Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
aufgetan. Während Keith an Deck blieb und aufs Meer hinausschaute, verschwand Lee in der Kabine. Dann klingelte sein Handy. Keith war froh, dass er allein sprechen konnte.
    Es war Manny. Keith hörte zu, dachte kurz nach und antwortete dann: “Dabei brauche ich Beth Anderson.”
    “Wie machen wir das?”
    “Wir haben gemeinsame Freunde”, erklärte Keith. “Ich kümmere mich darum. Beth wird da sein”, fügte er noch leise hinzu. “Sie müssen nur noch ihren Bruder und ihre Nichte überzeugen.”
    Damit legte er auf und überlegte kurz, dann wählte er eine Nummer. Auch wenn er sich ein ganzes Stück aus dem Fenster lehnen würde, war er sicher, dass es endlich sein musste. Als er wieder auflegte, stand er reglos im Dunkel, lauschte und überlegte, ob vielleicht einer seiner Mitarbeiter versucht hatte, seine Gespräche mitzuhören.
    In diesem Moment fühlte Keith sich ziemlich allein in der Weite des Meeres und des Himmels.
    Und doch …
    Als er sich in dieser Nacht schlafen legte, tat er es mit einem geöffneten Auge.

15. KAPITEL
    A m Donnerstag merkte Beth, dass sie mit ihrer Arbeit ausgesprochen gut in der Zeit lag. Eduardo Shea, Maria und Mauricio probten eifrig, und die Generalprobe sollte am kommenden Nachmittag stattfinden, sobald die Tanzfläche installiert war.
    Nach dem Lunch saß sie an ihrem Schreibtisch und ging noch einmal alles durch. Irgendwann legte sie die Arbeit beiseite und begann, ohne es richtig zu merken, mit einer chronologischen Aufstellung der Tage, seitdem sie auf der Insel den Totenschädel entdeckt hatte. Zum Schluss fügte sie einen Absatz hinzu, der erklärte, dass die Gruselgeschichte, die Keith an jenem Abend zum Besten gegeben hatte, auf Tatsachen beruhte. Außerdem notierte sie, dass einem Seglerpärchen in Virginia die Jacht gestohlen worden war, und auch, dass trotz aller anders lautenden Gerüchte niemand je wieder von den Monocos gehört hatte, nachdem sie sich zum letzten Mal von Calliope Key aus gemeldet hatten.
    Hinzu kam, dass die Leiche eines Tauchers geborgen worden war, was damit zu tun haben konnte, aber nicht musste.
    Jemand hatte sich an ihrem Computer zu schaffen gemacht.
    Jemand hatte ihr einen Totenschädel auf den Schreibtisch gestellt.
    Sie war mit einem Messer bedroht worden, und landesweit suchten alle zuständigen Behörden nach Brad und Sandy, die offenbar Piraten waren. Aber sie waren nie im Club gewesen – zumindest war Beth davon überzeugt, dass sie nicht hier gewesen waren, als der Schädel auf ihrem Schreibtisch auftauchte. Zumal sie sich nicht vorstellen konnte, wie sie schnell genug in ihr Büro hätten einbrechen können, um ihn zu platzieren. Angestrengt versuchte sie sich zu erinnern, ob es ein echter Schädel oder ein Scherzartikel gewesen war. Eine lächerliche Frage, die sie eigentlich problemlos beantworten können sollte. Aber sie war beim Anblick des Schädels sofort in Panik geraten und losgerannt, um die Polizei zu holen. Vermutlich war es nur ein falscher Schädel gewesen.
    Sowohl Manny Ortega als auch Maria Lopez behaupteten, die Monocos gern gemocht zu haben. Keiner von ihnen war auf der Insel gewesen. Eduardo Shea schien ein aufstrebender Geschäftsmann zu sein, der den Tanz liebte.
    Sie presste ihre Hände gegen die Schläfen. Ergab irgendetwas von alldem einen Sinn?
    Und warum konnte sie in diesem ganzen Durcheinander nicht aufhören, an Keith Henson zu denken? Wo sie doch so wütend auf ihn war …
    Und so misstrauisch und zickig. Hatte er sich ihr nur genähert, um herauszufinden, was sie wusste?
    Daneben war sie krank vor Eifersucht und außerdem viel zu stolz für manche Fragen. Oder fürchtete sie nur die Antworten? Hatte er auch mit Amanda geschlafen, weil er auch bei ihr mehr herausfinden wollte?
    Warum wünschte sie sich nur so sehr, sie wäre nicht dermaßen wütend geworden? Warum hatte sie nicht einmal in ein Gespräch mit ihm eingewilligt? Warum fühlte sie sich, als … als hätte man ihr etwas weggenommen? Wie viel hätte sie für etwas mehr Stolz gegeben.
    Denn sie wollte einfach nur mit ihm zusammen sein.
    “Hallo.”
    Sie sah überrascht auf – und erschrak so, dass sie fast aufgeschrien hätte. Im Türrahmen stand ihr Bruder. Besorgt warf Beth einen Blick auf ihre Armbanduhr. Ein Uhr nachmittags. Viel zu früh für Ben, um schon Feierabend zu machen.
    “Was machst du denn hier?”
    “Früher Schulschluss”, erklärte Ben.
    “Schon wieder? Das hatten sie doch neulich erst.”
    “Hör mal, bin ich für

Weitere Kostenlose Bücher