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Mörderisches Verlangen (German Edition)

Mörderisches Verlangen (German Edition)

Titel: Mörderisches Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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husten.
    „Möchtest du nicht doch einen Drink?“
    Walters Augen waren weit aufgerissen. Sein Gesicht wurde noch blasser, als es ohnehin schon war. Er hielt sich die Hand an die Kehle und begann nach Luft zu schnappen. Die Zigarre entglitt ihm. Robert stand seelenruhig auf und nahm sie vom Boden . Brandflecken auf dem Perserteppich kamen so gar nicht in f rage. Er nahm ein wenig Abstand und b e trachtete , wie Walter auf dem Besuchers essel zuckte. Wie ein Epileptiker krampfte er und Schaum bildete sich vor seinem Mund. Robert lächelte. „Ach Walter, du hättest doch lieber einen Drink ne h men sollen. Ich würde doch niemals einen guten, alten irischen Whiskey vergiften.“ Verzückt betrachtete er das Schauspiel, bis Wa l ters Körper sich ein letztes Mal aufbäumte und dann auf dem Ledersessel zusammensackte. Roberts Kopf schnellte nach links, als er ein Keuchen hörte.
    Kathrin stand dort mit den Händen vor de m Mund. Robert drückte die Zigarre im Aschenbecher aus. „Tja, manchmal kann rauchen tödlich sein.“
    Er packte sich Walter ohne Mühe auf die Schulter und sah Kathrin in die Augen. „Du wirst mir jetzt helfen , ihn im Ga r ten zu verbrennen. Komm mit.“ Mit Genugtuung bemerkte Robert, dass sie ihm ohne Widerrede folgte.
     
    *
     
    Kathrin folgte ihm in den Garten und beobachtete , wie Robert den Leichnam ablegte. Leichnam? War der Butler wirklich tot? Sie konnte nicht wirklich verarbeiten, was sie da gerade ges e hen hatte. Hatte R o bert Walter beim Sterben zugesehen?
    Robert holte etwas aus dem Gartenhaus. Bei näherer B e trachtung entpuppte es sich als Benzinkanister.
    „Willst du nicht den Notarzt rufen?“
    Robert lachte laut und herzlich auf, was er sich auch erlauben konnte, denn weit und breit gab es kein anderes Haus. Keine Menschenseele war in der Nähe.
    „Der Mann ist tot, mein Engel. Da hilft auch kein Arzt mehr.“ Er begann , das Benzin auf dem Leic h nam zu verteilen. „Ich habe es für dich getan.“
    Kathrin begriff nicht, was er da sagte. „War er krank? Hatte er einen epileptischen Anfall?“
    Robert hielt inne. Wieder lachte er. „Nein, er erfreute sich bester Gesundheit. Die Zigarre ist ihm nicht bekommen.“
    Langsam lichtete sich der Nebel in ihrem Hirn. „Was hast du getan?“ , flüsterte sie.
    „Wenn ich ihm nicht zuvorgekommen wäre, wären wir beide bald tot gewesen.“
    „Aber warum sollte dein Butler uns umbringen?“
    „Er war nicht mein Butler, er war mein Ziehvater.“
    Da war keinerlei Bedauern in Roberts Stimme. Nichts. Er machte weiter und holte noch einen Kanister aus dem Häu s chen.
    „Wie …?“ , fragte sie atemlos.
    „Soll ich es dir verraten? 500 Mikrogramm Ricin, zu Pulver verarbeitet, s tecknadelkopfgroß in einer Zigarre. Drei Lunge n züge haben genügt , ihn umzubringen. Wahnsinnig einfach, aber wirkungsvoll.“
    „Wird ihn denn niemand vermissen?“
    „Nein. Im Grunde existiert er nicht und die Leute in Irland , zu denen er Kontakt hatte, werden es ohne W eiteres so hi n nehmen, dass er nicht mehr da ist. Ich übernehme seine G e schäfte.“
    „Geschäfte?“
    „Ich bin Geschäftsmann und kein Künstler. Die Kunst ist nur Tarnung. Jetzt trete ein wenig zur Seite. Alles gehört jetzt uns. Ich sagte doch, dass ich dir die Welt zu Füßen legen werde und das hier ist der A n fang.“
    Kathrin starrte auf die Leiche, die in Flammen aufging. Er würde ihr die Welt zu Füßen legen, ja das hatte er versprochen , und mit einer Leiche hatte es jetzt begonnen.
    *
     
    Rebecca hätte müde sein müssen nach dem Tag an der frischen Luft, aber sie war zu aufgedreht , um sich ins Bett zu legen. Das Telefonat mit Fleischer ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Was wurde hier g e spielt?
    Der Abend war mild und so zog sie sich eine Strickjacke über , um noch ein wenig auf den Wegen des Gestütes spazi e ren zu gehen. Langsam wurde es dunkel, aber das beruhigte sie eher, als das s es ihr unangenehm gewesen wäre. Das entfernte Schnauben von Pferden tat ihren Nerven ebenfalls gut. Sie en t fernte sich weiter vom Haupthaus, blieb aber auf dem Weg , der an den weitläufigen Weiden vorbe i führte. Sie war in Gedanken versunken und erschrak fast zu Tode, als sie eine Stimme hö r te.
    „Kannst du nicht schlafen?“
    Marc trat aus dem Schatten eines Baumes hervor. In der Dämmerung sah er noch besser aus. Groß, breitschultrig und das Leuchten seiner grünen Augen konnte sie erahnen.
    „ D u anscheinend auch nicht“, sagte sie, als sie sich von i h

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