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Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Titel: Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
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stellte sich vor, wie er sich neben sie setzte und sie an sich zog. Er würde sich langsam über sie beugen, bis seine eisigen Lippen ihre trafen.
    Aidan war hier, sie spürte seine Nähe und alles, wonach es sie verlangte, war, ihn zu küssen. Trotz der geschlossenen Augen drehte sich noch immer alles in ihrem Kopf. Oder es lag an ihrer steigenden Begierde, die allein seine Anwesenheit auslöste. Er war hier, nur das zählte. Ihr Körper war von einer ungewohnten Leichtigkeit erfüllt. Sie streckte den Kopf vor und bot ihm ihre Lippen dar. Als sie seinen Arm auf ihren Schultern spürte, lehnte sie sich seufzend an ihn. Es tat so gut, ihn zu spüren. Er musste ihre Sehnsucht gefühlt haben und war gekommen. Ein Finger legte sich unter ihr Kinn und hob es sanft an. In Erwartung eines Kusses spitzte sie die Lippen. „Worauf wartest du noch?“, flüsterte sie. Sein Finger strich sanft über ihren Mund, bevor er seinen auf ihren senkte. Amber schlang die Arme um seinen Nacken und zog ihn näher. Sie erwiderte den Kuss ungestüm. Doch etwas stimmte nicht. Weshalb küsste er sie zurückhaltend?
    Eine Welle unbändigen Zorns traf sie mit voller Wucht, durchdrang ihren Körper und entlud sich wie ein Paukenschlag.
    Das war nicht Aidan! Die Lippen des Küssenden waren, wenn auch vertraut, warm. Wenn es nicht Aidan war, wer dann? Der Alkohol hatte ihr Hirn vernebelt, dass sie es nicht sofort erkannte hatte. Amber riss die Augen auf und erschrak, als Aidan sie über Charles’ Schulter hinweg ansah. Unverhohlener Zorn lag in seinem Blick. Sie hatte zugelassen, dass Charles sie küsste! Er sah sie verstört an, als sie ihn von sich stieß. Mit einem Schlag war sie nüchtern.
    „Was ist denn, Amber? Hat es dir nicht gefallen?“
    Charles tat ihr leid, denn sie wusste, dass Aidans Zorn sich gleich über ihm entladen würde.
    „Lass die Finger von ihr oder ich vergesse mich.“
    Aidans Stimme klang wie ein Donnergrollen. Charles fuhr herum und musterte Aidan, der mit geballten Fäusten und finsterer Miene wie ein Racheengel vor ihm stand, bereit, ihm an die Kehle zu springen und von seinem Blut zu trinken. In dieser Sekunde wurde Amber wieder bewusst, dass Aidan ein Warrior war. Sie spürte die drohende Gefahr, die von ihm ausging, und dass er sich nur ihretwegen zurückhielt.
    „Komm zu mir, Amber“, forderte er.
    Es war klüger, seiner Aufforderung Folge zu leisten. Dennoch startete sie einen Versuch, sich ihm zu erklären, dass sie während des Kusses nur an ihn gedacht hatte. „Aidan, es ist nicht so, wie es vielleicht aussieht ...“
    „Ach, nein, für mich ist alles sonnenklar.“
    Jedes Wort traf sie wie ein Peitschenhieb. Bevor sie etwas erwidern konnte, sprang er vor, packte den verdutzten Charles am Revers und zog ihn hoch.
    „Hey, was soll das? Lassen Sie mich los!“
    Charles versuchte, sich aus Aidans Griff zu befreien, musste aber wegen dessen Überlegenheit kapitulieren.
    „Erst wenn du deine Lektion gelernt hast, dass du deine Finger von ihr zu lassen hast.“
    Aus Aidans Blick, mit dem er seinen vermeintlichen Nebenbuhler betrachtete, sprach Mordlust, was Amber das Schlimmste befürchten ließ. „Aidan, hör auf und lass Charles los. Lass mich erklären
    Aidans Stimme war schneidend. „Wenn ich deinem Lover kein Haar krümmen soll, dann komm gefälligst her. Du gehörst zu mir.“
    „Wer zum Teufel ist dieser Kerl?“ Charles’ Blick flog verständnislos von einem zum anderen.
    Jedes weitere Wort würde Aidans Wut nur noch weiter anstacheln.
    „Das ist Aidan, mein Freund“, erklärte Amber und warf Charles einen warnenden Blick zu. Zum Glück schwieg er, auch wenn es ihm offensichtlich nicht passte. Amber zwang sich, ruhig zu bleiben, obwohl sie vor Wut kochte. Vor Charles wollte sie mit Aidan keinen Streit vom Zaun brechen. Sie ärgerte sich, weil er sie mit Charles erwischt hatte und sich seinen Reim darauf machte, ohne sie zu Wort kommen zu lassen. Sein bestimmender Tonfall ging ihr noch mehr gegen den Strich. Sie liebte ihn und lebte mit ihm zusammen, aber seine besitzergreifende Art konnte sie nicht ausstehen. Was fiel ihm ein? Eben noch hatte sie sich gewünscht, ihm die Situation zu erklären, aber jetzt war sie geladen und wollte ihm die Meinung sagen. Wenn die Lage eskalieren sollte, brauchte sie das nur zu tun. Sie hielt sich zurück, denn ein wutschnaubender Warrior war unberechenbarer und gefährlicher als ein Vulkanausbruch. Sie musste vermeiden, dass Charles in Aidan den Vampir

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