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Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Titel: Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
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graue Himmel spiegelte ihre Stimmung wider. Amber eilte ins Raigmore Hospital. Der Geruch nach Desinfektionsmittel und Bohnerwachs stieg ihr in die Nase. Sie musste gestehen, Krankenhäuser zu meiden, weil sie sie an die Endlichkeit des Lebens erinnerten.
    Nachdem sie das Zimmer an der Information erfragt hatte, fuhr sie mit dem Fahrstuhl in den fünften Stock. Sie zögerte, die Klinke zum Krankenzimmer niederzudrücken. Nach einem tiefen Atemzug trat sie ein. Das Zimmer war hell erleuchtet, aber die Luft zum Schneiden dick. Bestimmt war lange nicht gelüftet worden und die Heizung lief auf Hochtouren. In der Ecke lief stumm der Fernseher. Bleich, mit eingefallenen Wangen lag Hermit auf dem Rücken und schien zu schlafen. Deutlicher als sonst zeichneten sich die Konturen seines Schädels wie bei einem Skelett ab. Das erschreckte sie. Er sah nicht auf, als sie nähertrat, sondern lag still da. Vielleicht hatten sie ihm Beruhigungsmittel verabreicht. Noch vor wenigen Tagen hatte sie ihn in seinem Garten besucht und mit ihm gescherzt. Seine Haut war von der kalten Luft gerötet gewesen, aber jetzt war er blass.
    Als sie neben seinem Bett stand und ihn betrachtete, hob er die Lider. Sie beugte sich über ihn und fing seinen Blick auf, der stumpf und müde wirkte.
    „Amber! Endlich.“
    „Hallo, Hermit. Wie geht es dir?“ Sie nahm seine Hand. Die Haut sah wächsern aus wie bei einem Toten.
    „Passt schon. In meinem Alter darf man keine Wunder mehr erwarten. Aber die Schwestern sind hier alle knackig.“ Er zwinkerte ihr zu.
    Auch wenn er scherzte, fühlte Amber seine Erschöpfung und dass ihn etwas belastete.
    Hermits Lippen zitterten, als er fortfuhr. „Es ist gut, dass du da bist. Ich muss dringend mit dir reden. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit, bis ich aus dieser Welt scheide.“
    „Ach, was redest du da? Du hast doch Glück gehabt und alles gut überstanden.“ Als sie seine Hand tätschelte, schüttelte er den Kopf.
    „Hör mir bitte zu, du musst mir was versprechen.“
    Eine Ahnung stieg auf und sie verspürte Druck in ihrem Magen. „Alles, was du willst, das weißt du doch.“
    „Wenn ich nicht mehr bin, musst du die Wächterin des Schattentores sein.“
    „Jetzt rede keinen Quatsch. Du bist bald wieder auf dem Damm, hat die Ärztin gesagt. Bestimmt sitzen wir am Wochenende in deinem Garten und trinken gemütlich Tee.“
    Abwehrend hob er die Hand. „Ich weiß, dass es bald zu Ende geht. Ich möchte mit der Gewissheit sterben, dass du diese Welt vor Revenant schützt.“
    „Das kannst du nicht von mir verlangen. Ich bin noch nicht so weit“, protestierte sie und brach ab, als sie seine enttäuschte Miene erkannte. Sie fühlte sich dieser Aufgabe nicht gewachsen, auch wenn sie außergewöhnliche Fähigkeiten besaß und Weiße Magie beherrschte. Aber von einer Druidin und Magierin wurde mehr Weisheit und Wissen erwartet, das sie erst in Jahren erlangen würde. Amber richtete sich auf und drehte sich zum Fenster um, weil sie seinen flehenden Blick nicht länger ertragen konnte. Es brach ihr das Herz, ihn enttäuschen zu müssen. Energisch zupfte er an ihrem Ärmel.
    „Amber, bitte. Ich kann nur beruhigt an den Tod denken, wenn du meine Nachfolgerin wirst.“
    Seine Worte wühlten sie auf und eigentlich hatte sie tief in ihrem Inneren damit gerechnet, dass er sie eines Tages darum bitten würde. Aber erst irgendwann, wenn sie sich sicher fühlte und ihre Fähigkeiten vollends zu kontrollieren vermochte. Durfte sie die Bitte abschlagen? War es nicht ihre Pflicht, in seine Fußstapfen zu treten? Was, wenn sie versagte? Wie sollte sie mit dem Gedanken leben, diese Welt nicht retten zu können? Andererseits gab es niemanden mit ähnlichen Fähigkeiten. Sie hatte Dämonen besiegt, ihr Geist war unbeschadet aus der Schattenwelt zurückgekehrt und sie hatte Revenant verbannt. Aber alles mit Hermits Hilfe. Sie wandte sich um und suchte seinen Blick.
    „Wenn ich deine Bitte erfüllen könnte, ich würde es tun, aber ich kann das nicht.“ Der Alte schnappte vor Aufregung nach Luft. „Ich werde einen anderen finden. Bestimmt“, versuchte sie, ihn zu besänftigen, aber die Worte klangen selbst in ihren Ohren unglaubwürdig. Sie wusste so gut wie er, dass es keinen Druiden gab, der das Wissen um das Schattentor besaß und die Magie, es zu schützen. Als Hermit seufzend die Augen schloss, wurde sie traurig. Er war von ihr enttäuscht und das schmerzte. Der Alte entzog ihr seine zittrige Hand.
    „Dann wird diese

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