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Mörderisches Verlangen (German Edition)

Mörderisches Verlangen (German Edition)

Titel: Mörderisches Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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vermisste er seine Heimat. Die Entscheidung nach Deutschland zu gehen, war auf Walters Mist gewachsen. Dennoch keine schlechte Wahl . Irland , vor allem Belfast , war ein zu heißes Pflaster. Die Polizei hatte ihnen keine Sorgen gemacht , s ondern die Konkurrenz in den eigenen Reihen. Nach der Umstrukturierung der IRA war Be l fast zu klein geworden. So ha t ten Walter und er entschieden , eine Zweigstelle in Köln zu eröffnen. Auf diese Weise konnte jeder seine Macht ausleben. Sie arbeiteten zusammen. Eine ri e sige Firma, die weltweit expandierte. Bald würden sie auch in Italien tätig werden. Die Mafia wurde immer schwächer. R o bert war gespannt, wer aus der Organisation dort unten ses s haft werden würde. Er lachte auf. Einst hatten sie die Una b hängigkeit Irlands ang e strebt und waren gescheitert, aber bald gehörte ihnen die ganze Welt. Das war viel besser.
    Robert drehte sich um. Walter hatte das Büro b e treten , ohne anzuklopfen.
    „Ich habe dich erwartet.“
    Walter nickte und setzte sich.
    „ Willst du etwas trinken?“ Robert hielt die Flasche irischen Whiskey hoch.
    „Nein , danke. Du hantierst mir zu viel mit Drogen und Gi f ten.“
    Robert setzte sich hinter seinen Schreibtisch und betrachtete Walter. Demonstrativ schüttete er sich Whiskey nach. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich vergiften würde?“
    „Ich traue dir alles zu.“
    „Warum sollte ich dir etwas antun? Es gibt keinen Grund.“
    Walter schnaubte. „Nein, natürlich nicht. Ich würde dir auch nie schaden.“
    Robert hätte am liebsten laut aufgelacht. Das war alles so t y pisch für sie beide. Wie Katzen schlichen sie um den heißen Brei herum, anstatt wie Männer einfach aufeinander loszug e hen.
    „Die Lieferung ist angekommen. Marc hat sie entgegeng e nommen.“ Robert ve r suchte , Normalität in ihr Gespräch zu bringen. Walter sollte sich in Siche r heit wiegen.
    „Aber wird er auch alles nach Irland bringen?“
    „Das sollte er lieber, denn sonst wird es für ihn und seine Tochter zu einem unschönen Ende kommen.“
    Walter schlug die dürren Beine übereinander. „Mir wäre li e ber , Drew hätte alles erledigt. Nur weil Waldmann ein wenig misstrauisch ist, müssen wir doch nicht gleich von den u r sprünglichen Plänen abwe i chen.“
    „Doch , ich denke, dass das besser ist.“
    Walters Augen wurden zu Schlitzen. „Du hättest die En t scheidung , Marc mit reinzuziehen , mit mir absprechen sollen.“
    „Warum? Du wärst dagegen gewesen.“
    „Mit gutem Grund. Ich habe das Gefühl, dass die Sache schiefgeht. Warum tust du das ? Marc war r u hig, solange er nur Bilder für dich malen musste. Du weißt, dass er immer besser war als du.“
    Roberts Beherrschtheit bekam einen Knacks. Er musste sich ins Gedächtnis rufen, dass Walter ihn nur provozieren wollte. „Nie hat es einen B esseren als mich gegeben“, zischte er.
    Walter lachte. „Wenn ich die Chance gehabt hätte, dann hätte ich ihn gewählt, aber ich musste mit dir v orliebnehmen.“
    Robert stand auf, Hitze traf ihn in Wellen. Eine u n glaubliche Wut machte sich in ihm breit. „Du hast mich gewollt , Walter, ich war dein Sohn.“
    „Ich habe dich behandelt wie einen Sohn, aber du bist es nicht. Glaub mir, du wirst mir all das, was ich aufgebaut habe, nicht versauen.“
    „Wir haben es gemeinsam aufgebaut.“ Robert sagte sich i n nerlich immer wieder , B eherrsch dich ‘ . Er musste Ruhe bewa h ren.
    Walter nahm sich eine Zigarre aus dem Holzkästchen auf dem Schreibtisch. Genüsslich hielt er sie unter seine Nase, drehte sie zwischen den Fingern, bevor er endlich das Streic h holzheftchen zur Hand nahm . Jeder Handgriff von Walter war Robert auf einmal zuwider. Wie immer paf f te Walter ein paar Mal, bevor er einen tiefen Lungenzug nahm. Wie Robert das hasste. Zigarren genoss man. Man ließ sie auf der Zunge ze r gehen und inh a lierte nicht. Wenn er darüber nachdachte, gab es viele Dinge an Walter, die ihn schon immer gestört hatten. Die Angewohnheit sich zu räuspern, wenn er einen Raum b e trat. Warum nicht klopfen und einfach eintreten ? Die Beine übe r einanderzuschlagen und dann ständig am Hosenbein zu zupfen oder mit dem Fuß zu wippen. Ekelhaft.
    Walter nahm noch einen Lungenzug. Er würde sich exakt drei Lungenzüge gönnen und den Rest paffen. Walter war ja so berechenbar. Ein Fehler. Robert grinste un d setzte sich. Er tippte mit den Fingerspitzen gegeneinander. Der dritte Lu n genzug. Jetzt fing Walter schon an , zu

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