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Mondscheinjammer

Mondscheinjammer

Titel: Mondscheinjammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
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verlockend.
    "Super, dann sehen wir uns um sieben. Es gibt Kalb, also bring Hunger mit."
    Mein Magen drehte sich, als Vanessa mir noch einmal zuwinkte und dann im überfüllten Flur der Schule untertauchte. Wieso konnten die Mosbys nicht mal Vegetarisch kochen?
     

 
     
     
     
     
     
     
8. KAPITEL
     
     
    "H ey, Lily."
    Erschrocken blieb ich stehen. Im Flur unseres Hauses war alles dunkel, doch als ich mich umdrehte, entdeckte ich Sam in der Tür zur Küche stehen.
    Er sah niedergeschlagen aus. Dunkle Schatten umrahmten seine Augen und auf seinen Wangen sprossen ungewöhnlich viele Bartstoppeln. Am liebsten hätte ich ihn in die Arme genommen, doch mein rasendes Herz hielt mich davon ab. Und nicht nur das. Ich dachte an Michelle und eine Welle der Eifersucht schwappte so heftig über mich hinweg, dass ich unwillkürlich schwankte. Das war doch lächerlich. Die beiden waren vor mehr als zwei Jahren ein Paar gewesen. Es war vorbei und was noch wichtiger war, es ging mich überhaupt nichts an.
    "Sam!" Ich ignoriere mein klopfendes Herz. Ich hatte mich nur erschreckt. Es musste das Adrenalin sein, was es so zum Rasen brachte. Eine andere Erklärung gab es nicht. Basta.
    Nervös presste ich die Hand auf meine Brust. Es war lächerlich. Ich war lächerlich. Ich musterte ihn und bemerkte, dass sein Hemd unordentlich in seinen ausgewaschenen Jeans steckte. Sein Hut sah aus, als wäre er mit ihm durch etliche Tonnen Schlamm gekrochen. Dabei hatte es noch immer nicht geregnet und die Feldwege um die Farm herum waren knochentrocken. Wo war er gewesen? Am See? Dort, wo sie seinen Bruder gefunden hatten?
    Ich schauderte. "Ist alles ok?" Ich griff nach meiner Tasche.
    "Wo gehst du hin?" Er zog misstrauisch eine Augenbraue hoch.
    "Zu Vanessa zum Essen."
    "Es wird bald dunkel." Unsere Blicke trafen sich. Er hatte wirklich schöne Augen, und ich definitiv so etwas wie einen Hormonschub. War ich verrückt geworden? Ausgerechnet Sam! Xander hatte mir gesagt, dass er mich mochte, sehr sogar, doch Xander war… ein Freund, ein ziemlich untoter noch dazu. Nicht, dass mir das mittlerweile noch etwas ausmachte, doch mein Herz raste nicht, wenn er mich nachts besuchen kam. Ich freute mich, wenn ich ihn sah, doch wenn ich an ihn dachte, dann nicht an sein Lächeln oder seine kräftigen Arme, so wie es mir in letzter Zeit immer öfter mit Sam ergangen war, sondern an die Probleme, die er hatte.
    Was war nur los mit mir? Sam Hudson behandelte mich wie ein kleines Mädchen. Ich konnte es nicht ausstehen, wenn er versuchte, mir Vorschriften zu machen und genau das tat er auch jetzt schon wieder. Wie wütend mich das mit einem Mal machte! Aber gleichzeitig wirkte er so traurig, dass ich unwillkürlich die Hand austreckte und über seinen Arm strich.
    Verwundert folgte sein Blick meiner Hand.
    Ich zog sie schnell wieder weg.
    "Ist alles in Ordnung?", wollte er wissen, und ich wurde unwillkürlich rot.
    "Ich dachte nur, also… ist ja viel passiert, oder? Ich wollte nur sagen, ich bin für dich da."
    "Du würdest mir ein besseres Gefühl verschaffen, wenn du nicht hier wärst, sondern ein paar tausend Kilometer weit weg." Sein Gesicht blieb ernst.
    "Das… kann ich nicht." Ich senkte meinen Blick. Wie würde er reagiere, wenn er erfuhr, wie nah Xander und ich uns mittlerweile waren? Doch ging ihn das überhaupt was an? Nein.
    "Wieso nicht?"
    Ich spürte wieder den Ärger in mir hochkochen. Begriff er nicht, dass ich mittlerweile viel zu tief mit drin steckte in der ganzen Sache? Nicht nur mental, sondern auch… emotional? Wie konnte ein einzelner Mensch nur so stur sein?
    "Weil meine Eltern das nicht zulassen würden. Sam, sie wissen nicht, was hier passiert. Ich verstehe es ja selbst kaum, aber sicherlich werden sie mich nicht so ohne weiteres in die Stadt zurückschicken, in der sie mich schon vor drei Monaten nicht alleine lassen wollten. Und mein Dad würde die Farm niemals aufgeben. Sie ist sein Leben!"
    "Dann mach ihnen klar, wie gefährlich es hier ist."
    "Und wie soll ich das bitte machen? 'Mom, Dad, ich muss euch was sagen: Parkerville wird leider von Vampiren heimgesucht. Wir sollten umziehen'", zischte ich mit gedämpfter Stimme, voller Angst, meine Eltern könnten tatsächlich irgendwo in der Nähe sein und uns hören.
    Er zog überrascht eine Augenbraue hoch. Hatte er tatsächlich angenommen, ich wüsste nicht, was wirklich mit Xander los war? Immerhin hatte er uns doch zusammen gesehen. Hielt er mich wirklich für so

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