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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Fängen des Biestes retten.
    „Mein Liebling.“
    Das Flüstern holte ihn in die Gegenwart zurück, und er fuhr herum. Sie war gekommen. Sie eilte auf ihn zu, und er umarmte sie. „Warum hast du solche Angst? Warum müssen wir uns im Geheimen treffen?“ fragte er sanft.
    Sie schüttelte den Kopf an seiner Brust. „Es ist alles so gefährlich. Ich weiß, dass sie es wissen. Ich weiß, dass wir in Gefahr sind. Ich wünschte nur…“
    „Hab keine Angst. Mach dir keine Sorgen, ehe es Grund dazu gibt.“
    Sie schüttelte wieder den Kopf und wich zurück. „Du hast keine Ahnung, wie bösartig, wie gefährlich sie sein können!“
    „Unser Spiel ist gefährlich, mein Schatz. Wir dürfen nicht überreagieren. Wir müssen warten, lauschen, beobachten und… abwarten, was geschieht.“
    Sie lehnte sich an ihn. „Ich habe solche Angst. Halt mich fest.“
    Er tat es und spürte, wie sie den Körper an seinen drängte, ihn berührte. Sie zerrte an seiner Kleidung. Ihre Hände fanden nacktes Fleisch. Zu seinem Erstaunen wurde er augenblicklich hart, da heftiges Verlangen ihn durchzuckte. Er sah sich in der makaberen Umgebung um, erstaunt, irgendwie angewidert und vielleicht gerade deshalb heftig erregt.
    „Jemand könnte kommen. Sieh nur, wo wir sind…“
    Sie schienen ihn anzustarren, die Scharfrichter in ihren schwarzen Kapuzen, Mörder, Henker, Halunken. Jeanne d’Arc, heilig an ihrem Pfahl auf dem Scheiterhaufen.
    Sie lachte leise, und der Klang ihres Lachens ging ihm unter die Haut. Aufstöhnend ließ er sich mit ihr nieder, und innerhalb von Sekunden lagen sie ausgestreckt auf dem kalten Boden. Halb nackt, in bläuliches Licht getaucht, war sie unersättlich, als sie sich auf ihm bewegte. Sie schrie auf, und er versuchte, sie zum Schweigen zu bringen. Doch sie lachte nur, und als sie beide erschöpft waren, lag sie neben ihm und betrachtete die sie umgebenden Gesichter. „Das hat Spaß gemacht, es war wie eine Orgie“, spottete sie.
    „Du machst mir Angst.“
    „Komm schon. Es war, als würden alle zusehen. Das hat mich unheimlich angemacht.“
    Er zögerte. „Du hast… ihr gern zugesehen“, vermutete er und erkannte plötzlich die Wahrheit.
    Sie zuckte die Achseln. „Na und? Das hat mich auch angemacht.“
    „Aber es ist gefährlich, uns hier so zu treffen“, sagte er ihr. „Alles, was wir tun, ist gefährlich. Die Tage, die jetzt kommen, sind gefährlich. Wir wissen nicht, was die anderen wissen, was sie gesehen haben, was sie vielleicht vermuten…“
    „Wir werden vorsichtig sein“, flüsterte sie. „Es wird alles gut. Aber ich muss bei dir sein…“
    Er nickte leicht.
    Sie wusste, wie sie zu ihm durchdrang, wie sie sein Verlangen weckte. Denn er liebte sie. Natürlich.
    Er schloss kurz die Augen, öffnete sie und erschrak.
    Sie sah ihn an. Lady Ariana Stuart hatte sich ihm zugewandt und betrachtete ihn mit ihren großen, weit stehenden schönen blauen Augen.
    Sie beobachtete alles.
    Er konnte ihren Blick spüren. Wie sie ihn ansah, ihn betrachtete. Beobachtete…
    Es erregte ihn.
    Und doch war es gefährlich.
    Er war erregt und ängstlich zugleich.
    Es war, als wisse sie…
    Ich will Jon Stuart nicht, das hatte Sabrina sich immer wieder eingeredet. Sie war nicht mehr jugendlich naiv. Sie war jetzt älter und weiser. Doch in ihren Träumen lag sie nackt im Bett, wartete und sehnte sich…
    Denn er war da. Groß, schwarz gekleidet, stand er neben ihr…
    Es war Jon.
    Nein, war er nicht. Die große Gestalt war von blaugrauem Nebel umwallt und veränderte sich mit jedem Luftzug.
    Es war der Folterknecht, bereit, sie zu quälen und zu zerstören. Doch sie war gefangen, festgebunden, unfähig, sich zu bewegen und zu fliehen. Starke Seile hielten sie. Alles, was sie tun konnte, war, mit einem flehenden, in Wachs gegossenen Blick aufzuschauen in die Augen des Todes.
    Sie wachte erschrocken auf, zitternd und schweißgebadet. Ruckartig richtete sie sich auf und sah sich um.
    Das Zimmer war leer. Das Feuer im Kamin war fast heruntergebrannt. Mondschein fiel herein.
    Sie sah deutlich, dass sie allein war, vollkommen allein.
    Und doch schien es ihr…
    Da war etwas bei ihr, ein Duft, ein Gefühl, da lag etwas in der Luft. Sie wurde das Gefühl nicht los, jemand sei hier gewesen. Jon etwa? Oder vielleicht Brett? Oder die Gestalt eines mittelalterlichen Folterknechtes in Wachs?
    „Du hast zu viel Zeit im Kellergewölbe verbracht“, sagte sie sich leise. Doch ihre Verunsicherung blieb.
    Sie stand auf und

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