Mörderisches Verlangen (German Edition)
und Hass in seinen grünen A u gen, dass D a vid erschr a k. Drew berappelte sich und hielt sich den Hals fest.
„Verschwinde, wir sprechen uns später.“ David wollte Drew erst mal aus der Schusslinie h a ben. Marc war kaum zu halten, er wollte hinter Drew her und David musste all seine Kraft aufbringen , um ihn festzuhalten. „Du willst dich prügeln ? Schön, dann g e hen wir beide raus.“
Erst jetzt schien Marc ihn wahrzunehmen. David war en t setzt, wie glanzlos die grünen Augen auf einmal waren, nac h dem die Wut aus ihnen gewichen war. Er hielt Marc immer noch fest, wagte es aber , zu Rebecca zu schauen. „Lass uns allein.“ Sie nickte und verließ den Raum. Jetzt erst ließ David Marc los. Marc setzte sich und vergrub das Gesicht in seinen Händen. „Du hast die Beherrschung verloren. Was, wenn de i ne Tochter hier gewesen wäre? Schlimm genug, dass Rebecca es gesehen hat.“
„Drew hat sie gefickt.“
David verzog den Mund zu einem freudlosen Gri n sen. „War zu erwarten. Aber versteck dich nicht d a hinter. Du bist nicht deswegen ausgerastet. Ich habe gehört , was du gesagt hast. W a rum sollte Drew de i ner Tochter etwas antun, er liebt sie. Er ist wie ein großer Bruder zu ihr.“
Marc saß am Tisch , die Ellbogen aufgestützt und sein G e sicht in den Händen. Mit einem Ruck strich er sich die Haare nach hinten und sah David an, der ebenfalls Platz genommen hatte.
„Vertraust du mir?“
David überlegte, bevor er antwortete. Er wusste, dass Marc in Irland bei der IRA gewesen war, aber die Details hatte nur Vanessa gekannt. „Meine Schwester hat dich geliebt, was auch immer du getan hast. Auch wenn es mir am Anfang schwerg e fallen ist, ich glaube nicht, dass sie dich hä t te lieben und ein Kind mit dir hätte zeugen können, wenn du ein schlechter Mensch wärst. In den letzten Jahren hast du mir nie einen Grund gegeben , an dir zu zweifeln. Du bist mein Schwager, mein Freund, du bist wie mein Bruder. Ja, ich vertraue dir.“
„Dann verspreche ich dir, dass ich alles in Ordnung bringe.“
„Sag mir , was los ist , und ich helfe dir.“
Marc schüttelte den Kopf. „Nein. Du hast nichts damit zu tun und ich weiß, was ich machen muss .“
„Marc, wir können zur Polizei gehen. Was auch immer du g e tan hast, ich glaube nicht, dass …“
„Nein.“ Marc stand auf. „Das wird so nicht laufen. Vertrau mir. Du musst mir nur eins versprechen.“
„ W as?“
Marc sah ihn eindringlich an. „Kümm e re dich um Jessica, falls mir was passieren sollte oder ich ve r schwinden muss.“
David wurde es eiskalt. „Es gibt eine andere L ö sung, ich lasse nicht zu, dass …“
„Versprich es mir!“ Marcs Ton war so verzweifelt, dass D a vid nickte.
„Ja. Ich verspreche es dir.“
Die Erleichterung war seinem Freund anzusehen. „Ich geh duschen und hol sie vom Kindergarten ab, dann bringe ich sie für die nächsten ein bis zwei W o chen zu deiner Mutter.“
„Wie du willst.“ David sah Marc nach. Wenn der glaubte, dass er jetzt hier die Füße stillhielt, dann lag er falsch. Das war nicht Davids Art. Er ha t te es in diesem Geschäft nicht so weit gebracht, weil er einfach tatenlos zusah, wenn es Schwierigke i ten gab. Er war einer der mächtigsten Männer im Ren n sport. Er war ein Mann der Tat. Wo er ansetzen musste, wus s te er bereits.
*
Rebecca ging nicht auf ihr Zimmer. Marc und David würden sicher noch eine Weile in der Küche bleiben.
Sie ging zu seiner Wohnung. Es war nicht abgeschlossen. S o fort lief sie zur Treppe, die auf den Dachboden führte. Sie musste es jetzt einfach wissen. Wieder stand sie vor der Tür, schob den Riegel zur Seite und dieses Mal wurde sie nicht g e stört. Sie trat ein und ihr stockte der Atem. Ein angefangenes Bild auf einer Staffelei stand in der Mitte des Raumes. Sie bet ä tigte den Lichtschalter und erkannte es sofort. Jetzt verstand sie. Der Stil war unverkennbar. Dieses Bild würde – sobald es beendet wäre – nicht Marcs Signatur tragen, sondern die von Robert Eagle.
Das Warum schoss ihr durch den Kopf. Auf jeden Fall e r klärte es, warum er so ausgerastet war, als sie ihn nach Eagle gefragt hatte. Eine Mischung aus Erleichterung und Angst machte sich in ihr breit. Was wurde hier gespielt und wie passte Kathrin ins Bild?
Rebeccas Blick fiel auf einen kleinen Haufen Müll. Ein Bild, das zerschnitten worden war. Sie hockte sich auf den Boden und drehte die zerfetzte Leinwand um. Ein geflüstertes „ O mein Gott“
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