Mondscheinbiss (German Edition)

des Bluttrinkens von Menschen und Werwölfen im Klaren wurde.
    Er atmete tief durch. „ Ich rieche dich jetzt viel deutlicher – das ist e r staunlich. Ich könnte auch schwören, dass ich besser höre als vo r her. “ Er öffnete die Augen und sah sie an. „ Du siehst auch anders aus. “
    „ Anders? “
    „ Appetitlicher “ , antwortete er und ihr Lächeln verrutschte.
    „ Unglaublich! “ , stieß er fasziniert hervor, ohne ihre Reaktion zu bemerken. „ Ich schwöre bei der Hölle, dass dein Blut meine Sinne stärkt. “
    Ohne Vorwarnung packte Jase Serena und küsste sie leidenschaftlich. Sie schmeckte ihr Blut auf seiner Zunge und war überrascht, wie wenig es sie störte. Es war berauschend. Der Kuss wurde intens i ver, als Jase seine Hand unter ihr Oberteil gleiten ließ und ihre Brust umfasste. Mit der anderen Hand fuhr er ihren Rücken entlang und zog sie enger an sich. Sie keuchte, als sie sein Verlangen spürte und ihr eigenes hinz u kam. Er jedoch löste sich von dem Kuss.
    „ Es fühlt sich alles anders an “ , flüsterte er und die Worte gingen in sie über, so nah waren sie sich noch immer. „ Hätte ich das vorher g e wusst “ , fuhr er fort, musste den Satz aber nicht beenden, damit sie den Sinn erfasste.
    Sein Mund wanderte an ihrem Kinn entlang und landete erneut auf ihrem Hals. Er liebkoste die Stelle, an der sie noch immer seinen Biss spürte. Vor Erwartung begann ihr Puls zu rasen. Sie wusste, dass es unvernünftig war, ihn ein zweites Mal trinken zu lassen, doch ihr Kö r per sprach eine andere Sprache. Als er so nah an ihrer Haut ein- und ausatmete, stöhnte sie vor Verlangen. Es brannte in ihr. Sie wollte di e sen Biss so sehr.
    „ Tu es “ , hörte sie sich sagen, erkannte aber ihre eigene Stimme nicht. „ Bitte! “
    Jase fuhr mit der Zunge über ihren Hals, kostete den Moment aus, ehe er ihnen beiden die Befriedigung gönnen wollte.
    „ Es gefällt dir also auch? “ Er küsste sie sanft.
    Viel zarter als er eigentlich wollte, das spürte sie. Und viel zu harmlos für ihren Geschmack.
    „ Mehr als das “ , erwiderte sie und fing an zu zittern. Eine noch größere Einladung brauchte er nicht, also ließ er sich g e hen.
     
    Erst viel später erkannte Serena, was Jase mit de m richtigen Zei t punkt gemeint hatte. Vorsichtig berührte sie die Stelle an ihrem Hals, an der seine Zähne ihre Spuren hinterlassen hatten. In ein paar Stunden sollte zwar nichts mehr zu sehen sein, aber ihre Familie würde es b e merken.
    „ Verflucht! Sie werden … “
    „ Dich hoffentlich zur Besinnung bringen “ , vollendete er ihren Satz.
    „ Unsinn! Sie werden einen Aufstand machen. “
    „ Was völlig verständlich ist. “
    „ Und was hast du davon? “
    „ Hey, jetzt mach nicht mich verantwortlich. Du hast mich doch dazu gedrängt. Außerdem, wenn du es wirklich regelm ä ßig tun wolltest, müsstest du es ihnen sowieso sagen. “
    „ Ich mache dich für gar nichts verantwortlich, ich rege mich nur da r über auf, dass du es so gelassen nimmst. Und was das andere b e trifft, du ziehst es ja sowieso nicht in Betracht, oder? “
    „ Nein. “ Er grinste.
    „ Na also, dann brauche ich meinem Vater auch nicht unnötig zu e i nem Herzinfarkt zu verhelfen. “
    Er sagte nichts und so schwiegen sie eine Weile, bis Serena das Thema wechselte. Sie erzählte Jase von dem Mord an S i mon Hawkins, wie sehr sie sich verfluchte, ihn nicht sofort in Gewah r sam genommen zu haben, damit er ein mögliches Phantombild hätte beschreiben können und sie berichtete ihm von der Botschaft auf dem Zettel.
    „ Wie wurde er getötet? “
    „ Es sah deutlich weniger geplant, sondern eher wie eine Kurzschlus s reaktion aus. Keinerlei Drogen. Wäre auch ziemlich merkwürdig, wo der Mörder sie schließlich von seinem Opfer bekommen hat “ , bemerkte sie. „ Er wurde gewaltsam umg e bracht, ziemlich übel z u sam mengeschlagen. Als wäre jemand sehr, sehr wütend gewesen. “
    „ Siehst du, wir sind ihm schon nah auf den Fersen. “
    „ Mag sein. Sekunde mal. Zeitlich passt es ziemlich genau. Der Mord mit dem Brand in deiner Wohnung, meine ich. “
    Jase nickte. „ Habe ich auch schon überlegt. Wir müssen schauen, was die Pathologie zu dem genauen Todeszeitpunkt sagt, denn wenn Haw kins noch nicht lange tot war, als man ihn fand, ist die Zeitspanne etwas knapp. Meine Wohnung wurde nicht mal eben auf die Schnelle ang e zündet. Die Kollegen sagten vorhin am Telefon nur so viel , dass es nach guter