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Moerderjagd

Moerderjagd

Titel: Moerderjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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wieder, meine liebe kleine Spießerin.
    Wir sind dann noch gemeinsam bis zum Rheinufer gegangen, unsere Autos standen dort.
    Ausgerechnet dem Direktor des Museums mussten wir über den Weg laufen. Ich verdrehte meine Augen und bemühte mich nicht einmal, meinen Missmut zu verstecken.
    Wie affig Jil diesen Mann dann begrüßte und albern anfing zu lachen, nur weil er von seinem Ausflug nach Australien erzählte, der Angeber. Das gab mir den Rest. Ich stand neben den beiden, ohne beachtet zu werden. Eine Zeit lang gaffte ich auf die vorbeifahrenden Autos. Dann hatte ich genug von dem Theater.
    Launig ging ich zu meinem Fahrzeug, habe mich noch einmal umgedreht. Jil war immer noch in ihr Gespräch mit dem Mann vertieft. Anscheinend hatte sie noch nicht einmal bemerkt, dass ich nicht mehr neben ihr stand. Mit quietschenden Reifen fuhr ich davon.

    Jil Augustin

    Manfred hat sich richtig kindisch verhalten. Einfach wegzugehen, das gehörte sich nicht. Als dann noch mein Handy klingelte und Susi Rott am anderen Ende der Leitung war, musste ich mich wirklich bemühen, ruhig zu bleiben.
    »Der Journalist? Dieser Manfred Luck …«
    Bevor sie noch mehr sagen konnte, teilte ich ihr mit, dass Manfred und ich zusammen sind.
    »Dieser Journalist ist Ihr Freund? Hätte ich nicht gedacht, Frau Augustin. Er und Sie, also ich … Ach, lassen wir das Thema! Liebe kommt ja bekanntlich von alleine und lässt sich nicht steuern«, raunte sie ins Telefon. »Bei der Beerdigung vom Paul hatte er neben Ihnen gesessen. Das hatte mich schon verwundert.«
    Dann fragte ich, ob es noch etwas Wichtiges gäbe, weswegen sie anrief. Anstelle einer Antwort hörte ich das Klicken ihres Telefons, sie hatte aufgelegt.
    Ob ich Manfred jemals in den Griff bekomme? Will ich das überhaupt?

    Doktor Ernst

    Die Kommissarin hatte mich schon wieder in ihr Büro einbestellt. Peinlich, das alles! Sie hatte herausgefunden, dass ich eine größere Summe an der Börse verloren hatte. Unterlagen wollte sie einsehen, am liebsten wäre sie in mein Privathaus gekommen. Das hätte mir gerade noch gefehlt. Die Nachbarn hätten sich das Maul zerrissen! Man weiß doch, wie das ist, wenn einer etwas mehr Erfolg hat als der andere …

    Mir ist Frau Augustin ein Rätsel. Sie läuft immer in solch alternativen Kleidern herum und trägt außer einem Lippenstift keine Schminke im Gesicht. Könnte mehr aus sich machen, die Frau.
    Meine Unterlagen sind alle sauber, darauf habe ich stets größten Wert gelegt. Warum ich nicht gleich von den Spekulationen an der Börse erzählt habe, wollte Hansen wissen und sah mich bei dem Gespräch vorwurfsvoll an.
    »Ich hatte Ihnen doch von Anlagen berichtet, die Paul für mich getätigt hatte«, verteidigte ich mich.
    Ihn kann ich auch nicht leiden. Kleines Dickerchen, bekommt bestimmt daheim immer Leberwurstbrote von der Frau geschmiert.
    Bin ja selbst nicht dünn, ich weiß. Trotzdem, zwischen Hansen und mir liegen Welten.

    Paul Weinand habe ich einmal im Monat getroffen. Immer in einem Lokal in Koblenz. Er liebte solche Inszenierungen. Außerdem ließ er sich gerne einladen.
    Konnte mir nur recht sein. Essen musste ich mittags sowieso, und so konnte ich das alles miteinander verbinden.
    Die Kommissarin hob die Augenbraue, als ich ihr dies erzählte. Sie erinnerte mich an eine Szene, die ich mal in einem Film gesehen hatte. Nur, in diesem Film war es ein Schauspieler, der dieselbe Angewohnheit hatte.
    »Warum ausgerechnet Koblenz?«
    Die Frau konnte einem auf den Nerv gehen. Warum ausgerechnet Koblenz????
    »In Koblenz hatten wir uns deshalb getroffen, weil ich dort regelmäßig zu tun habe. Mir gehört in der Altstadt noch ein Geschäft. Paul Weinand«, so berichtete ich weiter, »war stets ein guter Berater. Nur bei der letzten Investition ist dann alles den Bach runtergegangen.«
    »Bei unserem letzten Gespräch haben wir Sie auf die Einträge in Weinands Terminkalender angesprochen, da haben Sie ausgesagt, die Begegnung sei eher zufällig gewesen, und er würde sich »wichtig machen« mit Ihrem Namen.«
    Ich holte tief Luft, fuhr mit der Hand durch mein schütteres Haar. Der Holzstuhl, auf dem ich saß, war unbequem, der Kaffee nur lauwarm. Ich blickte auffallend auf meine Uhr, ich fühlte mich unwohl.
    »Erzählen Sie uns von Eleonora Lorenz!«
    »Eleonora Lorenz? Was soll die Frage nach ihr?« Ich verschränkte meine Arme vor dem Bauch. Frau Augustin zeigte mir zwei Fotos. »Die ist doch tot!«, ereiferte ich mich. »Erdrosselt«,

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