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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Ganze?”, fragte sie.
    Seine Augen waren so dunkel wie Ebenholz. Heute trug er keine Sonnenbrille, doch seine Augen verrieten trotzdem nicht, welche Gedanken ihm durch den Kopf gingen.
    “Pst”, machte er warnend.
    “Sie sind doch weg”, erinnerte sie ihn.
    “Manche Bäume haben Ohren”, sagte er ruhig und musterte sie.
    Sie senkte die Stimme. “Was wollten die beiden denn hier?”
    “Ich weiß es nicht.”
    “Warum sind Sie dann nicht zu ihnen gegangen?”
    “Halten Sie es für eine gute Idee, auf einen Mann mit einer Machete zuzugehen?”, fragte er zurück.
    “Aber …” Beth schüttelte den Kopf. “Nun werden wir wohl nie erfahren, was sie hier wollten.”
    “Vielleicht, vielleicht auch nicht.”
    Sie machte noch einen Schritt zurück und sah ihn misstrauisch an. “Und was wollten
Sie
hier?”
    “Mich umschauen.”
    “Wonach umschauen?”, bohrte sie hartnäckig.
    Lässig lehnte er sich gegen einen Baum und kreuzte die Arme vor seiner Brust.
    “Nach dem, was Sie versteckt haben, als wir uns gestern hier begegnet sind.”
    Überrascht zögerte sie und machte eine viel zu lange Pause.
    “Das ist doch Unsinn. Ich habe nichts versteckt.”
    “Dann habe ich eben auch nichts gesucht.”
    Mit einem irritierten Seufzer wandte Beth sich ab, drehte sich aber plötzlich wieder um und stieß gegen Keith.
    “Warum sind Sie nicht mit den anderen beim Angeln?”, fragte sie. “Ich dachte, sie wären mit aufs Boot gegangen.”
    “Offenbar nicht.”
    “Und warum nicht?”
    “Das Team war ja schon vollständig.”
    “Stattdessen schleichen Sie hier in der Gegend herum”, behauptete sie.
    “Ich bin nirgendwo herumgeschlichen.”
    “Und warum habe ich Sie dann nicht schon vorher gesehen?”
    “Wahrscheinlich haben Sie nicht darauf geachtet. Ich habe kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich an Land bleibe. Ich bin nicht von Bord gesprungen und an Land geschwommen, als gerade niemand hingeschaut hat.”
    Sie starrte ihn an und schüttelte den Kopf. “Irgendetwas stimmt mit Ihnen nicht.”
    Daraufhin lächelte er ein wenig schief. “Ich weiß nicht, was genau Sie damit meinen, aber … das könnte Ihnen wohl kaum recht sein. Schließlich sind wir allein auf der Insel, und jede Hilfe ist weit weg.”
    Unsicher machte Beth einen weiteren Schritt zurück.
    Er seufzte und streckte die Hand nach ihr aus, was sie einen ganzen Satz zurücktaumeln ließ, und sein Arm sank wieder nach unten, während er den Kopf schüttelte.
    “Ich werde Ihnen einen guten Rat geben, ob Sie ihn annehmen oder nicht. Halten Sie sich von dieser Lichtung fern. Offensichtlich interessiert sich irgendjemand dafür, und wir wissen nicht warum. Und erzählen Sie niemandem, dass Sie Brad und Sandy hier beobachtet haben. Falls Sie irgendjemanden hier für verdächtig halten, behalten Sie es besser für sich.”
    Sie kniff die Augen zusammen und sah ihn direkt an. “Hier könnte jemand ermordet worden sein.”
    “Und Sie wollen wohl kaum die Nächste sein.”
    “Soll das eine Drohung sein?”
    “Lieber Himmel, nein. Es ist eine Warnung.”
    “Genau. Aber Ihnen soll ich vertrauen?”
    “Ja, das sollten Sie.”
    Lange und ausgiebig musterte sie ihn. Er war ein Mann in den besten Jahren, durchtrainiert und belastbar. Plötzlich war Beth vollkommen sicher, dass er Brad ohne große Umstände die Machete hätte abnehmen können, wenn er nur gewollt hätte.
    Sie drehte sich um und ging zum Pfad zurück.
    Aber Keith hielt sie am Arm fest. Ohne zu protestieren, sah sie ihn nur warnend an. Ganz langsam zog Beth ihre Augenbrauen nach oben, während sie erst in seine Augen und dann auf ihren Arm schaute, den er festhielt.
    “Ich meine es ernst. Behalten Sie es für sich.”
    “Sie wissen etwas, also sollten Sie sich besser schon mal auf ein Verhör mit der Polizei einstellen”, warnte sie.
    “Wenn ich etwas wüsste, müsste ich nicht belauschen, was irgendwelche Leute bereden.”
    “Ich finde, wir sollten die Polizei rufen.”
    “Um ihnen was genau zu erzählen?”, wollte er wissen.
    Sie zögerte. “Dass … dass …”
    “Dass möglicherweise irgendwo auf dieser Insel ein Totenschädel herumliegt? Dass ein junges Pärchen sich hier herumgetrieben und nach etwas gesucht hat? Bisher haben sie nichts Illegales getan. Und bis jetzt haben Sie nichts, was Sie der Polizei erzählen könnten. Wissen Sie was? Sie sollten ihre Finger davon lassen, Ihren Mund halten und so tun, als wäre Ihnen rein gar nichts auf dieser Insel

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