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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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wusste es selbst nicht so recht.
    “Weil ich es sage.”
    “Aber …”
    “Weil ich es sage”, wiederholte er.
    Weil er seiner Tochter wirklich keine vernünftige Erklärung bieten konnte, wandte er sich ab. Als er über den Strand schaute, wuchs seine Unruhe, und er versuchte sich einzureden, dass es überhaupt keinen Grund zur Sorge gab.
    Aber es schien, als sähen alle aufs Meer.
    Nicht weit weg von ihm entfernt stand Matt an einer Palme. Mit vor der Brust verschränkten Armen schaute er zur Jacht hinüber.
    Etwas weiter stand Amanda in fast derselben Haltung und sah über das Wasser, die Arme schützend um ihren Oberkörper gelegt.
    Und noch ein Stückchen weiter …
    Das war Brad. Auch er starrte hinaus zu dem kleinen Boot, das sich der majestätischen Jacht näherte.
    Bens Unruhe verstärkte sich zu einem Ziehen in seinen Eingeweiden.
    Mit einem leisen Knurren wandte er sich wieder ab. Du lieber Himmel, was war nur los mit ihm? Keiths Freunde waren hier, darunter der Bootseigentümer. Die Masons campten am Strand. Brad und Sandy kannte er zwar kaum, aber auch sie lagerten direkt vor seiner Nase … zum Teufel.
    Und Beth konnte so abweisend sein wie eine alte Jungfer, viel schlimmer als er selbst.
    Alles in bester Ordnung.
    “Hallo, da drüben!”
    Er drehte sich um. Lee winkte ihm zu, schon auf dem Weg ins Innere der Insel.
    “Ich geh mal ein paar Kokosnüsse holen”, rief Lee ihm zu. “Wollt ihr auch ein paar?”
    “Nein, vielen Dank”, rief er zurück.
    Weiter hinten am Strand hatte Sandy sich hinter Brad gestellt. Sie schlang ihre Arme um seine Hüften und legte ihr Kinn auf seine Schulter.
    Doch Brad schien sie gar nicht wahrzunehmen, weil er so angestrengt zur Jacht hinübersah. Dann bewegte er sich plötzlich, als fühlte er sich ertappt, und sah zu Ben, der ihn beobachtete.
    Ben winkte.
    Brad winkte zurück, dann wandte er seine Aufmerksamkeit Sandy zu.
    Alles in bester Ordnung, sagte Ben sich noch einmal.
    Und das war es auch. Bald würden sie zurückfahren.
    Erstaunlich, wie froh er war, dass das Wochenende fast vorüber war. Normalerweise verspürte er nach einem freien Wochenende kein bisschen Lust, wieder zu arbeiten. Es gab eben doch einen Unterschied zwischen Mistkerlen, die man kannte, und denen, die man nicht genau einordnen konnte.
    Keith machte sich gut beim Rudern, fand Beth.
    Trotzdem zwang sie sich zu einem Blick auf die Jacht. Denn es ärgerte sie, dass sie bisher nur Augen für die körperlichen Qualitäten des Mannes vor ihr gehabt hatte.
    Wenn Boote in der Nähe waren, trugen Männer nun mal Shorts oder abgeschnittene Jeans und T-Shirts – oder sie liefen mit freiem Oberkörper herum. Meistens waren sie tief gebräunt. Allein in ihrem Club gab es eine stattliche Anzahl gut gebauter, gesunder, durchtrainierter Exemplare der männlichen Spezies.
    Auch Keith Henson hatte all das zu bieten – und von jeder Eigenschaft noch ein bisschen mehr.
    An diesem Morgen trug er schwarzblaue Schwimmshorts, die Millionen Surfer ebenfalls trugen und die eigentlich keine besonderen erotischen Qualitäten besaßen. Auf ein Hemd hatte er verzichtet, da der Tag sehr heiß war – auch das war am Wasser das Normalste der Welt. Aber seine Haut wirkte auf eine fast unwirkliche Art männlich braun, und bei jedem Zug an den Rudern spielten seine Muskeln darunter. Unter der Sonnenbrille konnte Beth seine Augen nicht erkennen, und sie hoffte, ihre Brille leistete ähnlich gute Dienste. Plötzlich wurde sie rot, weil ihr einfiel, dass auch sie nur einen Badeanzug und darüber einen Sarong trug. Über diesen Aufzug hätte sie sich bei keinem anderen Gedanken gemacht.
    Aber zwischen ihnen lief etwas.
    Noch hielt sie das Ganze lediglich für eine Sache der Chemie, aber sie bezweifelte, dass es ohne sein Lächeln dasselbe gewesen wäre. Oder ohne das besondere Dunkel seiner Augen. Oder den wachen Geist, der jedes seiner Worte Lügen strafte.
    Jedes einzelne.
    “Und, wie gefällt sie dir?”
    Sie hatten die Jacht erreicht. Beth stand in dem kleinen Schlauchboot und machte es fest. Achtern hing eine Leiter herunter. Keith sprang hinüber und reichte ihr die Hand. Ihr fiel auf, wie mühelos er sie nach oben zog. Der Mann hatte wirklich Kraft. Aber musste er deswegen gleich ein Verbrecher sein? Und wenn er das war, wieso war sie so dumm, mit ihm hierherzukommen?
    Auf Deck sah Beth sich um. Diese Jacht musste locker eine sechsstellige Summe gekostet haben.
    “Wirklich sehr schön”, sagte sie.
    “Komm. Ich

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