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Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Titel: Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
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Boden. Auf eine erneute Handbewegung des Fremden hin wurde er mit dem Gesicht in den Staub gepresst.
    „So gefällst du mir schon besser. Wirst du dich von mir fernhalten, Warrior?“
    Die Stimme war schneidend. Niemals hatte Aidan eine größere Demütigung als Vampir erfahren wie durch diesen geheimnisvollen Fremden. Der Druck in seinem Genick verstärkte sich, die Knochen knirschten.
    „Versprich es. Deine letzte Chance.“
    Unter Aufbieten all seiner Kräfte gelang es Aidan, sich abzudrücken und aufzuspringen. Die Kutte rutschte hinunter und glitt zu Boden. Aidans Hände schnellten vor und packten die Schultern des Fremden. Der Widersacher schrie auf.
    „Eher deine letzte Chance“, raunte Aidan und ein Knurren folgte aus der Tiefe seiner Kehle.
    Der Fremde roch nach Mensch. Die Schlagader pulsierte an seinem Hals. Der Geruch des frischen Blutes weckte Aidans Blutdurst. Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen, alles in ihm schrie nach Befriedigung. Mit Freuden würde er seine Fänge im Hals des Gegners vergraben und ihm das Blut aussaugen. Aidan neigte seinen Kopf, bis seine Fänge den Hals berührten. Doch wenn er erwartet hatte, der Fremde würde vor Angst zittern, irrte er sich.
    „Worauf wartest du, Warrior? Hast du noch nie einen Menschen gebissen?“
    Der Fremde lachte. Seine Überheblichkeit stachelte Aidans Zorn an. Ohne zu zögern versenkten sich die Spitzen seiner Fänge im Fleisch. Wie durch einen Schleier hörte er sein Opfer Worte in einer fremden Sprache murmeln. Aidan saugte, doch nur Luft drang in seinen Mund. Er blickte auf seine Hände, die eben noch die Schultern des Fremden umfasst hatten und nun ins Leere griffen. Er schrie seinen Zorn hinaus. Das konnte nicht möglich sein. Schon wieder war er spurlos verschwunden. Er hatte die Worte schon einmal gehört, aber deren Bedeutung vergessen. Die Kutte, sein Verschwinden ließen nur den Schluss zu, dass der Fremde magische Kräfte besaß. Er ließ sich von seinen Anhängern Meister nennen. Aidan war überzeugt, dass es sich nur um einen Schwarzmagier handeln konnte. Auch sein Vater wollte damals einer werden, bevor er an Krebs erkrankt war. Nicht auszudenken, wenn er sich mit dem Baum der Finsternis vereinen würde. Dann strebte die Welt ihrem Untergang entgegen. Er musste zuerst mit Amber und dann mit Hermit reden und spurtete los, bis ihm Kevin wieder einfiel. Auf halbem Weg traf er auf den Jungen, der ihm außer Atem entgegenkam.
    „Du solltest doch auf mich warten, Kevin.“
    „Habe ich ja, aber das hat zu lange gedauert. Mann, wo hast du die ganze Zeit gesteckt?“
    Aidan konnte die Vorwürfe gut verstehen. „Um ehrlich zu sein, unter einer Kutte.“
    „Du willst mich verarschen, weil du zwischendurch auf die Jagd gegangen bist? Gib es zu. Ist doch nichts dabei.“ Kevin boxte ihn freundschaftlich in den Magen.
    „Nein, es war anders, ich erzähle dir das auf dem Weg zum Schloss.“
    Kevin nickte und drehte sich um. Dabei stieg Aidan der Duft seines Blutes in die Nase. Aufgeheizt durch die entgangene Gelegenheit mit dem Magier kostete es ihn Kraft, den Blutdurst zu unterdrücken. Menschen waren tabu, vor allem Freunde wie Kevin. Bei dem Magier hättest du nicht gezögert. Bald wirst du auch diese Grenze überschreiten. Diese verfluchte Stimme! Wenn er sie doch nur aus seinem Kopf reißen könnte. Das Schlimme war, dass sie recht hatte. Ohne zu zögern, hätte er den Magier ausgesaugt, aus Wut und Gier. Der Warrior nahm von ihm Besitz, gleichgültig, wie sehr er sich wehrte.

12
    A mber quälte sich mit ihrem schlechten Gewissen, weil sie Aidan noch immer nicht angerufen hatte. Vom gestrigen Erlebnis erschöpft war sie aufs Bett gesunken und eingeschlafen. Sogar das Dinner hatte sie verpasst. Sicher würde er sich schon Sorgen machen. Sie wählte seine Nummer. Nach endlosem Klingeln gab sie auf und sprach auf seinen Anrufbeantworter.
    „Hey, Aidan, wo steckst du? Tut mir leid, dass ich mich gestern nicht gemeldet habe. Bin todmüde und früh ins Bett gefallen. Mir geht es gut und ich hoffe, dir auch. Ruf mich bitte an.“
    Sie konnte es nicht erklären, aber ein ungutes Gefühl beschlich sie, als hätte er sich in Gefahr befunden. Bestimmt lag es an ihren überreizten Nerven und den vielen Fragen, die ihr nicht aus dem Kopf wollten. Hinter ihren Schläfen pochte es schmerzhaft. Sie massierte mit den Handballen darüber und beschloss, vor dem Frühstück an die frische Luft zu gehen.
    In der Pension war es noch still, nur in der

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