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Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Titel: Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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funktioniert, sicher.“
    „Gu t, gut. Dann erkläre mir bitte Folgendes“, Petr drehte sein Laptop ein wenig, sodass Viktor einen besseren Blick auf den Monitor hatte.
    „Ich nehme an, du kennst das Programm. Es ist dieser GPS-Ortungsdienst. Du weißt schon, für den Sender, den wir … den ihr Harry in den Hals gejagt habt.“
    Viktor schaute auf den Monitor und spürte gleich, wie das Blut aus seinem Gesicht wich.
    Unmöglich , dachte er und noch einmal. Unmöglich.
    „Dieser Punkt“, Petr zeigte auf ein blinkendes rotes Signal in der Bildschirmmitte, „ war lange völlig unbeweglich. Und zwar hier.“ Sein Zeigefinger bewegte sich von der Mitte an den oberen rechten Bildrand. „Jetzt beobachte ich dieses kleine Ding schon seit mindestens einer halben Stunde und ich bin verwirrt. Wie oft kommt es vor, dass sich ein Toter plötzlich bewegt und derzeit mit … Warte … Ah, hier steht es … mit vier Kilometern in der Stunde durch die Dünen von Westenschouwen läuft?“
    „Nu … nun … ähm “, stammelte Viktor. „Er war … Ich meine … Wir waren sicher, dass er … Ich meine … Beide sind bei lebendigem Leib verbrannt.“
    „Also zeigt dieser Dienst etwas Falsches an?“, bohrte Petr kühl die Ruhe bewahrend.
    „Nein … Doch … Ich me ine … Ich weiß es nicht … Ich …“
    Mit einer fließenden Bewegung lockerte Petr irgendwas unterhalb der Tischplatte, zog es hervor und richtete den Lauf des golden glänzenden Revolvers direkt auf Viktors Kopf.
    „Ich mag keine Lügner, Viktor “, erklärte Petr nüchtern. „Soll ich also deiner Meinung nach dich oder dieses Gerät erschießen?“
    „Ich … Ich bringe das in Ordnung. Versprochen.“
    „Du versprichst sehr häufig in letzter Zeit Dinge, die du nicht halten kannst. Ich bin nicht ganz überzeugt davon, dass es diesmal anders sein wird.“
    Der Sicherungsschalter der Waffe klickte bedrohlich. Viktor brach in Schweiß aus. Sein Herz hämmerte. Er wusste nicht, was er tun oder sagen sollte. Was der Monitor anzeigte, konnte unmöglich sein. Harry war in dem brennenden Gebäude gewesen. Die Gasexplosion hatte große Teile davon fortgerissen. Der Rest war von den Flammen verschluckt worden. Wenn nicht das eine, so musste ganz sicher das andere Harry erwischt haben. Hilfe suchend schaute er sich um. Andrej hängte in aller Seelenruhe die Trophäen an die Wand und schaute sich nicht einmal um. Andrej war von schlichtem Gemüt. Selbst wenn er dem Gespräch folgte, musste er für sich erkannt haben, dass es nicht um ihn ging und er somit nichts damit zu schaffen hatte.
    Nein , überlegte Viktor verzweifelt, der vermag dir nicht zu helfen .
    Lauf weg! Duck dich! schrie es hinter seiner Stirn. Oder überzeuge ihn! Jetzt!
    Viktor konnte nicht. Ihm fiel nichts ein. Er blieb stumm.
    Petr schüttelte den Kopf.
    „Dein beharrliches Schweigen trägt nicht unbedingt dazu bei, mir ein anderes Bild von der Situation zu vermitteln“, gab er zu bedenken. Er ließ die Waffe leicht in seiner Hand kreisen, nur um sie dann erneut punktgenau auf Viktors Stirn zu richten. Er wartete, aber weil Viktor nicht imstande war, die entstandene Pause mit seinen Worten zu füllen, übernahm das abermals Petr.
    „Außerdem fehlt das schwarze Schloss mit der Kette; eines meiner Lieblingsstücke . Es hing ebenfalls an der Wand. Ich denke, du erinnerst dich daran. Leider war es nicht in dem Beutel, den du mir gebracht hast. Ich wollte es zurückhaben und du hast es mir nicht zurückgebracht. Du hast versagt, Viktor. Und du hast mich angelogen. Und nach deinem Verständnis lässt sich daraus nur eine Konsequenz ziehen. Welche das ist, muss ich dir sicher nicht erläutern“, sagte er sachlich kühl, dann drückte er ab. Der Knall hallte durch die ganze Etage.
     
    ***
     

Kapitel 14
     
     
    Der Feuerwehrmann legte Harry eine Decke um die Schultern und reichte ihm einen Becher.
    „Trinken Sie das. Es wird ihnen gut tun. Der Krankenwagen müsste jeden Moment hier ankommen.“
    Harry nahm ihn mit zitternden Fingern an und trank. Schnaps wäre ihm in diesem Moment lieber gewesen, um sich damit zu betäuben, doch auch das Wasser, das jetzt seine brennend gereizte Kehle hinablief, war eine Wohltat. Es kühlte und linderte die Schmerzen etwas.
    Harry Romdahl saß auf dem Trittbrett eines Feuerwehrautos, das bis vor Kurzem die Überreste seines Strandhauses gelöscht hatte. Übrig geblieben waren davon nur ein Haufen verkohlter Holzbalken und wenige Teile des Daches. Er selbst sah

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