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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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vollsprühte.
    Einen Augenblick später machten alle drei das gleiche, und sie spritzten durch die Gegend, bis die Flaschen nur noch halbvoll waren und zu müde, um noch weiter aufzubrausen. Dann tranken sie aus, was noch übrig war. Es schmeckte schrecklich, aber trotzdem gut, weil sie soviel Spaß dabei gehabt hatten. Sie troffen alle drei vor klebriger Nässe, und ihre Kleider und ihr Fell waren verdorben.
    »Was ist denn hier passiert?«
    Alle drei sprangen auf. Es war Godiva!
    »Ich fürchte, wir haben uns danebenbenommen«, sagte Che zerknirscht.
    Godiva runzelte die Stirn. Aber als ihre Augen auf Gwenny trafen, die vergeblich versuchte, sich zu reinigen, wurden sie sanfter. Jenny wurde klar, daß Gwenny wahrscheinlich bisher noch nicht sehr oft Spaß gehabt hatte. »Nun, du wirst dich reinigen und deine Kleider wechseln müssen. Du stinkst nach Sprudel!« Ihr Blick fiel auf Jenny. »Hast du mit Che gesprochen?«
    »Ja«, sagte Jenny.
    Ihre Augen fielen auf Che. »Und bist du zu einem Entschluß gekommen?«
    »Nein«, antwortete Che.
    Ohne ein weiteres Wort entschwand Godiva.
    »Was hat sie damit gemeint?« fragte Gwenny.
    »Ich denke, wir machen uns wohl besser erst einmal sauber«, entgegnete Jenny, »und dann erzähle ich es dir. Komm, wir seifen uns gegenseitig ab und unterhalten uns dabei.«
    »Aber wer seift mich ab?« fragte Che enttäuscht.
    »Das machen wir beide«, tröstete ihn Jenny.
    »Toll!«
    Sie mußten sich mehr Wasser kommen lassen, und unterdessen schickten sie den randvollen Topf zum Entleeren. Bald waren sie dabei, sich zu waschen, während Che sich geduldig der Tür zuwandte und die Augen schloß.
    »Deine Mutter meint, daß du eines Tages Häuptling werden kannst«, erklärte Jenny Gwenny. »Aber nicht, wenn irgend jemand erfährt, daß du nicht gut sehen kannst.«
    »Das stimmt. Sie würden mich als Drachenfutter hinauswerfen, und Knurps würde Häuptling werden.«
    »Knurps?«
    »Knurps Kobold, der älteste Halbsohn meines Vaters.«
    »Ist er nett?«
    Gwenny schnitt eine Grimasse. Bei ihr sah das süß aus. »Er ist das balgartigste zehnjährige Balg, das es je gegeben hat.«
    »Nun, deine Mutter war der Meinung, daß, wenn sie dir einen Zentauren zum Reiten geben würde, du überall besser herumkommen könntest, und er könnte für dich Ausschau halten nach den Dingen und dir alles über sie erzählen, so daß keiner zu merken brauchte, daß du sie nicht selber sehen kannst. Und dann könntest du Häuptling werden.«
    »Meine Güte, daran habe ich nie gedacht!« rief Gwenny aus. »Vielleicht hat sie recht! Zentauren sind sehr klug.«
    »Deshalb brachte sie Che mit. Aber es wird nicht klappen, solange er nicht einverstanden ist.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, er sei erst fünf Jahre alt!«
    »Ja, aber allmählich wird die Zeit kommen, da du erwachsen wirst und er auch, und dann könntest du auf ihm reiten.«
    Gwenny dachte nach. Als sie beide wieder sauber waren und hübsche neue Kleider trugen, wurde es Zeit, das Zentaurenfohlen zu versorgen. Gwenny fragte: »Wie hat sie dich eigentlich hierher gebracht, Che?«
    »Sie hat mich entführt.«
    »Das habe ich befürchtet. Das ist Koboldart. Du wolltest also eigentlich gar nicht hierherkommen?«
    »So ist es.«
    Gwenny schüttelte den Kopf. »Das tut mir leid, Che. Das wußte ich nicht. Natürlich solltest du dann nicht hier bleiben. Ich werde Mutter sagen, daß sie dich gehen läßt.«
    »Aber was wird dann aus dir, Gwenny?« fragte er.
    Sie zuckte die Achseln. »Ach, dieses Leben ist ohnehin nicht so besonders.«
    Jenny wurde es schwer ums Herz. Das Koboldmädchen würde nur so lange überleben, wie sein Geheimnis gewahrt blieb, und es würde nie in der Lage sein, sich unter den Kobolden frei zu bewegen. Denn dann würde man vielleicht seinen Zustand entdecken, und dann wäre es aus. Außerdem würde es vermutlich auch für ihren Stamm kein Glück sein, wenn das Balgartigste aller Bälger die Führung übernehmen würde.
    »Ich habe mich noch nicht entschieden«, sagte Che.
    »Aber es ist nicht richtig, dich von deiner Mutter fernzuhalten. Ich will dir nicht wehtun. Ich…« Sie hielt inne. »Was ist das?«
    »Einer meiner Flügel«, sagte Che.
    »Du hast Flügel?«
    »Ich bin ein fliegender Zentaur. Ich kann jetzt zwar noch nicht fliegen, aber eines Tages werde ich es können.«
    »Das wußte ich gar nicht! Ich habe noch nie von einem fliegenden Zentauren gehört!«
    »Ich glaube, daß es in Xanth keine gab, bevor mein Vater und

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