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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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gewesen war.
    Und ob diesem anderen überhaupt klar gewesen war, wonach sie eigentlich suchten.

14. KAPITEL
    A uf der Fahrt in den Club sah Ashley Beth an und meinte: “Du musst deinem Bruder unbedingt erzählen, was passiert ist.”
    “Du meinst, dass mich jemand angegriffen hat?”
    “Ja. Aus Angst um Amber willst du keine Anzeige erstatten. Da hat er doch wohl ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren.”
    “Er wird mir sagen, ich soll zur Polizei gehen. Und weiß der Himmel – womöglich tut er dann irgendetwas Unüberlegtes und Gefährliches.”
    “Trotzdem musst du Anzeige erstatten.” Ashley hob die Hand, um den erwarteten Widerspruch abzuwehren. “Häng es einfach an die große Glocke. Wenn ich Sandy und Brad richtig einschätze – die sich die harte Tour nur bei schwachen Gegnern erlauben –, werden sie es nicht mit den Behörden aufnehmen. Sie waren im ‘Nick’s’, und das war schon mal ziemlich dumm. Der Laden ist schließlich bekannt dafür, dass dort immer irgendwelche Leute von der Polizei essen. Ich bezweifle, dass sie wirklich auf dem Laufenden sind, was du so machst. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass sie die Zeit haben, dich zu überwachen. Sie wollten dich einschüchtern, sonst nichts. Und den Gefallen solltest du ihnen nicht tun.”
    Beth dachte darüber nach. Dann fragte sie: “Und warum sollten sie mich nur einschüchtern wollen, wo sie doch längst ein paar Menschen auf dem Gewissen haben?”
    “Wir wissen ja nicht sicher, dass sie die Monocos umgebracht haben, und das Seglerpärchen in Virginia hat immerhin überlebt”, gab Ashley zu bedenken.
    Aber Beth war nicht überzeugt. “Ich bin sicher, dass die Monocos tot sind”, erklärte sie bestimmt.
    “Vielleicht war es einfach zu gefährlich, dich umzubringen. Ich weiß es auch nicht, Beth. Aber ich finde trotzdem, du solltest zur Polizei gehen. Jag ihnen umgekehrt auch Angst ein. Verdammt, die Fahndung nach ihnen läuft doch sowieso schon, und das wissen sie vermutlich längst. Was macht es also für einen Unterschied, wenn du auch noch Anzeige erstattest?”
    Als sie im Club ankamen, gingen sie zu Ben und Amber, die sie schon an einem Tisch im Restaurant erwarteten. Selbst zwei Tage nach ihrem Streich am Computer sah Amber noch verunsichert aus, als Beth sie begrüßte. Also drückte sie ihre Nichte bei der Umarmung noch ein bisschen fester an sich. Dann lächelte sie ihr zu und fuhr ihr durchs Haar, um die Situation zu entspannen. Anschließend begrüßten Ben und Amber Ashley. Das Sonntagsbüfett war ein Traum, und das Restaurant füllte sich mit Clubmitgliedern. Was hätte Beth dafür gegeben, auch mal wieder einen Sonntag so unbeschwert genießen zu können.
    Nach dem Essen ging Ben zu seinem Boot an die Arbeit. Ashley, Beth und Amber schlenderten zum Pool. Beth war froh, dass dort schon viel los war und dass sie partout nicht herausfinden konnte, wer Ambers geheimer Bodyguard war.
    “Wo steckt denn Kim heute?”, fragte sie Amber.
    “Keine Ahnung. Sie meinte nur, sie hätte was vor”, erklärte Amber. Dann fasste sie sich ein Herz. “Tante Beth, es tut mir so leid wegen neulich.”
    “Das sollte es auch.”
    “Ich … ich will doch nur, dass du glücklich bist.”
    “Aber das solltest du mich auf meine Art sein lassen, verstehst du? Versprich mir, dass du dich nie wieder auf diese Art in mein Privatleben einmischst.”
    “Versprochen.”
    “Und jag mir niemals wieder solche Angst ein”, fügte Beth hinzu.
    “Aber ich wollte dir doch gar keine Angst einjagen”, erwiderte Amber.
    “Ach so? Ich kann mich noch an jedes einzelne Wort erinnern, das du geschrieben hast. Zuerst erschien der Totenschädel auf meinem Bildschirm und dann die Schrift: ‘Ich werde dich finden. Wenn es dunkel ist. Wenn niemand bei dir ist.’“
    “Aber so was habe ich nie geschrieben!”, rief Amber erschrocken.
    Beth stutzte und spürte, wie ihr wieder einmal ein eiskalter Schauer den Rücken hinablief.
    “Dann muss es Kim gewesen sein.”
    “Nein!”, beharrte Amber. “Wir haben nur Keiths E-Mail beantwortet. Und wir waren die ganze Zeit zusammen.”
    “Beth, es wird wirklich höchste Zeit, dass du das meldest. Ganz offiziell”, sagte Ashley entschlossen.
    “Du willst wegen Kim und mir zur Polizei gehen?”, fragte Amber entsetzt.
    “Nein, mein Schatz … Da gab es noch ein paar andere Vorfälle”, sagte Beth leise.
    Unsicher sah sie sich um. Es war niemand in der Nähe, der ihre Unterhaltung belauschen könnte.

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