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Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
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die neue Mannschaft die
Abfahrt von Julie Guillo sehen. Sie folgten ihr in die
Firma nach Rosporden.
Ewen hatte die Mitteilung des Kennzeichens erhalten
und es überprüften lassen. Es stellte sich heraus, dass
es das Kennzeichen von Gerard Simon war, Julies
Chef. Sie hatte also ein Verhältnis mit ihrem Chef.
Ewen schloss, dass dies eine Erklärung für die Rücknahme der Anzeige sein konnte. Wenn Hervé Lescop
von diesem Verhältnis wusste, dann konnte er Simon
damit unter Druck setzen und ihn zur Rücknahme der
Anzeige zwingen.
Die Polizisten die Julie Guillo beschatten sollten, hatten Anweisung erhalten die Barbour Jacke von Julie
abzuholen und zur Untersuchung ins Kommissariat zu
bringen, sobald ihre Ablösung eingetroffen ist.
Ewen ordnete an, Julie Guillo weiter zu überwachen,
er zweifelte aber inzwischen an einer Beteiligung an
den Morden.

Kapitel 18
    Jean-Marie wachte plötzlich auf. Wie schon seit einigen Jahren hatte er auch heute wieder einen Alptraum,
der ihn aus dem Schlaf riss. Riesige Monster stürzten
sich auf ihn. Sein Blick fiel auf das Fenster genau
gegenüber dem Bett. Es war noch dunkel und seine
Uhr zeigte kurz nach drei Uhr. Jean-Marie dachte an
Julie, an diese wundervolle Frau in deren Haus er sich
aufhielt, von der er nur einige Meter entfernt lag und
dennoch viel zu weit. Sie hatte in ihm Hoffnungen auf
eine gemeinsame Nacht geweckt. Er sah ihre großen
Augen und ihren sinnlichen Mund vor seinem inneren
Auge, ihre wohlgeformten Brüste und ihren schlanken
Körper, die langen Beine und das lange Haar.
Als er so vor sich hin träumte, kamen plötzlich die
Bilder von dem Segeltörn mit seinen Freunden zurück. Damals waren zwei sehr hübsche Mädchen mit
an Bord gewesen. Warum nur hatte er sich von den
anderen anstacheln lassen, bei der Vergewaltigung
mitzumachen. Er hätte vielmehr die Freunde von ihrem Vorhaben abhalten sollen. Aber der Alkohol hatte
ihn, genauso wie seine Freunde enthemmt. Die beiden
Mädchen hatten sich heftig gewehrt, aber gegen je
zwei Männer hatten sie keine Chance. Sie hatten die
zwei Mädchen mehrmals vergewaltigt.
Auf dem Weg zurück nach Paris hatten Pierre und
Jules sich noch damit gebrüstet, dass sie es mehrfach
getrieben hatten. Am Morgen, damals im Auto waren
ihm die ersten Skrupel gekommen und er hatte für
sich nach Entschuldigungen gesucht, vergeblich. Seither kamen diese Bilder immer wieder und immer waren es Monster, die nach seinem Leben trachteten. Er
hatte gehofft sie würden einmal verschwinden oder
erkönnte sie einfach vergessen. Aber es gelang ihm
nicht. Vielleicht würde Julie ihm dabei helfen können.
Er würde ihr später einmal davon erzählen. Er brauchte einfach jemanden, mit dem er darüber sprechen
konnte. Er hatte schon mehrfach nachgedacht einen
Psychologen aufzusuchen, aber die Idee dann doch
wieder verworfen. Die Angst, man könnte ihn an die
Polizei ausliefern war einfach stärker gewesen. Arztgeheimnis hin oder her. Nach einer guten halben
Stunde war er wieder eingeschlafen.
    *
Als Julie wach wurde blinzelte die Sonne gerade in
ihr Zimmer. Der Wecker neben ihr zeigte kurz vor
sechs Uhr. Sie war eine Frühaufsteherin und liebte es,
morgens ganz früh aufzustehen und der Sonne zuzusehen wie sie sich ihren Weg in den blauen Himmel
bahnte. Ihre erste Tasse schwarzen Kaffees genoss sie
dann auf der Couch vor dem Fenster im Wohnzimmer
und sah aufs Meer hinaus und der aufgehenden Sonne
zu. Auch in ihrem Appartement in Concarneau hatte
sie diese Möglichkeit. Dieser Anblick war für sie ‚Leben‘. Sie stand von der Couch auf und ging in die Küche und holte sich noch eine Tasse Kaffee.
Nach dem Kaffee ging sie leise in den Keller, öffnete
das Garagentor und fuhr mit ihrem Mini zum nahe
gelegenen Bäcker, kaufte zwei Baguettes und einige
Croissants.
Sie war nicht sehr lange weg gewesen. Als sie nach
Hause kam, vernahm sie Geräusche aus dem Schlafzimmer von Jean-Marie. Wahrscheinlich war er jetzt
auch schon aufgestanden. Wenig später hörte sie die
Dusche und war sich nun sicher, dass er gleich nach
unten kommen würde.
Sie hatte sich bereits einen Plan für den heutigen Tag
zurecht gelegt. Der Plan entsprach der Idee von
Sylvies Patenonkel. Diesen Plan wollte sie ganz exakt
ausführen, zu ihrer eigenen Sicherheit.
Als Jean-Marie in die Küche kam, ging Julie auf ihn
zu und gab ihm einen kleinen Gutenmorgenkuss. So
viele Küsse wie in den letzten Tagen habe ich Männern noch nie gegeben, dachte sie für sich.
Jean-Marie zeigte ein

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