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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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dir hier zu unheimlich wird, wirst du in mein Bett kriechen wollen, und dann ist es vielleicht schon belegt.“
    „Sollte mich nicht wundern.“
    „He, beschwere dich nicht. Immerhin habe ich dich zuerst gefragt. Und sicher willst du nicht mit einem Fremden schlafen.“
    „Brett, ich habe mit
dir
geschlafen, und ich kann mir wirklich niemand vorstellen, der mir fremder ist.“
    „Sehr witzig. Das wird dir noch Leid tun, meine Süße. Du wirst schon sehen.“ Er schüttelte bekümmert den Kopf und wandte sich der Szene vor ihnen zu. „Erstaunlich, was“, sagte er leise und betrachtete die Figuren, den Arm immer noch um Sabrina gelegt.
    „Ja, sehr lebensecht“, stimmte sie zu.
    „So sehr, dass ich bei diesem Licht sogar auf die Täuschung hereinfallen könnte. Und ich war immerhin mit dir verheiratet.“
    „Wovon sprichst du?“
    „Na, wovon denn wohl? Du starrst die ganze Zeit diese Szene an.“ Er seufzte voller Ungeduld. „Sabrina! Sieh sie dir doch genau an! Das bist
du
.“
    „Was?“
    „Süße, bist du blind geworden, seit du mich verlassen hast?
    Schau genau hin. Diese Frau dort, das bist du. Bis aufs i-Tüpfelchen. Die blauen Augen, das blonde Haar, das hübsche Gesicht. Die gute Figur.“ Er senkte die Stimme. „Und der süße Hintern.“
    „Ihren Hintern kannst du gar nicht sehen.“
    „Also gut, also gut, das gebe ich zu. Aber das da bist du. Sie ist dein Ebenbild.“
    „Sei nicht albern…“ Sabrina begann zu protestieren, ließ den Satz jedoch unbeendet und furchte die Stirn.
    Allmächtiger, Brett hatte Recht! Die Wachsfigur hatte eine alarmierende Ähnlichkeit mit ihr. Erneut liefen ihr Schauer über den Rücken.
    „Das ist gut!“ flüsterte Brett heiser. „Ich spüre dich zittern. Du bist verunsichert, nervös und ängstlich. Du wirst nicht die ganze Nacht allein sein wollen in diesem unheimlichen alten Schloss. Du wirst zu mir kommen. Die Nacht wird hereinbrechen, die Wölfe werden heulen, und du wirst ängstlich schreiend, Schutz suchend von deinem Schlafzimmer in meines rennen.“
    Es ist nur ein Abbild in Wachs, sagte sich Sabrina. Und doch durchliefen sie kalte Schauer. Die Frau dort auf der Folterbank, das war sie. Der Künstler hatte die Figur so gut gestaltet, dass Muskeln und Venen im Arm des Opfers lebensecht hervortraten, während sie sich gegen die Seile wehrte, die sie auf der Streckbank festhielten.
    Die Angst in ihren Augen war überzeugend.
    Der stumme Schrei auf ihren Lippen war fast hörbar.
    Brett flüsterte ihr warnend zu: „Du wirst nicht allein sein wollen.“
    Aus der Dunkelheit hinter ihnen wandte eine tiefe, wohltönende Männerstimme ein: „Nun ja, allein wird sie wohl kaum sein.“
    Sabrina kannte diese Stimme.
    Sie fuhr herum und sah sich ihrem Gastgeber gegenüber.

2. KAPITEL
    S ein Blick ruhte einen Moment forschend auf ihr. Dann lächelte Jon freundlich und fügte hinzu: „Ernsthaft, Brett, sie wird wohl kaum allein sein, wenn man bedenkt, dass zehn Schriftsteller anwesend sind – wir natürlich eingeschlossen –, dazu ein Künstler und meine Assistentin. Und die Angestellten des Schlosses nicht zu vergessen, die alle hier wohnen.“
    Es klang amüsiert. Sabrina entwand sich Bretts Arm und ließ Jon Stuart nicht aus den Augen. Es war viel Zeit vergangen seit ihrer letzten Begegnung.
    „Jon“, erwiderte Brett überrascht, eine Spur Gereiztheit im Ton. Die beiden waren angeblich Freunde, dennoch schien Brett nicht eben erfreut über Jon Stuarts Auftauchen.
    „Brett, schön, dich zu sehen. Danke, dass du gekommen bist.“
    „Es ist mir immer ein Vergnügen. Wir waren alle verdammt froh, dass du dich entschlossen hast, wieder eine Krimi-Woche zu veranstalten. Jon, du kennst meine Frau, Sabrina Holloway, nicht wahr?“
    „Sabrina, schön, Sie wieder zu sehen. Ich wusste gar nicht, dass ihr zwei wieder geheiratet habt.“
    „Haben wir auch nicht“, betonte Sabrina.
    „Aha.“
    „Sorry, meine Exfrau“, erklärte Brett unschuldig. Dabei lächelte er Sabrina viel sagend an, als spiele sich immer noch eine Menge zwischen ihnen ab. „Man vergisst so leicht, dass wir uns jemals scheiden ließen.“
    „Jedenfalls bin ich froh, dass ihr beide hier seid“, fügte Jon höflich hinzu.
    „Ich hätte es um keinen Preis versäumen wollen“, erwiderte Brett.
    „Es war nett, dass Sie mich eingeladen haben“, bedankte sich Sabrina artig.
    „Ich hatte Sie auch das letzte Mal schon eingeladen“, erinnerte Jon sie.
    „Damals… damals drängte mein

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