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Mond der Unsterblichkeit

Mond der Unsterblichkeit

Titel: Mond der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
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bekannt.“
    „Das ist ja furchtbar.“ Amber fühlte mit Aidan. Was musste er durc h gemacht haben? Und dann das Fremdgehen von dieser Moira!
    „Hat er denn von dem anderen Mann nichts gewusst, oder hat Moira ihn offen b e trogen?“
    „Wir haben alle geglaubt, dass es zwischen den beiden die große Liebe is. Die waren unzertrennlich. Dann tauchte Connor auf. Er arbeitete in der Brauerei der Macfarlanes und wohnte bei seiner Tante, Cecilia Hayden, einer Hexe, die ab und zu im Schloss aushilft. Ein verwegener Typ, berechnend und skrupellos, all das, was A i dan nich is. Und einer, der jedem Weiberrock nachläuft. Soll eine nach der anderen vernascht haben. War ja auch ein sexy Kerl. Vie l leicht war es gerade das, was Moira so anziehend fand. Sie trafen sich heimlich. Beim Beltan e fest kam alles raus. Einige hatten Moira und Connor gesehen, als sie zusammen das Fest ve r lassen haben, und es Aidan gleich brühwarm erzählt. Seitdem zieht er sich von allem zurück. Ach, dieser traurige Blick in seinen Augen … so süß.“ Beth seufzte erneut und verdrehte die Augen.
    „Und wie war diese Moira? Kanntest du sie näher?“ Amber wollte zu gern wi s sen, welchen Frauentyp Aidan anziehend fand.
    „Moira war lebenslustig und immer gut drauf. Die Männer sta n den auf sie. Sie hat nach dem Uniabschluss uns hier noch rege l mäßig besucht, ich glaube nicht nur wegen Aidan, sondern auch w e gen der verrückten Sally. Und sie hing an diesem alten Kasten. Hat ihn oft g e malt. Konnte toll malen, ihre Bilder sind oben in der Schulgalerie ausg e stellt. Können sie uns ja zusammen ansehen.“
    „Ja, sicher, wenn es sich ergibt.“ Amber war Beth zwar für die Info r mationen dankbar, aber sie verspürte keine Lust, mit ihr die Galerie zu besuchen.
    „Okay, sag Bescheid.“ Beth gähnte und räkelte sich in der Sonne.
    „Danke, mach ich.“
    Amber sah auf, als ein Schatten auf den Pflasterweg fiel, und e r kannte Sally, die sie nur wenige Schritte entfernt mit verkniffener Miene fixierte.
    „Sally ist wirklich merkwürdig“, sagte Amber leise, „die steht die ganze Zeit dort drüben an der Hofmauer und starrt zu uns r ü ber.“
    Beth blinzelte. „Musst dir nix dabei denken. Das macht sie immer bei den Neuen.“
    Amber spürte wieder, wie die Welle von Schmerz und Angst, die Sally b e herrschte, zu ihr hinüber schwappte, begleitet von dem ve r trauten Kribbeln in ihren Adern. Eine zeitlang stand Sally noch immer an derselben Stelle, mit bo h rendem Blick. Eine Swingmelodie ertönte, die sich als Klingelton von Beths Ha n dy entpuppte.
    Mit einem verschwörerischen Lächeln auf den Lippen, und einer knappen Geste erhob Beth sich und lief ins Foyer der Uni.
    Als Amber sich wieder nach Sally umsah, war sie verschwunden. Z u rück blieb jedoch die Aura ihrer Angst.
    Die Sonne wurde von dicken, grauen Wolken verdeckt, und ein leichter Wind kam auf, der Amber frösteln ließ. Sie parkte ihren Mini auf der anderen Seite des Lochs, gegenüber von Gealach Castle. Die vielen Ei n drücke, die der erste Tag hinterlassen hatte, galt es zu verdauen. Sie brauchte jetzt Ruhe, musste sich sammeln, denn sie verspürte wenig Lust auf die nervigen Sprüche ihres Bruders oder die neugierigen Fragen der Eltern. Was wäre besser geeignet, als ein Sp a ziergang in der Natur?
    Sie stieg aus dem Wagen und lief zum Ufer des Sees. Tief sog sie die würzige Luft ein. Noch immer wurmte sie ihr Verhalten bei der Probe. Wenn sie so we i termachte, würde Aidan auch ihre Schwärm e rei für ihn bald bemerken, und sich darüber amüsieren. Mein Gott, das musste anstrengend sein, wenn sich schmachtende Studentinnen um ihn scharten. Kaum befand Amber sich an der Unive r sität, reihte auch sie sich in den Club seiner Verehrerinnen ein. Schluss damit. Wenn sie sich nicht lächerlich machen wollte, musste sie sofort damit aufhören. Sie war schon ei n mal auf einen Blender reingefallen. Vielleicht war dieser Aidan auch einer. Ihr Blick wanderte über die Kulisse von Gealach Castle hinauf zu dem Menhir. Die Beklemmungen, die sie dort oben auf dem Hügel hei m gesucht hatten, mussten einen Grund haben, davon war sie überzeugt.
    „Sie ist ein Monster. Ich habe sie gesehen.“ Amber wirbelte herum und fand sich Sally gegenüber.
    „Du hast mich erschreckt, Sally. Was pirschst du dich so an mich h e ran?“
    Anstelle einer Erklärung streckte Sally ihren dürren Arm aus, und de u tete auf die Hügelspitze. „Dort oben habe ich sie gesehen. Bei den

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