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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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stand bereits im knietiefen Wasser. Die drei marschierten hintereinander in die Ungewissheit der dunklen Höhle, tief in den Berg hinein, in das Innere des Ruwenzori.
    Kambere und Hitimana konnten den Lichtschein noch eine Weile sehen, dann wurde er blasser, verschwand schließlich ganz, und mit ihm erstarb jedes Geräusch von den Fliehenden. Nur das Rauschen des Wassers blieb.
    Als die beiden Jungen zurück ins Freie traten, um sich dicht an der Felswand hinter ein paar Büschen versteckt auf die Erde zu setzen, sah Kambere einen Schatten, der in dem schmalen Durchgang zur Höhle verschwand. Doch schon im nächsten Moment wurde er unsicher, ob er sich nicht getäuscht hatte.
    Andrea, Peter und Georg kämpften sich durch das Wasser, das sie kontinuierlich zurückdrängte. Die Strömung brachte sie immer wieder aus dem Gleichgewicht. Die Höhlendecke senkte sich an einer Stelle so tief hinab, dass sie fast untertauchen mussten und nur noch den Kopf oberhalb des Wasserspiegels halten konnten. Nicht nur einmal schluckte Andrea Wasser. Zu ihrer Verblüffung schmeckte es belebend und frisch.
    Dann weitete sich der Raum, und die Decke verlief wieder höher. Sie bemerkten einen Pfad, der sich entlang des Stroms durch die Höhle schlängelte. Sofort verließen sie das Wasser, stiegen über die rutschigen Steine, wrangen ihre Kleidung notdürftig aus und eilten schließlich auf dem Weg weiter. Als einzige Lichtquelle diente ihnen Georgs Stirnlampe. Hin und wieder leuchtete das Wasser grünlich auf. Als Andrea einmal stehen blieb, um kurz auszuruhen, trat Peter ganz dicht hinter sie. Andrea sah die Angst in seinem Gesicht.
    »Was ist los?«
    »Ich spüre, dass dort in der Tiefe des Berges etwas ist, was unsere Augen nicht sehen sollen.«
    Georg leuchtete mit der Lampe die schroffen Wände der Höhle ab. Überall glitzerte Wasser, es rauschte und gurgelte um sie herum. Der Strahl der Lampe glitt über Andrea, dann über Peter.
    »In der Höhle ist ein Heiligtum«, sagte Georg. »Ich habe es gesehen.«
    Im Schein der Taschenlampe erschien für einen Sekundenbruchteil ein schwarzes Gesicht weit hinter Peter. Andrea erschrak. Der Lichtstrahl wanderte weiter.
    »Leuchte bitte noch einmal da hinten hin«, bat sie Georg mit leiser Stimme.
    Er richtete den Strahl an ihnen vorbei auf den Weg, den sie gekommen waren. Felsen, Wasser, Glitzern. Dunkelheit.
    »Ich dachte, ich hätte etwas gesehen.«
    Peter wirbelte herum. »Was soll da gewesen sein?«
    »Ich habe mich wohl getäuscht«, antwortete Andrea. »Lasst uns weitergehen, ich finde es hier ziemlich unheimlich.«
    »Die Geister sind hier«, sagte Peter mit brüchiger Stimme, die mit jedem Wort, das er sprach, leiser wurde. »Wir haben hier nichts verloren, erst recht nicht, wenn da drinnen wirklich ein Heiligtum ist.«
    »Wir können aber nur in diese eine Richtung gehen.« Georgs Stimme klang ruhig. »Wer weiß, was im Tal gerade geschieht. Und je länger wir hier warten, desto wahrscheinlicher ist es, von den Kerlen aus dem Dorf eingeholt zu werden.«
    »Glaubst du, sie verfolgen uns? Es gilt doch auch für sie, dass man nicht ungestraft in die Höhle gehen darf«, wollte Andrea wissen und spürte sofort, dass ihr Einwand alles andere als beruhigend war.
    Georg drehte sich wieder um und ging langsam weiter. Andrea und Peter folgten ihm schweigend. Die räumliche Beschaffenheit der Höhle veränderte sich permanent. Während sie manchmal gigantische Ausmaße annahm, war sie an anderen Stellen ganz schmal. Immer häufiger mussten sie über Felsen klettern, die ihnen den Weg versperrten. Viele Geräusche erfüllten den engen Raum um sie herum, wurden von den Wänden zurückgeworfen, sodass die Unterscheidung fremder Geräusche von dem Echo ihrer eigenen unmöglich war. Stetig tropfte Wasser von der Decke herab, neben ihnen gurgelte und rauschte der Fluss. Ihre Schritte auf den Felsen und im Wasser ließen durch die Vervielfachung der Geräusche zuweilen auf eine ganze Armada von Wanderern schließen. Und dann waren da Laute, für die sie keine Erklärung hatten. Ein Heulen und Pfeifen, als fahre Wind durch das alte Gebälk eines halbverfallenen Hauses. Doch um sie herum regte sich nichts. Die Luft stand still.
    Die Angst schnürte Andrea beinahe den Atem ab. Doch sie erinnerte sich an Kamberes Worte. Sie musste loslassen, was sie bedrückte.
    »Was weißt du über unseren Vater?«, fragte sie Peter mit zittriger Stimme.
    Der schwieg eine Weile. Dann begann er langsam zu

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