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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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aufrichten durften, kümmerte er sich sofort um Mugabo und Ndabarinzi, die von dem plötzlichen Angriff vollkommen verstört waren.
    Kai hatte die ganze Situation stumm beobachtet.
    Die Beamten der Antiterroreinheit zogen sich die Wollmasken von den Gesichtern, nachdem sie kontrolliert hatten, dass die Umgebung sicher war. Der Helikopter mit der Aufschrift Bundespolizei landete etwa fünfzig Meter von ihnen entfernt, dann flaute der ohrenbetäubende Lärm endlich ab.
    Aufmerksam hörte der Leiter der GSG-9-Einsatzgruppe zu, als Martin ihm berichtete, was in den letzten Tagen geschehen war. In seinen Augen war die Frustration deutlich zu sehen. Dann ging der Mann auf den allmählich im Schlamm einsinkenden Hubschrauber zu, holte ein Satellitentelefon aus der Kabine und führte ein sehr kurzes Gespräch.

71
    In der Tiefe des Berges, 21. Juni
    Erschöpft und völlig außer Atem hockte Tom auf dem felsigen Ufer unterhalb des Wasserfalls. Hitimana und Kambere, die ihm aus dem Wasser geholfen hatten, saßen links und rechts von ihm. Hitimana hatte den Kopf tief in die Hände gestützt, Kambere wandte die Augen nicht von seinem Freund ab. Toms Blick suchte nach Andrea. Sie lag drei Meter neben ihm ausgestreckt auf dem Boden. Peter beugte sich gerade über sie, und Georg beobachtete die beiden mit bestürztem Gesichtsausdruck, während Paul mit seiner Pistole im Anschlag ein paar Meter entfernt stand.
    Jetzt erst wurde Tom in vollem Ausmaß bewusst, was er gerade getan hatte. Er war aus zehn Metern Höhe in einen See gesprungen, dessen Tiefe er nicht ansatzweise ergründen konnte. Wäre er auf einen Felsen geprallt, hätte er sterben können. Selbst wenn er sich nur schwer verletzt hätte, wäre er sicher ertrunken. Er hatte Andrea aus dem Wasser gezogen und vermutlich einen Menschen getötet. Ruckartig streckte er den Rücken durch und suchte die Wasseroberfläche nach einem Lebenszeichen von Hans ab. Nichts.
    Er sah zur Seite, wo Peter und Georg weiterhin versuchten, Andrea wieder ins Leben zurückzuholen. Paul beobachtete sie besorgt.
    »Seht zu, dass sie durchkommt, sonst werde ich euch auch gleich noch erschießen«, knurrte er Peter und Georg zu.
    »Anstatt uns zu drohen, könntest du dir lieber überlegen, wie wir hier am schnellsten wieder rauskommen«, gab Peter patzig zurück.
    Paul trat einen Schritt nach hinten, wandte sich dann mit angespanntem Gesichtsausdruck von Peter ab.
    Schweigend betrachtete Tom den Rebellen.
    »Das Herz schlägt nicht mehr«, murmelte Georg.
    In diesem Moment sprang Tom auf und war mit einem Satz bei Andrea. Er legte ihr die Hände aufs Gesicht und sah sie verzweifelt an. Auch er tastete nach dem Herzschlag, vergeblich. Aus seiner Erinnerung suchte er die Handgriffe zusammen, die er einmal gelernt hatte. Er drückte auf ihren Brustkorb, begann das Herz zu massieren. Wie oft musste er das wiederholen? Zehn Mal? Dreißig Mal? Er legte seinen Mund auf ihren, drückte Luft in ihre Lungen. Dann setzte er die Massage fort. In Toms Hirn pulsierte nur der eine Gedanke. Sie durfte ihn nicht verlassen. Nicht nach all dem, was geschehen war.
    »Andrea«, flüsterte er. »Komm zurück. Ich flehe dich an.«
    Tränen tropften auf ihre Brust, während Tom weitermachte. Peter hockte mit ängstlichem Blick neben ihnen. Georg wich langsam an die Felswand zurück und blickte auf den See, in dem sein Bruder vor ein paar Minuten ertrunken war. Entsetzen und Trauer zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Etwas entfernt fluchte Paul immer wieder halblaut.
    »Was ist jetzt?«, fragte er dann. »Ist sie tot?«
    Tom warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
    »Halt’s Maul.«
    Er spürte den Lauf der Pistole an seiner Schläfe. Noch immer keine Reaktion von Andrea.
    »Werd nicht frech, Freundchen«, schrie Paul.
    »Erschieß mich doch«, murmelte Tom. Er sah verzweifelt auf Andrea herab.
    Georg kam mit schnellem Schritt zu ihm und schrie ihn an:
    »Es hat keinen Zweck mehr ... Hör auf ... Sie ist tot!«
    Peter starrte ihn entsetzt an, dann zerrte er Tom zur Seite und setzte die Herzmassage vehement fort.
    Andrea erbrach einen Schwall Wasser, hustete, röchelte. Ihr Herz hatte es geschafft.
    »Andrea! Kannst du mich hören?« Tom beugte sich über sie.
    Sie öffnete die Augen einen Millimeter weit. Tom war ihrem Gesicht ganz nah. Die Andeutung eines Lächelns. Wieder schoss Wasser aus ihrem Mund. Tom nahm ihr Gesicht in seine Hände, gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    »Wo ist Hans?«, fragte Andrea mühsam. Sie

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