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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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akzeptieren gelernt. Sie waren die ersten Menschen, deren Nähe die Berggorillas zuließen, nachdem ein Teil der Gruppe vor fünf Jahren brutal abgeschlachtet worden war. Die Bilder waren um die Welt gegangen, doch an der Gefahr, von Wilderern getötet zu werden, die wie ein Damoklesschwert über den Berggorillas schwebte, hatte sich nichts geändert.
    Dichter Wald türmte sich über ihren Köpfen auf. Die Kronen der vierzig Meter hohen Bäume, überwuchert von Schlingpflanzen, bildeten das Dach. Baumfarne zogen einen meterhohen Kranz um die Lichtung und Laub aus riesigen, vermodernden Blättern bedeckte den Boden, auf dem sie standen. Nektarvögel schwirrten umher und erfüllten die Luft mit ihrem Gesang und dem Flirren ihrer Flügel. In dieser unzugänglichen Region nahe der kongolesischen Grenze waren die Berggorillas relativ sicher. Hier durfte kein Baum gefällt, kein Busch gerodet, kein Tier getötet, keine Blume gepflückt werden. Und doch kamen immer wieder Menschen in den Wald, um Holz zu schlagen oder sogar, um einige der selten gewordenen kleinen Antilopen zu jagen. Dadurch wurden die Berggorillas immer wieder vertrieben, manchmal gerieten sie sogar in Schlingfallen und wurden verletzt. Und permanent bestand die Gefahr, dass sie abwanderten. Das durfte nicht geschehen, denn außerhalb des Bwindi-Nationalparks hatten sie keine Überlebenschance.
    Nach einigen Minuten zogen sich Georg und Harald wieder zurück, folgten den Spuren zum letzten Nachtlager der Gorillagruppe und entnahmen die nötigen Kotproben, die zur Analyse nach Deutschland geschickt werden sollten. Durch eine DNA-Analyse konnte die genaue Größe der Gorillapopulation nachgewiesen werden. Danach machten sie sich auf den Rückweg zur Forschungsstation in Ruhija.
    Eine Weile gingen sie schweigend hintereinander her. Dann blieb Georg abrupt stehen und wandte sich zu Harald um.
    »Ich habe einen Entschluss gefasst!«, sagte er. Harald betrachtete ihn erwartungsvoll. »Wir werden Beweise finden.«
    »Was meinst du?«
    »Berggorillas im Ruwenzori.«
    Harald zog überrascht die Augenbrauen hoch.
    Georg ignorierte die Reaktion und fuhr fort: »Ich werde eine kleine Expedition zusammenstellen. Ich werde in den Ruwenzori gehen. Und ich werde beweisen, dass es dort keine Berggorillas gibt.«
    » Du willst das tun?«, gab Harald ungläubig zurück.
    »Ich erinnere mich dunkel, dass es meine Idee war. Mal abgesehen davon, dass du mit einer solchen Expedition nur die Existenz, nicht aber die Nichtexistenz nachweisen kannst.«
    Georg blickte stur nach vorne, als er sich wieder in Bewegung setzte.
    »Du wirst hierbleiben.« sagte er. »Die Station kann nicht unbeaufsichtigt sein, und niemand erledigt die Aufgaben vor Ort so sorgfältig wie du. Ich werde mit einem Ranger und einem Guide das Gebirge durchqueren und nach Spuren suchen.«
    »Warum bleibst du nicht hier und tust die Arbeit, die ansteht? Ich bin es doch, der seit Jahren darauf dringt, den Nachweis der Tiere zu führen.«
    Georg ging entschlossen weiter.
    Harald folgte ihm hastig. »So nicht, mein Lieber! Kann es sein, dass du etwas weißt, das ich nicht weiß?«
    Georg schlug mit der Machete auf die Büsche ein, die sich ihm in den Weg stellten. Um ihn zu stoppen, griff Harald nach Georgs Arm.
    »Du willst den Erfolg für dich verbuchen, wenn meine Theorie stimmt, habe ich Recht?«
    Georg blickte kühl auf Harald herab. »Ich will die Diskussion lediglich ein für alle Mal beenden. Dafür muss ich mit eigenen Augen sehen, wie es da oben aussieht.«
    »Und woher willst du das Geld dafür bekommen?«
    Wieder erntete Harald nur Schweigen. Dann schlug er sich an den Kopf: »Wie konnte ich nur so naiv sein – du hast den Antrag natürlich längst gestellt. Da diskutiere ich ewig mit dir herum, und du spielst mir die ganze Zeit was vor.«
    Georg schwieg.
    »Scheiße! Was bist du bloß für ein Arschloch!« Wütend schlug Harald an einen Baumstamm. Vögel stoben wild kreischend auf. »Ich hätte es wissen müssen. Mein Gott, wäre ich doch schon vor einem Jahr zurück nach Deutschland gegangen. Die Göttinger Uni hätte mich mit Handkuss genommen. Das wäre besser gewesen, als hier weiter mit dir im Urwald zu versauern.«
    Wortlos stapften sie einen Abhang hinauf, überquerten einen kleinen Bach, scheuchten einen Blauducker auf, der sich unter den Büschen versteckt hatte, und gelangten auf die Schotterpiste, die zu ihrem Lager führte.
    »Verdammt noch mal!«, schrie Harald.
    »Gib wenigstens zu, dass

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