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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Empfang. Beth sah zu, wie er sie gegen einen Baumstamm schlug.
    Die Kokosnuss zerbrach an seinem Schlag. Er sah Beth nicht an, sondern bot den Mädchen die Stücke an. Erst dann drehte er sich um.
    “Entschuldigung – dürfen Sie frische Kokosnuss essen?”
    Amber kicherte. “So ein Blödsinn. Tante Beth hat doch nichts gegen Kokosnüsse.”
    Beth lächelte gezwungen und sah erleichtert, wie sich das erste Schlauchboot gemächlich dem Ufer näherte, nur ein paar hundert Meter den Strand hinunter.
    Die anderen waren wieder da.
    “Heute gibt’s Mahi Mahi!”, rief Ben. Er sprang aus dem Boot und zog es auf den Sand, dann reichte er Amanda die Hand. Mit einer ihrer typischen, erotisch aufgeladenen Gesten nahm sie sie entgegen und schaffte es, Ben einmal mit ihrem ganzen Körper zu berühren, als sie mit einer geschmeidigen Bewegung aus dem Boot stieg.
    “Nach meinem Rezept”, rief Ben Beth zu.
    Er klang so zufrieden. Offenbar war ihre Angeltour ein großer Erfolg gewesen.
    Sie zwang sich ein weiteres Mal zu einem Lächeln, winkte und verschwand in ihrem Zelt.
    Hoffentlich hatte ihr Bruder den Nachmittag genossen.
    Sie selbst fühlte sich eher so, als hätte sie den Nachtexpress mit Endstation Hölle genommen.
    Außerdem wurde ihr klar, dass es nur noch schlimmer kommen konnte. Denn auf einmal sehnte sie sich nach etwas, das nicht sein durfte.
    Vielleicht nicht sein konnte …
    Aber am meisten verunsicherte sie der Gedanke, dass es Keith womöglich ganz genauso ging.

5. KAPITEL
    B eth saß auf dem Stamm einer krummen Palme, aß Doritos und beobachtete die anderen.
    Es sah fast nach einem Familientreffen aus.
    Inzwischen war die Sonne untergegangen, aber drei verschiedene Lagerfeuer verbreiteten ihren Schein. Im Grunde dienten die Lagerfeuer hauptsächlich dem romantischen Effekt und weniger der Wärme und dem Licht. Zu allem Überfluss war auch noch Vollmond und der Himmel klar und voller Sterne. Die Feuer waren trotzdem schön, dachte Beth.
    Ben unterhielt sich am Grill mit Keith und Matt und erklärte ihnen vermutlich das Geheimnis seines perfekten Rezepts für Mahi Mahi. Über einem der Lagerfeuer hing eine Kanne Kaffee, den Brad gekocht hatte. Bei ihm standen Hank und Gerald, die ihm sicher von ihrem Tag auf dem Wasser erzählten.
    Während sie die anderen beobachtete, kam Amanda dazu, kichernd und lachend und nach ihren Gesten zu urteilen mit einer Geschichte darüber, wie einer seinen Fisch erlegt hatte. Die Männer lachten, offensichtlich ebenso amüsiert wie fasziniert.
    Als Sandy plötzlich neben ihr auftauchte, erschrak Beth.
    Sie hielt ein Bier in der Hand und beobachtete ebenfalls das Treiben am Feuer.
    “Sie hat es richtig gut drauf, oder?”, bemerkte Sandy ein bisschen abfällig.
    “Sie ist sehr hübsch”, antwortete Beth vorsichtig.
    Sandy drehte sich zu ihr und lächelte ein bisschen. “Sie sehen doch viel besser aus. Und ich eigentlich auch. Sie versteht es nur viel besser, ihre Reize einzusetzen.”
    “Zwei der Männer sind ihre Cousins”, gab Beth zu bedenken. Im Moment erschien ihr Sandy so völlig natürlich, aber sie konnte nicht vergessen, was sie auf der Lichtung gesehen und gehört hatte.
    “Und zwei von ihnen sind es nicht”, meinte Sandy trocken. Sie zuckte mit den Schultern. “Vermutlich sind manche Frauen einfach so. Sie können ihre Finger von nichts lassen, was Hosen anhat.”
    “Sie kommt aus … ziemlich privilegierten Verhältnissen”, murmelte Beth und fragte sich, wieso sie Amanda eigentlich in Schutz nahm. Immerhin konnte sie sie auch nicht leiden. Und trotzdem legte sie Wert darauf, niemals über eines der Clubmitglieder schlecht zu reden. Sie hielt Sandy die Tüte Doritos hin.
    Die andere Frau schniefte abfällig. “Glauben Sie, ihre Brüste sind echt?”
    “Äh … keine Ahnung.”
    “Vergrößert”, versicherte Sandy.
    “Na ja, viele lassen das machen.”
    “Stimmt. Aber trotzdem … Ich meine, sie setzt die Dinger ja ein wie andere Leute ihre Visitenkarte. Und Männer sind so leicht zu beeindrucken.”
    Beth lachte. “Ja, das sind sie in der Tat manchmal.”
    “Viele Freunde kann sie nicht haben.”
    “Das weiß ich nicht so genau”, erwiderte Beth und kam sich vor, als würden sie über das beliebteste Mädchen der Highschool herziehen. Allerdings fühlte sie sich dabei zunehmend unbehaglich. Also wechselte sie kurzerhand das Thema. “Wie lange sind Sie und Brad denn schon zusammen?”
    “Drei Jahre”, antwortete Sandy. “Ganz schön lange,

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