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Mona Lisa Overdrive

Mona Lisa Overdrive

Titel: Mona Lisa Overdrive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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den nicht? Hat er für dich dagelassen.«
    »Warum?«
    »Weil er diese Freunde von sich 'ne Weile bei mir unterbringen muß. Ich schulde ihm einen Gefallen, Gentry. Sagte ihm, daß du es nicht leiden kannst, wenn jemand da ist. Daß es dich arg stört. So sagte er«, log Slick, »er lasse dir ein bißchen Stoff da, um dich für die Unannehmlichkeiten zu entschädigen.«
    Gentry nahm den Beutel, strich mit dem Finger am Verschluß entlang und öffnete ihn. Er nahm das Opium heraus und gab das Slick. »Brauch ich nicht.« Nahm eins der blauen Derms heraus, zog die Schutzfolie ab und klebte es sich behutsam auf die Innenseite des rechten Handgelenks.
    Slick stand da und rollte geistesabwesend das Opium zwischen Daumen und Zeigefinger, so daß das Cellophan raschelte, während Gentry wieder um den langen Tisch herum ging und die Tasche aufmachte. Er zog neue schwarze Lederhandschuhe heraus.
    »Ich glaube, ich sollte ... mir deine Gäste mal ansehn, Slick.«
    »Hm?« Slick blinzelte verdutzt. »Tja ... Aber eigentlich brauchst du das nicht. Ich meine, wäre es nicht...«
    »Nein«, meinte Gentry und klappte den Kragen hoch. »Ich EHVWHKH darauf ...«
    Auf der Treppe fiel Slick das Opium wieder ein, das er übers Geländer ins Dunkel schmiß.
    Er haßte Drogen.
    »Cherry?« Er kam sich doof vor, in Anwesenheit von Gentry an der eigenen Tür anklopfen zu müssen. Keine Antwort. Er machte auf. Schummriges Licht. Er bemerkte, daß sie eine seiner Lampen abgeschirmt hatte mit einem Kegel aus gelbem Fax, der mit einem Stück Draht befestigt war. Die anderen beiden Birnen waren herausgeschraubt. Sie war nicht da.
    Die Bahre war da und der Schläfer darauf, der in den blauen Nylonschlafsack gepackt war. )UL‰W
    LKQ dachte Slick, als er die Aufbauten mit dem lebenserhaltenden Gerät, den Kanülen und
    flüssigkeitsgefüllten Beuteln sah. 1HLQ sagte er sich, HV KlOW LKQ DP /HEHQ ZLH LP .UDQNHQKDXV
    Aber der Eindruck blieb bestehen: und wenn es ihn doch aussaugte, leerpumpte? Er mußte an das Vampirgeschwätz von Bird denken.
    »Nun«, sagte Gentry und ging an ihm vorbei zum Fuß der Bahre. »Seltsame Gesellschaft hast du da, Slick Henry...« Gentry ging um die Bahre herum, wobei er vorsichtshalber einen Meter Abstand zu der leblosen Gestalt einhielt.
    »Gentry, willste echt nicht lieber wieder hochgehn? Ich meine, das Derm ... Vielleicht zu viel für dich.«
    »Wirklich?« Gentry legte den Kopf schief, die Augen funkelten im gelben Schein. Er zwinkerte.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Nun«, Slick zögerte, »du bist nicht so wie sonst. Ich meine, wie noch vorhin.«
    »Glaubst du, ich vollziehe einen Stimmungswandel, Slick?«
    »Tja.«
    »Ich JHQLH‰H GHQ Stimmungswandel.«
    »Ich seh aber kein Lächeln«, meinte Cherry von der Tür aus.
    »Das ist Gentry, Cherry. Ihm gehört quasi die Fabrik. Cherry von Cleveland ...«
    Aber Gentry hielt eine schmale schwarze Taschenlampe in der behandschuhten Hand; er
    inspizierte das Elektrodennetz auf der Stirn des Schläfers. Er richtete sich auf, der Lichtstrahl fiel auf das unmarkierte, unscheinbare Gerät und wanderte wieder nach unten entlang des schwarzen Kabels zum E-trodennetz.
    »Cleveland«, wiederholte Gentry schließlich wie einen Namen, den er in einem Traum gehört hatte. »Interessant ...« Er ging mit dem Licht wieder höher, streckte den Hals, um die Stelle zu betrachten, wo das Kabel in das Gerät mündete. »Und Cherry — Cherry, wer ist HU"© Das Licht leuchtete schonungslos das abgezehrte, irritierend normale Gesicht aus.
    »Weiß ich nicht«, sagte Cherry. »Weg von den Augen damit! Könnte seinen REM stören oder
    so.«
    »Und das?« Er leuchtete auf den flachen grauen Kasten.
    »LF — hat Kid dazu gesagt. Hat ihn Count genannt und das LF.« Sie schob die Hand in ihre Jacken und kratzte sich.
    »Soso«, sagte Gentry, wandte sich um, knipste die Lampe aus. Das Licht seiner Obsession
    leuchtete grell, gleißend aus seinen Augen, mächtig aufgepowert durch Kid Afrikas Derm, so daß Slick den Eindruck hatte, die Gestalt hocke mittendrin, gleiße durch Gentrys Stirn, so daß jeder, aber auch jeder sie sehe außer Gentry selbst. »Dann wird das schon so sein.«
     
    'UXQWHQ DXI GHU 6WUD‰H
    Bei der Landung wurde Mona wach.
    Prior hörte sich gerade Eddys Sprüche an und nickte dabei und wartete mit seinem quadratischen Lächeln auf. Dieses Lächeln war praktisch immer zur Hand, immer da hinterm Bart. Er hatte sich umgezogen, also mußte er doch Kleidung an Bord haben. Jetzt

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