Mondscheinbiss (German Edition)
Danke , aber ich werde bestens versorgt “ , sagte sie und lächelte Jase vielsagend an. Er erwiderte ihr Lächeln nur halbhe r zig.
„ Okay, ihr könnt rein “ , sprach jetzt wieder die Frau und mit einem Summen wurde die Tür entriegelt.
Und so betraten sie das Reich der Vampire.
Das einzige Mal, das Jase sie hierher mitgenommen hatte, war etwa vier Monate her. Damals war es ziemlich voll gewesen und daher wirkte es heute geradezu leer.
In ihrem Blickfeld befanden sich etwa fünfundzwanzig Personen, hauptsächlich Vampire, doch sie konnte auch den G e ruch einer Mi n derzahl an Menschen ausmachen.
Der Raum war groß und spärlich beleuchtet. Das Licht der Lampen wurde von dunkelroten und dunkelblauen Schirmen gedämpft. Das verlieh der Atmosphäre eine düstere Note. Die Einrichtung hingegen war großzügig, überall standen b e queme Sessel und Sofas, in der Mitte ein riesiges Himmelbett. Sie nahm an, oder hoffte zumindest, dass es sich um Dekor a tion handelte.
Leise Musik ertönte aus mehreren Lautsprechern und sie lächelte, als sie das Lied erkannte. Infinity , Unendlichkeit, das passte.
Des weiteren gab es eine Bar, an der sowohl Getränke für Menschen als auch für Vampire angeboten wurden, wie sie e i ner plakatgroßen Getränkeliste an der Wand entnahm. Die Theke war aus schwa r zem Marmor.
Am Ende des Raums befanden sich zwölf nummerierte Türen. D a hinter verbargen sie Räume , in denen die Vampire ihre Spender bezah l ten, wenn etwas anderes als Geld gewünscht wurde. Oder man zog sich dorthin zurück, wenn es bei der Spende ungestörter zugehen sollte. Nicht jeder nahm diese Separees in Anspruch. Manch anderen gefiel es, sich öffentlich zur Show zu stellen. Wie zum Beispiel einer junge n Frau. Sie saß auf einem dunkelroten Sofa, neben ihr ein Vampir, der begeis tert an ihrem Hals nuckelte. Ihre zarten Hände hielten seine Schultern umfasst und erst, als Serena sah, wie ihr der Schweiß auf die Stirn trat, wurde ihr bewusst, dass sie vergeblich versuchte, ihn von sich zu drü c ken. Zitternd streckte sie eine Hand aus, um einen kleinen roten Scha l ter zu drücken, der an jeder Sitzmöglichkeit angebracht war.
Nach dem Drücken des Knopfes flog eine Tür am anderen Ende des Raumes auf und eilig rannten zwei Vampire auf die beiden zu. Doch Jase war schneller. Mit einer Hand packte er den Vampir an den Ha a ren, mit der anderen drückte er ihm die Kehle zu. Sofort ließ dieser von der Frau ab.
Einer der beiden Sicherheits v ampire zog seinen Artgenossen am Arm und drängte ihn zum Ausgang.
„ Es tut mir sehr l eid , Miss “ , wandte sich der zweite nun an die Frau. „ So etwas passiert äußerst selten, aber vermeiden lässt es sich natürlich nicht bei einer direkten Spende. Sie bekommen selbstverständlich eine Entschädigung und sollten vie l leicht erst einmal eine Zeit lang indirekt spenden. “
„ Ja … ja, ich … das ist vielleicht besser. Danke “ , sagte diese mit e i nem schüchternen Lächeln zu Jase.
Der Sicherheits v ampir nahm sein Handy und gab ein paar Anwe i sungen bezüglich der Entschädigung der Spenderin.
„ Jason “ , wandte er sich dann mit einem herzlichen Lächeln an Jase, „ immer zur rechten Zeit am rechten Ort, was? Ich habe dich schon ewig nicht mehr gesehen. Und wer ist deine reizende B e gleitung? “
„ Dein Laden läuft gut, ja? “ , erwiderte Jase kühl , ohne die Frage zu beantworten.
„ Kann nicht klagen. Ich bin Neal “ , stellte er sich vor. „ Der Eigent ü mer. Und wie heißt du? “
„ Serena. Ich bin Jase ’ Freundin “ , antwortete sie und lächelte .
„ Ah ja. “ Sein Blick wanderte zu ihrem Hals. „ Freut mich. Du … “
„ Nein, tut sie nicht “ , unterbrach ihn Jase, der seinem Blick gefolgt war.
Neal sah ihn amüsiert an. „ Ein Jammer. “
Jase ging nicht darauf ein. „ Wir sind hier, weil ich einen neuen Spe n der benötige. “
Der Vampir seufzte theatralisch. „ Welch eine Verschwendung. “ Sehnsüchtig blickte er noch einmal auf Serenas Hals. „ Wenn es dir u n angenehm ist, kann deine entzückende Freundin doch … “
„ Neal. “
„ Okay, ich denke, das wird kein Problem. Direkt oder indirekt? “
„ Indirekt. “
„ Schade, ich hätte das perfekte Mädchen gehabt. Sie ist neu und jemand wie du wäre ideal. Nicht alle haben eine solch unerschütte r liche Selbstbeherrschung wie dein Freund “ , sagte er zu Serena. „ Aber hast du ja gerade gesehen. “
„ Und wieso will sie
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