Mondscheinbiss (German Edition)
zu ihrer war seine Leide n schaft beherrschter. Entschieden löste er sich von ihr und drückte sie ein Stück zurück, sodass sie am liebsten protestiert hätte.
„ Keine Zeit, Love. “ Er tätschelte ihr die Wange und ging zur Tür. „ Merk dir, wo wir stehen geblieben sind. “
„ Darauf kannst du dich verlassen “ , murmelte sie, bevor auch sie sich ihre Schlüssel schnappte und hinaus in die strahle n de Sonne trat.
Kapitel drei
S
ie parkte das Motorrad auf dem Hinterhof des Leiche n schauhauses und ging zum Vordereingang.
„ Mr. und Mrs. Short? “ , sprach sie die beiden einzigen Pe r sonen im Warteraum an. Die Frau sah aus, als hätte sie seit Tagen g e weint, auch der Mann wirkte zutiefst erschüttert.
„ Ja? “ , fragte er mit einer tiefen, ausdruckslosen Stimme.
„ Ich bin Lieutenant Baltimore. Wir haben telefoniert. “
Er nickte. „ Bringen wir es bitte schnell hinter uns. Meine Frau hält das Warten nicht mehr aus. “
„ Natürlich. Wenn Sie mir bitte folgen würden. “ Sie führte die zwei hinein und wandte sich an der Tür zu Bezirk drei noch einmal zu ihnen um. „ Sind Sie bereit? “
Wieder nur ein stummes Nicken. Die Frau sah alles andere als bereit aus , aber es gab keinen passenden Augenblick für so etwas, also zog Serena die Tür auf und ließ sie eintreten. Die Leiche war auf einem Tisch aufgebahrt, das weiße Leinentuch bedeckte ihren Kö r per, sodass nur das Gesicht freilag .
Mrs. Shorts Reaktion allein hätte gereicht, um Serena zu bestätigen, dass es sich um die vermisste Tochter handelte. Sie schlug die Hände vors Gesicht und weinte hemmungslos. Der Mann nahm sie in den Arm, blickte Serena jedoch an.
„ Das ist unsere Emmi. Finden Sie den Schweinehund, der ihr das a n getan hat. “
„ Das werde ich. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort. “
Bevor sie zu Jase fuhr, machte sie einen kurzen Abstecher in ihre Wohnung, um die Arbeitskleidung für den Club am Abend zu holen. Sie war als Erste wieder zu Hause – bei Jase. Sowohl seine als auch ihre Wohnung waren irgendwie gle i chermaßen ihr Zuhause geworden.
Die Klamotten legte sie auf den Tisch und ließ sich erschöpft in einen Sessel fallen. Nur einen Moment wollte sie die A u gen schließen , d och sie öffnete sie erst wieder, als sie die Lippen ihres Prinzen auf der Stirn spürte.
„ Gut geschlafen, Dornröschen? “ , fragte er zärtlich.
„ Nein “ , nuschelte sie. „ Kann nicht schlafen, wenn du nicht neben mir liegst. “
„ Natürlich hast du geschlafen. “
„ Vielleicht gedöst. “
Er setzte sich auf die Sessellehne und legte einen Arm um ihre Schu l tern. Sie kuschelte sich an ihn.
„ Wir müssen nicht heute Abend gehen, du bist ja viel zu müde. “
„ Doch , müssen wir, ich bin gleich wieder fit. Nur ein bisschen Ko f fein und du wirst sehen. Shadow, mach mal Kaffee! “
Er lachte. „ Schade eigentlich, dass er das noch nicht drauf hat. Hör zu, ich war mit den beiden noch nicht lange draußen, hatte sie nur mit bei dem Autoverleih. Du machst noch mal die Augen zu, wä h rend ich eine Runde mit ihnen drehe und danach mach ich dir den Kaffee, ei n verstanden? “
„ Okay “ , murmelte sie mit geschlossenen Augen.
„ Bis gleich “ , sagte er und küsste sie ein weiteres Mal auf die Stirn.
Sie merkte noch, wie er sie zudeckte – einen Moment später war sie wieder eingeschlafen.
Diesmal war es das Schrillen ihres Handys, das sie aus dem Schlaf riss. Erschrocken fuhr sie hoch. Nur Jase, das Revier und Kollegen sowie ihre Familie hatten diese Nummer. Sie sah aufs Display: Ruf von unb e kannt .
„ Hallo? “ , fragte sie irritiert.
„ Hallo “ , antwortete eine verzerrte Stimme.
Mit einem Mal war sie hellwach. Sie setzte sich kerzengerade auf und sah sich um. Jase war noch nicht zurück. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass er etwa seit einer halben Stunde fort sein musste.
„ Wer ist da? “ , fragte sie mit fester Stimme.
„ Wer ist denn da? “
„ Auf die Spielchen hab ich echt keinen Bock, Kumpel. Rück raus mit der Sprache oder unser Gespräch ist beendet. “
„ Das wäre aber schade. “ Er machte eine kurze Pause und sagte dann: „ Für deinen Freund und die lieben Kleinen. “
Obwohl Sorge in ihr aufstieg, ließ sie ihre Stimme unberührt klingen. „ Die können schon auf sich aufpassen. “
Der Mann am anderen Ende der Leitung lachte leise. „ Ja, sie sehen tatsächlich sehr Furcht einflößend aus. Der braun-weiße Hund
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