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Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Titel: Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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einfach gelöscht.“
    „Frag mal deinen besten Freund, den Alkohol“, flüsterte Harry und erntete dafür einen hasserfüllten Blick. Petr ließ Harrys ersten Beitrag nach Minuten des Schweigens unkommentiert, stattdessen wandte er sich ihm zu. „Kann es sein, dass es der Mann war?“, fragte er.
    „Herrje! Große, muskulöse Männer mit kurzen Haaren gibt es vermutlich mehr, als man an einer Hand abzählen kann“, gab Harry zu bedenken, schob aber, sobald er bemerkte, wie Petr die Lippen aufeinanderpresste und sein Mund zu einem schmalen Strich verengte, schnell hinterher: „Das mit den Augen allerdings könnte wichtig sein. Dieser Kerl hatte eine seltsame gräuliche Verfärbung in den Pupillen. Es sah aus wie …“
    „Genau! Grau, meine Rede. So sahen die Augen aus“, fiel Viktor ihm ins Wort. „Grau und …“, dann wusste er nicht weiter. Petrs Augen schweiften von Harry zu Viktor, zurück zu Harry und abermals zu Viktor.
    „Hat er dir einen Namen genannt, dir gesagt, wie er heißt?“
    „Darüber haben wir auch schon gesprochen. Ich … Ich kann mich nicht erinnern. Es war irgendwas Kurzes …“
    Harry ballte seine zitternden Finger zu Fäusten.
    Spuck schon einen Namen aus , dachte er.
    „Es war … Ach es ist so dämlich. Ich weiß, dass wir einen Witz darüber gemacht haben, weil sein Name Ähnlichkeiten mit irgendeiner Filmfigur hatte … Er hieß irgendwie …“
    Viktors Miene hellte sich mit einem Mal auf. Irgendetwas in seinem Kopf schien Klick gemacht zu haben.
    „Sein Name war so ähnlich, wie der von diesem Hobbit aus dem einen Film … Samson? Simson? Nein, kürzer. Sim? Sam? Ja, ich glaube es war Sam.“
    „Sem“, verbesserte Harry.
    Viktor widersprach. „Nein, der Hobbit heißt Sam.“
    „Aber der Kerl hieß Sem!“
    „Ja, genau!“
    Harry atmete erleichtert auf, obwohl er keinen Grund hatte, sich allzu große Hoffnungen darauf zu machen, dass er diese Nacht überlebte.
    „Hat er dir auch einen Nachnamen verraten?“, fragte Petr ungerührt weiter.
    „Nein. Nein, ganz sicher nicht. Das kann ich ausschließen“, sagte Viktor und auf diese Antwort folgte eine unangenehm lange Pause. Die Stille lag schwer im Raum und schien jeden von ihnen davon abbringen zu wollen, etwas zu sagen. Es war Petr, der sie letztlich durchbrach.
    „In Ordnung“, entschied er und klopfte mit den Händen auf die Sessellehnen. „ Das ist alles, Viktor. Du kannst vor der Tür Stellung beziehen.“
    Aus Viktors gerade erlangter Erleichterung wurde Verwunderung. In seinem Gesicht machte sich Enttäuschung breit.
    „Ja , aber … Was machen wir jetzt mit …“, protestierte er schwach und verstummte abrupt, als er Petrs Blick aufschnappte. Danach blieb er eine Sekunde lang stocksteif stehen, zwang sich endlich zu einem Nicken und verließ den Raum. Die Tür fiel lauter hinter ihm zu als notwendig gewesen wäre. Danach kehrte die Stille zurück, allerdings nicht für sehr lange.
    „Sieht so aus, als hättest du verdammtes Glück, Harry. Bilde dir ja nicht ein, dass das deine Freikarte war, nur weil Viktor irgendwas bestätigt hat, um seinen eigenen Kopf zu retten. Der würde alles tun, um mit heiler Haut davonzukommen …“
    „Wer würde das nicht.“
    „Auch wieder wahr. In dieser Sache ist es allerdings so, dass ich mich selbst an etwas erinnert habe, das eure Aussagen bestätigt ... Nichts gegen dich und deine Arbeit, Harry, aber vor fünf Jahren habe ich diese ganze Sklaaten-Sache einfach nicht mehr ausgehalten. 2007 oder 2008 war das und ich war das Warten leid. Also habe ich jemanden beauftragt, Het Meeuwennest zu untersuchen. Morten van Taangen. Er war ein Privatdetektiv und hat sich zu dieser Sache überreden lassen … mit einer nicht gerade kleinen Summe. Ich hoffte zumindest Sicherheit darüber zu erlangen, dass Sklaaten längst nicht mehr in seiner maroden Hütte auf der Sandbank hauste. Als Gegenleistung bekam ich dann jedoch, einige Tage, nachdem ich ihn losgeschickt hatte, nur ein Paket. Darin befand sich seine rechte Hand mitsamt Ehering, dazu einer von Sklaatens dämlichen Spruchzetteln. Ich habe nicht mehr im Kopf, was darauf stand. Es ging in jedem Fall darum, dass ich die Schuld dafür trage, dass ein Mann sterben musste … Ein Mann, der Frau und Sohn hatte und dieser Sohn trug den Namen Sem.“
    Petr schnaufte. Irgendwie begann sich der Kreis zu schließen, nur eben nicht in der gewünschten Art und Weise.
    „Immerhin habe ich so erfahren, dass dieser diebische Mistkerl noch

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