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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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gut tun. Und jetzt entschuldigt mich.“ Er zögerte und wandte sich noch einmal an Brett. „Was macht eigentlich dein Kopf?“
    „Mein Kopf?“
    „Deine Verletzung.“
    „Ach so.“ Er betastete seine Schläfe und hob kurz die Schultern. „Nur noch ein bisschen wund, denke ich. Sonst ist alles in Ordnung.“
    „Gut.“
    Jon ging auf die Tür zu und sehnte sich nach kühler, klarer Luft. Die Sonne strahlte zwar nicht gerade durch die Wolken, doch zumindest war das Licht heller geworden und die Luft angenehmer.
    Er schaffte es jedoch nicht ungehindert bis zur Tür. Unterwegs hielt Joe ihn auf. „Wirklich, Jon, du bist ein guter Freund, und diese Sache von damals tut mir unendlich Leid. Es passierte nur einmal, wirklich. Und es waren nicht mal Gefühle im… weißt du, nicht bei Cassie. Aber was ich getan habe, war falsch. Ich gebe das zu, und ich bereue es. Du warst ein aufrechter Freund, und ich war ein Narr.“
    „Joe, es ist mir wichtig, dass du das verstehst: Ich habe gewusst, was Cassie trieb. Ich wusste zwar nicht immer mit wem, aber das war mir auch gleichgültig. Sie benutzte euch, mich herauszufordern, weil sie meine Krimi-Wochen verabscheute. Ehe sie starb, versuchte sie sogar, mich zur Abreise zu bewegen. Also hör auf, dir Gedanken zu machen. Aber falls du dich dann besser fühlst, verspreche ich dir eines: Sollte ich jemals wieder heiraten und solltest du dann meine Frau auch nur sehnsüchtig anschauen, gibt’s ‘ne Tracht Prügel.“
    Joe lächelte nur schwach.
    „Ehrlich, Joe, zwischen Cassie und mir war längst alles aus, okay?“
    Joe mit seinem graubärtigen Gesicht sah ihn nur traurig an. „Nein, ich glaube kaum, dass es jemals wirklich okay sein kann, weil ich nicht weiß, ob ich mir selbst je verzeihe.“
    „Um Gottes willen, wenn ich dir verzeihe, tu du es bitte auch. Es war mir damals gleichgültig, und das ist es auch heute noch. Es sei denn natürlich, du hättest Cassie über das Balkongeländer gestoßen.“
    Joe riss entsetzt die Augen auf. „Nein, Jon! Ich schwöre, ich war an jenem Tag nicht mal in Cassies Nähe. Ich habe ihr nichts getan. Ich hätte ihr niemals etwas antun können…“
    „Okay, dann lass mich bitte vorbei, ja?“
    Joe trat beiseite. Jon hörte die anderen sich in der Bibliothek versammeln und eilte zu den Eingangstüren. Unterwegs nahm er seine Jacke vom Kleiderständer, klopfte auf die Taschen und fand seine Handschuhe.
    Vor der Tür hatte sich Schnee aufgetürmt, deshalb musste er sich mit der Schulter gegen das Türblatt stemmen, um sie zu öffnen.
    Er trat rasch hinaus. Es war verflixt kalt, doch die Kälte hieß ihn willkommen. Die Luft war klar, und der Schlossbereich strahlte in kristallinem Glanz, der ebenso schön war, wie er tödlich sein konnte.
    Jon ging über den schneebedeckten Kiesweg und sank bei jedem Schritt bis zur halben Wade ein. Auf dem Weg zu den Stallungen entdeckte er den alten Angus MacDougall mit einer Schaufel.
    „Morgen, Sir!“ rief der Stallmeister herüber.
    „Morgen, Angus. Geht’s Ihnen und den Pferden gut bei diesem Wetter?“
    „Aye, Sir. Uns geht’s bestens. Die Ställe sind warm wie ein Toast, und im Ofen brennt ein Feuer. Wenn’s Ihnen zu kalt wird in dem zugigen Schloss, Sir, kommen Sie rüber zu mir. Leisten Sie mir Gesellschaft. Meine Jungs kommen bestimmt in den nächsten Tagen auch herauf, dann schaufeln wir Ihnen hier alles frei.“
    „Sicher, Angus. Haben Sie noch eine Schaufel? Ich helfe Ihnen bei den Wegen.“
    Innerhalb von Minuten war auch Jon am Schneeschaufeln, und es machte ihm sogar Spaß. Schultern und Arme zu bewegen und die gesamte Muskulatur anzustrengen tat ausgesprochen gut.
    Sabrina hatte das Bett fast erreicht, als sie eine tiefe, drohende Stimme hörte.
    „Was zum Teufel tun Sie da?“
    Sie blieb stehen und fuhr herum.
    Zuerst konnte sie nicht erkennen, wer das Zimmer betreten hatte. Durch das kleine Fenster fielen nur schwache Lichtstrahlen, und für Sekunden vermochte sie auch die Stimme nicht einzuordnen. Dann erkannte sie, wer es war, und blieb wie angewurzelt mit hämmerndem Herzen stehen.
    „Was ich hier tue?“ wiederholte sie aufgebracht, und ihr Herz schien noch schneller zu schlagen. V.J. lag wie tot auf dem Bett. Er stand in der Tür und blockierte sie.
    Es gab keinen Fluchtweg.
    „Was tun Sie denn hier?“ fragte sie zurück. „V.J. ist… Sie ist…“
    Er kam auf sie zu.
    Seltsamer Morgen, dachte Jon, während er schaufelte. Die einfache manuelle Tätigkeit – sonst

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