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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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tot. Findest du, ich sollte besser gehen?“
    „Ob du gehen sollst? Wozu sollte das gut sein? Du bist schon einmal gegangen – und dann doch zurückgekommen.“
    „Ja, nicht wahr?“ bestätigte er. Sie merkte, dass er leicht verbittert, leicht spöttisch und wieder ganz er selbst war.
    „Du könntest zu deinem guten Freund Brett in die Koje schlüpfen.“
    „Er würde mich jedenfalls mit seinem Leben schützen“, forderte sie ihn neckend heraus.
    „Tatsächlich? Aber vielleicht ist dein Ex der gefährliche Mann hier, da ich es nicht bin.“
    „Vielleicht schlüpfe ich am besten zu V.J. in die Koje.“
    „Da wärst du wohl am sichersten. Allerdings antwortet V.J. auch nicht aufs Anklopfen“, bemerkte er trocken.
    Sie fand es seltsam, wie Jon sich benahm, gerade so, als versuche er Distanz zwischen ihnen zu schaffen, damit sie Fehler an ihm entdecken konnte.
    Sollte sie Angst bekommen?
    „Es ist dein Schloss, nicht wahr? Du könntest mir überallhin folgen, gleichgültig, wohin ich gehe?“
    „Falls ich das möchte.“
    „Möchtest du denn?“ fragte sie leise.
    „Ja.“
    Sabrina reckte keck das Kinn vor. „Dann riskiere ich, den Rest der Nacht hier zu verbringen.“
    „Leider ist nicht mehr viel übrig von der Nacht“, erwiderte er sanft. „Möchtest du noch etwas schlafen? Kein Herumgeistern mehr? Wir bleiben beide hier?“
    „Und schlafen?“
    „Sicher.“
    Sabrina schlüpfte aus ihrem Morgenmantel und ins Bett. Die Laken fühlten sich sehr kalt an. Doch Jon ließ ebenfalls seinen Bademantel fallen, kroch zu ihr, umschlang sie mit einem Arm und zog sie an sich. Er ließ eine Hand unter den Saum ihres Nachthemdes, über ihre Waden, Knie und Schenkel gleiten.
    „Ich dachte, wir wollten schlafen“, raunte sie.
    „Ich versuche es mir nur bequem zu machen. Ich hasse diese Dinger.“ Er zerrte an ihrem Nachthemd. „Ich meine, sie haben schon ihre Berechtigung, aber eben nicht im Bett.“
    „Nachthemden gehören nicht ins Bett?“
    Er beharrte kopfschüttelnd: „Ganz entschieden nicht.“ Im Halbdunkel sah er sie liebevoll an. „Irgendwie kann ich die Hände nicht von dir lassen.“
    Sie wollte gar nicht, dass er das tat. Später wusste sie nicht mehr, ob er ihr das Nachthemd ausgezogen hatte oder sie es sich selbst. Doch sie umarmte ihn sehnsüchtig und flüsterte: „Dann lass die Hände eben nicht von mir.“
    „Ich habe dich einmal verloren“, erwiderte er leise, nah an ihren Lippen. „Das soll mir nicht wieder passieren.“
    Sie antwortete darauf nichts.
    Es war eine dunkle, stürmische Nacht…
    Er war ein Fremder.
    Dennoch war er ihr sehr vertraut. Und ungeachtet der vagen Sorge, dass sie vielleicht Angst haben müsste, wollte auch sie nicht, dass sie sich wieder trennten.
    Sabrina schlief noch, regte sich jedoch erwachend, als Jon sich aus dem Bett rollte, aufstand und zum Balkon blickte. Ein eigenartiges Gefühl durchströmte ihr Herz: Wärme und Besitzerstolz. Die Augen leicht geöffnet, betrachtete sie ihn. Groß, attraktiv, muskulös, insgesamt sehr gut in Form. Sie war schrecklich gern mit ihm zusammen und genoss es, dass er ihr das Gefühl gab, in jeder Weise einzigartig und aufregend zu sein, sie schätzend, zugleich intim mit ihr vertraut, Leidenschaft und Zärtlichkeit in jeder Berührung ausdrückend.
    Sie hatte sich gleich am Abend ihrer ersten Begegnung in ihn verliebt. Und es hatte sie fast umgebracht, als sie ihn verlor. Sie hatte sich einzureden versucht, dass es idiotisch war, ihn trotz räumlicher Distanz all die Jahre zu lieben. Doch sie hatte ihn nie vergessen, und im Augenblick konnte sie nur staunen, wie lebendig ihre Gefühle in der Zwischenzeit geblieben waren. Für sie war er wunderschön, vom zerzausten Haar, den breiten Schultern, dem flachen Bauch bis zu den muskulösen Beinen.
    Er drehte sich zu ihr um, und sie schloss rasch die Augen, um nicht dabei ertappt zu werden, wie sie ihn beobachtete.
    Er küsste sie auf die Stirn, zog sich an und verließ sie.
    In einem Netz von Emotionen gefangen, die sie nicht gern preisgeben wollte, ließ sie ihn gehen. Sobald er fort war, schlug sie die Augen auf und bemerkte das schwache Sonnenlicht, das in den Raum fiel.
    Sabrina setzte sich und rieb sich geistesabwesend den Arm. Jon musste sich wirklich heftig geschnitten haben, denn es war getrocknetes Blut darauf. Sie sah seinen Bademantel am Fußende des Bettes liegen und strich liebevoll über dessen Schulterund Kragenpartie. Die waren jedoch leicht feucht und irgendwie

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