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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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verstehen?«
    Erich Fortunatus sieht mich erstaunt an, dann nimmt er mit missbilligendem Kopfschütteln den Umschlag und reißt ihn auf. Nachdem er auch den Gefrierbeutel darin geöffnet hat, zieht er endlich den Schein hervor. »Da hätten wir ja das gute Stück«, murmelt er.
    Ich werde fast ohnmächtig vor Aufregung, als er nach dem Aktenkoffer greift. »Zahlen Sie das etwa in bar aus?«
    Er runzelt die Stirn. »In bar? Nein, natürlich nicht. Das ist mein Laptop, damit ich Ihre Daten und die Spielscheinnummer eingeben und die Überweisung auf Ihr Konto veranlassen kann.«
    »Oh … klar. Genauso hatte ich es mir vorgestellt«, meine ich eifrig nickend.
    Als Spider in dem Moment mit den Getränken kommt, klappt Erich Fortunatus schnell sein Laptop zu und legt seine Hand über den Schein.
    »Übrigens, Molly«, sagt Spider und drückt mir eine Visitenkarte in die Hand. »Das ist die Nummer von Shadow, meinem Tätowierer. Sag ihm, dass ich dich geschickt habe, dann wird’s billiger.«
    »Was soll ich denn bei einem Tätowierer?«, frage ich verblüfft.
    »Letztens meintest du doch, der würde gut auf deinen Hintern passen.« Er deutet auf den lustigen Drachen auf seiner Brust und zwinkert mir vertraulich zu.
    Mann, Diskretion ist für den echt ein Fremdwort.
    »Danke«, murmle ich und vergehe dabei fast unter Erich Fortunatus’ Blicken.
    »Das war bloß ein Scherz«, sage ich hastig, als Spider wieder weg ist. »Ein Scherz, nichts weiter.«
    »Natürlich«, murmelt Fortunatus und verdreht dabei die Augen. Dann wendet er sich wieder dem Laptop und meinem Schein zu. »So, dann geben Sie mir noch einmal Ihre persönlichen Daten und Ihre Bankverbindung.«
    Ich nenne ihm alles, und er tippt es brav ein.
    »Bei dieser Bankverbindung handelt es sich doch nicht um Ihre Hausbank?«, fragt er beiläufig.
    »Natürlich handelt es sich um meine Hausbank«, gebe ich zurück.
    Er stoppt augenblicklich seine Arbeit, lehnt sich zurück und sieht mich an. »Das wäre aber äußerst unklug, Frau Becker.«
    »Wieso denn unklug?«, frage ich.
    »Ich habe Ihnen doch bereits am Telefon empfohlen, Ihren Gewinn geheim zu halten. Haben Sie sich daran gehalten?«
    »Ja, natürlich«, versichere ich ihm stolz. »Ich habe niemandem auch nur ein Sterbenswörtchen verraten.«
    »Gut«, meint er trocken. »Und damit das auch so bleibt, sollten wir das Geld nicht bei Ihrer Hausbank anweisen.«
    »Oh.« Schade, ich hatte mich schon so auf das Gesicht von dem ollen Hofstätter gefreut. »Aber Sie könnten es doch als etwas anderes deklarieren«, fällt mir ein. »Schreiben Sie einfach ›Provisionszahlung‹ dazu.« Au ja, das ist eine Spitzenidee. Dann glaubt Hofstätter, ich hätte das ganze Geld selbst verdient.
    »Eine Provisionszahlung?«, fragt Erich Fortunatus, als hätte er sich verhört. »Über eineinhalb Millionen? Und wofür sollte die bitte sein? Nein, Frau Becker, tut mir leid, das geht nicht.«
    Okay, ist vielleicht noch nicht ganz ausgereift, mein Plan. »Was schlagen Sie denn vor?«, frage ich.
    »Eröffnen Sie ein Konto bei einer fremden Bank«, meint Erich Fortunatus. »Von dort können Sie dann nach und nach kleinere Summen auf Ihr Konto transferieren.«
    Kleinere Summen, soso. Hm. Eigentlich hatte ich mir das anders vorgestellt – wie einen gewaltigen Paukenschlag, wenn die ewige Pleitegängerin Molly Becker auf einmal Millionärin ist. Tja, kann man nichts machen. So wie es aussieht, kann ich mir Hofstätters Kniefall vorerst abschminken.
    »Wie Sie meinen«, murmle ich ein bisschen enttäuscht.
    Erich Fortunatus mustert mich prüfend. Dann beugt er sich auf einmal zu mir vor: »Frau Becker, mir scheint, Sie sind sich der Tragweite Ihrer Entscheidungen noch nicht ganz bewusst.«
    »Doch, bin ich«, protestiere ich. Allmählich geht mir dieser Miesmacher echt auf die Nerven. »Welche Entscheidungen meinen Sie konkret ?«, frage ich dann.
    »Ich meine die Entscheidungen, die Sie in nächster Zukunft zu treffen haben«, sagt er. »Was Sie mit Ihrem Geld anstellen werden, und vor allem, ob Sie den Gewinn bekannt geben oder nicht.« Seine Stimme wird eindringlich. »Das ist von immenser Bedeutung für Ihr ganzes weiteres Leben, Frau Becker. Glauben Sie mir, ich habe schon viele erlebt, die dachten, mit einem Lottogewinn wären sie alle Sorgen los, und am Ende standen sie völlig mittellos und vereinsamt da.«
    »Das kenne ich bereits von Onkel Franz, das ist der Onkel meiner Freundin Lissy, der hat drei Millionen gewonnen, und

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