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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bauch. Es stand in einem Beet neben einem Zeichen mit dem Bild von einem Schock-Schokoladenkeks. Da war noch etwas: Nada würde sich nicht trauen, einen solchen Keks zu essen, weil er dick machte. Während Electra alles, was sie nur wollte, essen konnte und trotzdem sportlich schlank blieb. Folglich hatte Electra viel mehr Spaß an ihrem Appetit, als Nada jemals haben konnte.
    Sie gingen die Straße hinunter in Richtung des Schafbocks. So weit schien alles in Ordnung zu sein. Nichts bedrohte, und keine schrecklichen Anblicke drängten sich ihnen auf. Aber Nada traute dem nicht. Das Reich des Kürbisses ließ normalerweise keine Fremden durch, ohne den Versuch zu unternehmen, ihnen etwas anzutun. Irgend etwas Unangenehmes oder mindestens Fremdartiges würde bestimmt noch passieren.
    Unruhig schaute Nada sich nach dem Schafsbock um, während sie an ihm vorbeigingen. Sie fürchtete, daß er sich wie sein Verwandter, der Rammbock, aufführen und sie angreifen würde. Aber das Szenario blieb friedlich. Nichts hatte sich verändert. Außer…
    Das Bild vom Keks war verschwunden.
    War das ein Einwegpfad? Wenn dem so war, dann sollten sie besser nicht von ihm abweichen, denn wenn sie ihn einmal verloren hätten, würden sie ihren Weg nicht wieder zurückfinden.
    Die Pflanzen ignorierten sie, vielleicht aus Höflichkeit oder einfach deshalb, weil Pflanzen lebendige Leute genausowenig beachteten, wie lebendige Leute normalerweise Pflanzen. Sie waren eben einfach da. Bald kamen sie an eine Weggabelung, wo etwas mit drei kleinen runden Fenstern hing. Das oberste Fenster war offenbar rot, das untere grün und das mittlere gelb. Als sie dort ankamen, leuchtete das rote Fenster auf, und eine Rose wurde sichtbar.
    »Weißt du, was das bedeutet?« erkundigte sich Electra heiter.
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete Nada.
    »Ich glaube, ich habe eine Idee. Als Grey, Ivy und ich in Mundania waren, hingen über den Straßen ganz ähnliche Kästen. Sie leuchteten immer rot auf, wenn sich jemand näherte, und das bedeutete, daß alle stehenbleiben mußten. Nach einer Weile leuchteten sie grün auf, und dann durfte man weitergehen. Vielleicht funktioniert es auf diese Weise.«
    »Was passiert, wenn wir bei rot weitergehen?« fragte Nada.
    »Ich weiß es nicht. Irgend etwas Schreckliches, glaube ich, denn wir hielten immer an und fluchten auf das rote Licht.«
    Nada dachte gründlich darüber nach und entschied sich, es lieber nicht zu riskieren. Sie hoffte, daß es keinen Ärger geben würde, wenn sie nicht fluchte, denn das war auch etwas, was einer Prinzessin nicht geziemte.
    Nach einer Minute verblaßte die Rose plötzlich, und eine hellgrüne Limone leuchtete auf. Nada wollte gerade losgehen, aber Electra hielt sie zurück. »Wir haben den Hinweiskeks noch nicht gesehen«, erklärte sie. »Ich frage mich…«
    Tatsächlich, nur ein paar Sekunden später leuchtete das gelbe Fenster auf und man sah einen großen Vanillekeks.
    Sie beeilten sich, weiter zu kommen, bevor der Kasten seine Meinung ändern konnte.
    Nada schaute zurück. Dazu ergriff sie die Gelegenheit, als Electra forsch vorausging, denn durch den Reptilienteil ihres Verstandes sickerte eine Idee. Und tatsächlich, beim nächsten Mal, als das gelbe Licht aufleuchtete, war kein Vanillekeks mehr zu sehen, sondern eine Zitrone. Der Weghinweis war verschwunden.
    Dies war tatsächlich ein Einwegpfad, zumindest ein Pfad zum einmaligen Gebrauch. Sobald ein Weghinweis benutzt wurde, verschwand er.
    Jetzt befanden sie sich auf einmal auf einem spiralförmigen Pfad, den Nada vorher noch nicht bemerkt hatte. Beim Gehen machte er schmatzende Geräusche, und außerdem schwankte der Untergrund. Aber man konnte nirgendwo anders gehen, und so folgten sie ihm immer weiter hinunter, wobei sie die ganze Zeit von den schmatzenden Geräuschen begleitet wurden.
    »Es ist ein Korkenziehersumpf!« rief Electra, begreifend. Ihr machte das Schmatzen natürlich Spaß.
    Der Pfad schien unendlich so weiter zu gehen, während Nadas königliche Sandaletten allmählich schrecklich schmutzig waren. »Jetzt habe ich aber genug davon«, erklärte sie schließlich. »Ich verwandle mich.«
    Sie sah sich um, um sicherzustellen, daß niemand zuschaute, legte schnell ihre Kleider ab und gab sie Electra. Es wäre verheerend, wenn irgendein Mann einen Blick auf die Höschen der Prinzessin werfen könnte, aber Electra würde sie mit allem, was ihr noch vom Leben blieb, verteidigen. Dann nahm Nada ihre natürliche

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