Mörderisches Verlangen (German Edition)
werden. Aber beide Ergebnisse waren besser als dieses dumpfe, seichte D a hin p lä t schern.
Sie musste Kathrin helfen. Sie musste Marc helfen. Sie hatte nur keine Ahnung , wie.
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R
ebecca hatte sich das Essen am gestrigen Abend gespart. A p petit hatte sie keinen gehabt. Heute Mo r gen war sie früh wach geworden und auch im Reitstall herrschte emsiges Treiben. Pferde wurden verl a den , um sie nach Iffezheim zur Bahn zu bringen.
Sie machte sich sorgfältig zurecht. Von David wusste sie, dass sie schon früh aufbrechen und unterwegs etwas frühst ü cken wollten . Da sie sich nun aber nicht mehr um Jessica kümmern musste, hatte sie versprochen , nachzukommen und pünktlich zum ersten Rennen da zu sein. Sie wollte sich ein gemeinsames Frühstück mit David, Drew, Marc und den and e ren ersparen.
Außerdem hatte sie noch ein Date mit ihrem Laptop. Die Suchmaschine war bereit und als E r s tes gab sie den Namen Marc Farrell ein. Nichts. Außer dem Hinweis auf David Waldmanns Webseite und dass er bei ihm angestellt war. Alle r dings war nicht mal ein Foto von Marc auf der Seite. Jeder Mensch hinterließ Spuren im Internet, sei es durch seinen B e ruf, Social Networks oder andere Errungenschaften des Inte r net zeitalters . Aber Marc Farrell existierte nicht. Sie forschte sogar auf irischen Seiten. Nichts. Die Suche nach Robert Eagle war ebenfalls erfolglos. Bis auf einige belanglose Hinweise, wo er welche Bilder au s gestellt hatte, gab es keine interessanten Informationen. Der Mann hatte nicht mal eine eigene Webse i te , w as ihr äußerst komisch vo r kam. Drew O’Donaghue war auch keine Quelle. Bei ihm ebenfalls nur der Hinweis, dass er bei David Waldmann arbeitete. Von ihm gab es zwar ein Foto, aber sonst stand Rebecca wieder vor dem großen Nichts.
Sie griff zu ihrem Handy und rief ihre Kontakte auf. Sie hatte mal einen Privatdetektiv versichert. Der Mann war noch Ku n de bei ihr. Sie zögerte ein wenig und rief dann doch auf seiner Handynummer an. Das Gespräch dauerte etwas länger. Am Ende hatte sie ihn engagiert und auf alle drei Männer angesetzt. Billig würde es nicht werden, denn nach seiner Ei n schätzung müsste er vielleicht nach Irland fahren, aber das war es R e becca wert. Für Marc, und vor a l len Dingen für Kathrin.
Als sie fertig war, schaute sie auf die Uhr und war überrascht, wie schnell der Vormittag dahingeflogen war. Zeit , zur Ren n bahn aufzubrechen.
*
Robert beobachtete , wie Walter draußen im Garten die Rosen mit der viel zu großen Heckenschere bea r beitete. Seine sonst so liebevolle, geradezu zärtliche Art die Blumen zu hegen und zu pflegen war dahin. Unachtsam und mit abgehackten Bew e gungen, die auf innere Wut schließen ließ en , hantierte er mit dem Gartenwerkzeug. Robert zuckte jedes Mal zusammen, wenn eine Blüte dem Massaker zum Opfer fiel.
Es war alles so schnell gegangen. Vor einer Woche war die Welt noch in Ordnung. Jetzt stand sie Kopf.
Drew fiel vorübergehend aus, weil dieser Waldmann zu ne u gierig wurde. Marc war eine Gefahr, darüber machte er sich keine Illusionen, aber darum würde er sich am Montag kü m mern. Die Lieferung stand auf dem Spiel. Marc hatte sie ge s tern entgegengenommen. Trotzdem war R o bert nicht sicher, ob sein ehemaliger Freund weiter mitmachen würde. Aber ein Problem nach dem anderen. Keine übe r stürzten Handlungen. Mit dieser Taktik war er immer gut gefahren.
Also musste er zunächst Walter aus dem Weg räumen. Er hatte sich auch damit Zeit lassen wollen, aber sein Instinkt sa g te ihm, dass er handeln musste.
Ein feiner Duft streifte seine Nase. Rosenöl. Kat h rin war aus dem Bad gekommen. Er drehte sich um und ihm stockte der Atem. Ihre rötlichen Haare lagen in Wellen auf ihrer Schulter. Sie waren noch nass und sie hatte ein Handtuch um ihren Körper gewickelt. Sie sah aus wie die Venus. So stellte er sich die Göttin vor. Ihr Blick war ein wenig glasig, aber das war notwendig. Der morgendliche Kräutertee, den sie seit gestern von ihm jeden Morgen serviert bekommen sollte, war sorgfä l tig präpariert.
„Darling , du bist eine Augenweide.“
Sie schwieg und sah ihn nachdenklich an.
„Was ist , mein Engel?“
„Ich fühle mich so eigenartig. So wattiert.“
„Wattiert?“
„ I ch weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, ich sollte mich um meinen Laden kümmern, aber ich habe nicht die Kraft.“
„Du wirst doch wohl nicht krank werden, mein Engel.“
Er trat auf sie zu und schloss
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