Mondscheinbiss (German Edition)

Freund? “
    Alex nahm rechts neben ihr Platz. „ Nicht ganz. “
    Aaron warf ihm einen herablassenden Blick zu. „ Halbe Personen zählen nicht. “
    „ Und wo ist dein Kumpel, den Jase das letzte Mal auf die Matte g e schickt hat? “
    „ Tyrese ist … “
    „ Hier “ , sagte eine bekannte Stimme hinter ihnen und Serenas Her z schlag beschleunigte sich.
    Verdammt. Sie drehte sich nicht um, als er sich links neben ihren Hocker stellte und den Arm auf die Bar stützte.
    „ Wie geht’s denn so? “
    „ Bestens, und deiner Nase? “ Jetzt sah sie ihn an.
    „ Nichts passiert “ , winkte er ab. „ So eine kleine Schlägerei hält in Form. “ Er beugte sich zu ihr und roch an ihren Haaren. „ Mmm “ , rau n te er. „ Du riechst süßer als Blut. “
    Alex verzog angeekelt das Gesicht. „ Klasse Gesellschaft, in die LaFavre dich mitnimmt. “
    Ihre Intuition warnte sie, ehe ihr Verstand auf die Idee kam, Furcht zu empfinden. Tyrese musste es gespürt haben, denn er sah im gleichen Moment zu dem roten Schalter zu ihrer Linken. Blitzschnell nahm er sein leeres Glas und stellte es falsch herum auf den Alarmknopf. Seine Hand ließ er darauf liegen.
    Graham, den Jase ihr ebenfalls als Freund der beiden vorgestellt ha t te, gesellte sich an seine Seite und Aaron kam hinter der Bar hervor. Ihr ungutes Gefühl verstärkte sich zu Sorge, es war ein Fehler , ohne Jase herzukommen . Sie sah den Dreien nacheinander in die Augen. „ Was wollt ihr? “
    „ Dich, Süße “ , sagte Aaron und starrte ihren Hals an. Nur schwer konnte sie den Schluckreflex unterdrücken, der ihr plötzlich in der Kehle lag.
    Alex machte Anstalten , sich zu erheben , aber ehe er die Füße vom Hocker auf den Boden gestellt hatte, drückte Graham ihn zurück auf seinen Platz.
    „ Lasst ihn da raus. “ Ihre Stimme klang resignierend, was die drei Vampire zu erfreuen schien.
    „ In Ordnung “ , erwiderte Tyrese, „ wenn du dich nicht wehrst. “
    Jase hatte gesagt, dass er keinen einzigen guten Vampir kannte. Was blieben also für Möglichkeiten? Um Hilfe schreien? Das würde die a n deren höchstens anstacheln, mitzumachen. Sich wehren? Gegen drei Vampire – unmöglich.
    Also nickte sie.
    „ Spinnst du? “ , fing Alex an, brachte aber keinen Ton mehr heraus, als Graham ihm die Kehle zudrückte.
    „ Bitte “ , war das einzige Wort, das Serena sagte und er ließ ein wenig lockerer. Dann stand sie schweigend auf.
    Aaron lächelte gewinnend und nahm sie am Arm. Er führte sie ein paar Schritte vorwärts und sie ahnte mit Schrecken, wohin er wollte.
    „ Mach ’ s dir gemütlich “ , sagte er, als sie an dem riesigen Bett ang e kommen waren.
    Schnell suchte sie möglichst unauffällig nach einem roten Schalter, der sonst an jeder Sitzgelegenheit angebracht war, nur nicht an dem verdammten Bett. Weil er anscheinend ungeduldig wurde, half er ihr auf die Sprünge, indem er sie mit seinem Gewicht auf die Laken drüc k te.
    „ Jase wird dich umbringen, wenn er das erfährt “ , sagte sie , ohne zu überlegen , und wusste nicht, was sie davon halten sol l te, dass sie es wirklich ernst meinte. Entweder es interessierte Aaron einfach nicht oder er war bereits so erregt in Aussicht auf seine Befriedigung, dass er sie schlichtweg nicht hörte.
    „ Du wurdest schon gebissen “ , stellte er fest und sein Atem strich über die Haut an ihrem Hals. „ Nehmen wir die gleiche Stelle, hm? Dann fällt es nicht so auf. “
    Es fühlte sich ganz anders an, als Jase sie gebissen hatte. Aaron war rücksichtslos und alles andere als sanft, als er seine Zähne durch ihre Haut stieß. Sie sog vor Schmerzen die Luft ein und er rieb seinen Körper genüsslich an ihrem, als bereit e te es ihm umso mehr Freuden, je deutlicher sie Zeichen von Schwäche offenbarte.
    Sie hatte gedacht, ihr Blut würde ihm genügen, aber sie hatte sich g e irrt. Seine Hand schob sich in den Bund ihrer Jeans. Verzweiflung machte sich in ihr breit, als er Knopf und Reißverschluss öffnete. Das verstörte kleine Kind in ihr begann zu wimmern, als Bilder aus der Vergangenheit sie einholten. Aber sie war kein kleines Kind mehr und hil f los war sie erst recht nicht.
    Aus einem Impuls heraus fasste sie ihn an der Kehle, wie sie es bei Jase gesehen hatte , und drückte zu. Sofort ließ der Druck an ihrem Hals nach und Aaron machte sich von ihr los.
    Es war ein Fehler von vielen, die sie innerhalb der letzten halben Stunde begangen hatte, denn in seinen Augen schi m merte der pure