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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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davonzulaufen. Meistens war mir gleichgültig, was sie trieb, außer, wenn sie andere Menschen verletzte. Etwas, wobei sie offenbar eine Menge Hilfe hatte.“ Er fuhr plötzlich zu Joe herum. „Also, beende deine Geschichte.“
    Joe war rot wie eine Tomate.
    „Ich… ich habe… nur einmal… wir, ich…“
    „Ach Joe, spuck’s aus!“ forderte Anna Lee ihn amüsiert auf. „Wir hatten eine ménage à trois!“
    Joe senkte den Kopf. „Es tut mir so Leid, Jon. Ich war so … Es ist nur…“ Er sah zu Jon auf. „Du bist ein wohlhabender, respektierter, einflussreicher und gut aussehender Mann. Ich habe immer ausgesehen wie ein Bär mit Schlappohren. Sie waren plötzlich beide hinter mir her und forderten mich heraus… und dann“, fügte er leise hinzu und sah Anna Lee vorwurfsvoll an, „dann haben sie mich ausgelacht.“
    Anna Lee zuckte nur die Achseln, offenbar nicht sehr reumütig über ihre sexuellen Ausschweifungen. „Wir waren alle erwachsen, Joe. Und wir haben dich nicht ausgelacht. Das kam dir nur so vor.“
    „Fühltest du dich erniedrigt?“ erkundigte sich Dianne leise. „Angeführt? Vielleicht sogar missbraucht?“
    „O nein!“ protestierte Joe. „Komm mir nicht mit so ‘nem Quark! Nein, ich fühlte mich nicht missbraucht, und ich hatte keine Mordgelüste, weil ich mich etwa von Frauen gedemütigt gefühlt hätte oder etwas in der Art!“ Er sah Anna Lee fest in die Augen. „Außerdem kann ich nicht so schlecht gewesen sein im Bett. Anna Lee kommt dann und wann immer noch mal zu mir zurück, wenn ihr danach ist.“
    Brett baute sich empört vor ihnen auf und starrte sie finster an. „Ich glaube euch kein Wort!“ schimpfte er. „Cassie war nicht so!“
    Jon trat hinter ihn und legte ihm beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. „Brett, sie war so.“
    „Nein, das erfindet ihr! Und ich weiß einfach nicht, wieso! Was für eine tolle Geschichte! Eine, die euch so krank und mies aussehen lässt, dass ihr unmöglich schuld an Cassies Tod sein könnt? Ich gehe jede Wette ein, dass ihr das alles erfunden habt. Ich kannte Cassie…“
    „Brett!“ begann Jon entschiedener. „Du hast Cassie nicht wirklich gekannt. Du hast nur geglaubt, sie zu kennen. Du hast sie so gesehen, wie sie es wollte. Und du hast sie so eingeschätzt, wie sie es wollte. Du bist in die Freundschaftsfalle getappt. Du hast sie zu sehr gemocht.“
    „Nein!“ Brett sank in den nächsten Sessel und presste die Finger an die Schläfen. „Nein, ich…“ Er sah wieder auf, zunächst zu Jon, dann zu Sabrina, der bei seinem leidenden Blick das Herz blutete. Schließlich richtete er die Augen wieder auf Jon. „Ich war eifersüchtig auf dich. Während meiner Ehe mit Sabrina hat sie nie zugegeben, dich zu kennen, geschweige denn, mit dir geschlafen zu haben. Doch immer wenn dein Name fiel, sah sie ein bisschen traurig aus. Ich wusste einfach, dass ihr eine Affäre gehabt hattet und dass ich trotz ihrer Entschlossenheit, eine gute und loyale Ehefrau zu sein, immer mit dir verglichen wurde. Und ich genügte ihren Ansprüchen nicht.“
    Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Bei unserer Scheidung wollte ich nicht wahrhaben, dass mein eigenes Verhalten für das Scheitern unserer Ehe verantwortlich war… und deshalb wollte ich es dir heimzahlen. Ich gab dir die Schuld an meiner Scheidung. Mir war, als hättest du meine Frau verführt. Deshalb… machte ich mich an Cassie heran. Auf ihre Weise hat sie mich wohl auch gemocht. Ich weiß es, weil, weil…“
    „Brett“, begann Jon leise seufzend, „es war leicht, sich von ihr angezogen zu fühlen. Selbst als unsere Beziehung schon beendet war, fand ich sie noch anziehend. Sie litt und sie versuchte verzweifelt, vor ihrer Krankheit zu fliehen. Sie wünschte sich sehnlich, für immer jung und schön zu sein. Sie wollte geliebt werden. Sie hatte Angst, allein zu sein, und sie hatte Angst zu sterben. Sie war eine kluge, gebildete Frau, und ihre Einsichten waren oft gut. Sie konnte charmant sein und manchmal sogar zärtlich und liebevoll.“
    Er zögerte und sah Dianne an. „Sie wusste, was sie ihrer eigenen Tochter angetan hatte, deshalb spendete sie große Summen an Einrichtungen für Waisen und kranke Kinder. Sie war kein abscheulicher Mensch. Ich habe sie gekannt – ich wusste von ihren Affären. Es war mir nur gleichgültig. Mein eigentlicher Fehler war, dass ich sie damals geheiratet habe. Wir kannten uns schon seit Jahren. Sie hatte mir meinen ersten Agenten besorgt

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