine Runde spendieren.”
    “Ist gut”, meinte sie. “Dann kannten Sie Victor auch? So

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