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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Liebe, gibt’s hier entlang“, sagte Brett und schob sie auf die Halle zu.
    Jon saß am Kopfende des Tisches, eine Kaffeetasse in der Hand, in eine Unterhaltung mit Joe und Thayer vertieft. Jennie Albright, ruhig und kompetent wie immer, zündete die Stövchen unter den Warmhalteplatten an. Auf einer Seite des Tisches diskutierten Dianne und Anna Lee das Pro und Kontra von Bodypiercing, während auf der anderen Joshua, Camy und Reggie den Mangel an künstlerischer Inspiration im neuen Museum des Makaberen in London beklagten.
    „Ich behaupte immer noch, dass es so etwas wie weibliche Serienkiller nicht gibt“, sagte Thayer, als Brett sich frischen Kaffee einschenkte und sich zu Jons Gruppe gesellte.
    „Nun, wie nennt man denn eine Frau wie die Gräfin Bathory?“ fragte Joe. „Sie tötete Dutzende junger Frauen, vielleicht Hunderte.“
    „Und da war die Prostituierte in Florida, die ihre Freier im Meer entsorgte“, erinnerte Jon Thayer.
    „Okay, sie kam dem Profil eines echten Serienkillers vielleicht am nächsten“, räumte Thayer ein. „Der Punkt ist aber, ein typischer Serienkiller ist ein Sexualtäter. Raubtierhaft – und männlich. Er sucht sexuelle Befriedigung durch Gewalt.“
    „Es stimmt schon, dass die meisten Soziopathen, die von Kriminologen, Verhaltensforschern und Profilerstellern des FBI studiert wurden, Männer sind“, bestätigte Jon. „Aber…“
    „Aber ich würde die bösartige alte Gräfin Bathory eine Serienmörderin nennen“, mischte sich Anna Lee in das Gespräch ein. „Sie hat all die armen jungen Frauen wegen ihres Blutes umgebracht, damit sie schöner werden und mehr Sex haben konnte.“
    Reggie fügte hinzu: „Ich habe gelesen, dass die Gräfin Bathory mit ihren Opfern spielte, ehe sie sie umbrachte. Wenn das nicht sexuell motiviert ist…“
    „Auf eine andere Art“, beharrte Thayer. Doch er war nicht mehr so entschieden, da neue Argumente dem alten Streit eine andere Richtung gaben. Er war ein bodenständiger Cop, kein Wissenschaftler, dennoch wusste er eine Menge.
    Joe eilte zu seiner Verteidigung. „Männliche Killer der Art, die Thayer meint, können ihre Gefühle nur über Beherrschung anderer, über Dominanzstreben und Machtausübung ausleben. Die Gräfin Bathory lebte vor Hunderten von Jahren. Es ist also unwahrscheinlich, dass wir echte Einsichten in ihre mörderischen Absichten bekommen. Teilweise glaubte sie wohl, sich über andere Menschen erheben zu dürfen und ein Recht zu haben, aus Sport arme Landmädchen umzubringen.“
    „So oder so, sie war eindeutig ein Monster“, stimmte Dianne schaudernd zu.
    „Vorsichtig“, warnte Brett. „Wenn wir die Gräfin zu sehr mit Worten geißeln, geht V.J. Joshua noch an die Kehle, weil er sie als blutrünstige Gräfin dargestellt hat.“
    „Wo steckt V.J. überhaupt?“ fragte Sabrina.
    „Sie ist noch nicht unten“, bemerkte Jon.
    „Das Entscheidende ist doch wohl, dass die historische Gräfin Bathory nicht zum selben Typ Serienkiller gehört, mit dem wir es heute zu tun haben“, nahm Joe die Debatte wieder auf.
    „Sie ist mit Bundy, Dahmer, Gacy und anderen wirklich nicht zu vergleichen“, stimmte Thayer zu. „Glaubt mir, ich kann es beurteilen.“
    „Der Cop spricht“, sagte Anna Lee halblaut.
    „Soweit ich weiß“, kam Jon Thayer verbindlich zu Hilfe, „hat unser Excop im Prinzip Recht. Psychologen machen entweder Vererbung oder soziologische Einflüsse verantwortlich, wenn sie erklären wollen, warum ein Mensch zum Killer wird. Allerdings scheint es eine Beziehung zu geben zwischen Testosteron und gewalttätigem, aggressivem Verhalten. Gestörte Männer, die sich erniedrigt, gekränkt und verletzt fühlen, neigen zur Gewalttätigkeit. Wohingegen Studien zeigen, dass Frauen aufgestaute Wut eher gegen sich selbst richten. Sie begehen oft Selbstmord oder werden selbst zu Opfern, wenn ihr Selbstwertgefühl gering ist.“
    „Aber auch Frauen töten“, wandte Anna Lee ein.
    „Sicher, einige schon“, bestätigte Joe munter und sah sie viel sagend an.
    „Also, Thayer, warum töten Frauen?“ fragte Dianne.
    Thayer erwiderte ernst. „Aus Leidenschaft.“
    „Leidenschaft!“ wiederholte Dianne. „Immer?“
    „Ich würde sagen, sie töten häufiger aus Angst“, wandte Sabrina ein. Sie hatte sich Kaffee eingeschenkt, war jedoch nicht an den Tisch gegangen. Sie lehnte am Buffet und sah zu den anderen hinüber, die sich jetzt teilweise zu ihr umdrehten.
    Ihr Blick wanderte von Brett zu Jon, der sie

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