Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
Vom Netzwerk:
der
Parkplatz. Er überquerte die Straße. Der Platz war gut
belegt. Marc ging durch die einzelnen Parkreihen und
sah sich die Kennzeichen an. Er fand Fahrzeuge mit
der Nummer 29 und der Zahl 56, für das Morbihan.
Aber auch die Île de France war stark vertreten. Er
hatte bereits sechs oder sieben Fahrzeuge mit der Pariser Nummer 75 auf dem Kennzeichen entdeckt, als
ihn ein Herr ansprach.
„Die Besucher kommen aus allen Regionen zu uns,
wir sind weit bekannt. Machen Sie eine Studie über
die Herkunft der Besucher von Pont Aven?“
Marc wandte sich dem Mann zu. Es war ein älterer
und wohl bereits pensionierter Herr, der mit seinem
Hund hier oben spazieren ging.
„Das kann man wohl sagen, nein, ich mache keine
Studie.“ antwortete er dem Spaziergänger. Marc überlegte kurz. Wenn jemand täglich hier vorbeikam, dann
bemerkte er vielleicht auch Autos, die schon längere
Zeit hier parken. Daher beschloss er, den Mann zu
fragen ob der Weg zu seinem regelmäßigen Spazierweg gehört.
„Gehen Sie regelmäßig hier spazieren?“ fragte er den
Mann.
„Seit acht Jahren täglich, es ist ein Teil meines kleinen Rundweges, den ich mit meinem Hund gehe. Er
kennt den Weg sogar besser als ich, jeden Baum, jeden Strauch hat er schon beschnuppert.“ Der Mann
lächelte und zeigte auf seinen kleinen Terrier.
Marc Louvin zog seinen Dienstausweis aus der Tasche und stellte sich dem Mann vor.
„Ich bin auf der Suche nach einem oder mehreren
Fahrzeugen mit einer Pariser Nummer, das vielleicht
schon seit einigen Tagen hier steht. Ist Ihnen bei ihren
Spaziergängen so ein Fahrzeug aufgefallen?“
Der Mann sah sich den Dienstausweis genau an.
„Oh Monsieur le Commissaire, Sie kommen extra aus
Paris, hmm. Nun, wenn ich meinen Abendspaziergang
mache, dann stehen hier normalerweise nur noch sehr
wenige Autos. Die meisten Fremden sind bereits wieder fort. Manche Autos stehen auch etwas länger,
wenn die Besitzer in einem der kleineren Hotels abgestiegen sind. Wissen Sie,
nicht alle Hotels haben
Parkplätze für ihre Gäste. Aber ein Fahrzeug fällt mir
schonseiteinerWocheauf.EsistderschwarzePorsche da hinten. Ein sehr schöner Wagen, der würde
auch gut zu mir passen. Finden Sie nicht?“
Marc lächelte und erwiderte, „Ich könnte mich auch
sehr wohl darin fühlen.“
„Ein anderes Auto steht erst seit ein paar Tagen hier,
es hat auch eine Pariser Nummer. Der Besitzer könnte
aber in einem Hotel wohnen, wie gesagt, es steht erst
seit Samstag auf dem Platz, hier in der zweiten Reihe,
der kleine silberne Sportwagen.“ Er zeigte mit seinem
Spazierstock in die Richtung.
Marc bedankte sich bei dem Mann und ging zu dem
gerade beschriebenen Fahrzeug in der zweiten Parkreihe. Es handelte sich um einen silbergrauen Mazda
RX8. Das innere des Autos sah sehr aufgeräumt aus.
Die Ledersitze waren nicht abgenutzt und zeigten,
dass der Wagen noch nicht sehr alt war.AufdemBeifahrersitz lag eine Sonnenbrille, eine halbleere Evian
Flasche und ein kleiner Zettel mit einer Notiz. Mehr
konnte er von außen nicht erkennen. Marc konnte
nicht lesen, was auf dem Notizzettel stand. Jetzt ging
er zu dem Porsche ganz hinten. Auch dieses Auto
schien in einem sehr guten Zustand zu sein. Marc
konnte von außen nichts Wesentliches sehen.
Der Wagen stand also schon seit einer geraumen Zeit
hier. Marc entschied sich, Ewen über seinen Fund zu
informieren. Er konnte nicht so einfach die Fahrzeuge
öffnen und überprüfen, ob sie vielleicht einem der
Opfer gehörten. Dann schlug er sich mit der flachen
Hand auf die Stirn.
„Du wirst langsam alt“, sagte er zu sich. Natürlich,
warum war er nicht sofort auf die Idee gekommen. Er
brauchte doch nur von der Zulassungsstelle die Fahrzeugnummern überprüfen zu lassen, um festzustellen
auf wen sie zugelassen waren. Andererseits hätte man
auch von dort erfahren können, was für ein Auto auf
die Herren Pierre Jaouen und Jules Garrec zugelassen
war. Er hatte Zeit vergeudet, ein Anruf bei Jean-Paul
hätte genügt und die Zulassungsnummern wären ihm
schon gestern Abend bekannt gewesen.
Marc wählte umgehend die Nummer seines Kollegen
Jean-Paul Claude. Als dieser sich meldete, bat er ihn
die beiden Autonummern zu überprüfen. Es dauerte
nicht sehr lang und Jean-Paul konnte ihm sagen, dass
der Porsche Pierre Jaouen gehörte und der Mazda Jules Garrec.
„Danke, Jean-Paul!“ sagte Marc und legte auf.
Er sollte Ewen informieren. Wieder kamen die Zweifel in ihm auf.WaresrichtigEwenzu vertrauen?
Marc entschied sich, nichts

Weitere Kostenlose Bücher