Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine
er nicht scheußlich. Ich habe einige bemerkenswerte Berichte über deine Erntefest-Getränke gehört. Wir hatten letzte Woche so einige Leute aus Lovers Knot in der Zahnarztpraxis, die haben alle in höchsten Tönen davon geschwärmt. Wenn der Wein auch nur halb so gut ist, wie sie sagen, dann haben wir dir eher zu wenig bezahlt.«
»Warten wir’s ab, dann sehen wir’s ja, okay? Vielleicht willst du ja auch dein Geld zurück.«
»Bestimmt nicht.« Doll stutzte. »Geht es dir gut? Du klingst nicht wie in Partylaune.«
»Alles bestens, ich bin nur, öhm, ein bisschen müde. Äh, Mimi hat diese Woche wirklich die Peitsche geschwungen. Ich habe jede Menge Überstunden in Lovelady Hall gemacht.«
»Aber es gefällt dir dort noch immer?«
»Oh ja, sehr«, sagte Cleo aufrichtig. »Es ist ein toller Job. Jeder Tag ist anders, aber das heißt nicht, dass ich nicht auch die Gelegenheit begrüßen würde, als Teilzeit-Partnerin in die Cateringfirma deiner Mutter einzusteigen.«
»Und sie ist wirklich daran interessiert. Das wird wie bei der Gründung von Fortnum and Mason. Oder meine ich Marks and Spencer? Liebe Güte!« Doll bibberte. »Was für ein kalter Wind! Wir sollten besser aufhören zu plaudern und den Wein hineinschaffen, sonst sind schon bald die Gäste da und lechzen nach Blut.
»Hast du eine Bardame, oder soll ich das machen?«
»Auf keinen Fall! Ich habe dir doch gesagt, du kommst als Gast. Wir brauchen uns nur zu amüsieren. Wir haben alles organisiert. Auf der einen Seite haben wir einen Tisch als Bar aufgestellt, um den sich Fern und Timmy Pluckrose vom Weasel and Bucket in Fiddlesticks für uns kümmern werden. Und das Essen steht auf einem Tisch an der anderen Seite, als Büfett. Auf die Art entsteht nicht so ein Gedränge.«
»Und gibt es auch andere Getränke? Für diejenigen, die keinen Wein mögen?«
»Für alle Geschmäcker und Vorlieben ist gesorgt.« Doll lachte. »Fern und Timmy liefern Bier für die Hartgesottenen und Hochprozentiges für alle, für die es ohne Gin Tonic keine richtige Party ist – und mit deinem Wein wird insgesamt also reichlich Fusel zur Verfügung stehen. Jetzt flitze ich nur eben kurz rein und hol die Männer, damit sie die schweren Sachen tragen.«
Cleo stand wieder allein in der eiskalten, stürmischen Finsternis und hoffte, dass der Wein gelungen war. Und Mitzis Vorstellungen entsprach. Bestimmt täte er das. Sie konnte sich jetzt darüber nicht den Kopf zerbrechen – es war nichts mehr daran zu ändern –, und schließlich war das im Moment eines ihrer geringeren Probleme.
Jeder der Weine hatte beim Abfüllen in die Flaschen ganz herrlich ausgesehen. Wie zuvor hatte das Wasser von Lovers Cascade für einen rapiden Gärungsprozess gesorgt, der Wein war kristallklar und duftete herrlich. Sie hatte ein schönes Sortiment an Birnen-Schabernack, Apfel-Attraktion und Pflaumen-Kuss sorgfältig in den Wagen gestapelt. Mehr als genug für Mitzis Party.
Cleo blinzelte, als irgendjemand plötzlich die Außenbeleuchtung anknipste.
Brett und sein künftiger Schwager Shay kamen aus dem Saal. Brett trug wie Doll Bluejeans und eine Auswahl vielfarbiger wallender Gewänder mit einer Blumengirlande im Haar. Shay, registrierte sie überrascht, hatte ein altmodisches Fußballtrikot an.
»Er kommt als Spieler der Weltmeistermannschaft von 1966«, erklärte Brett, als sie die Flaschen aus dem Auto hievten. »Lu ist in ihren üblichen Hippiekleidern erschienen, aber sie meinte, Shay hätte so schöne Beine, dass es ein Jammer sei, sie nicht herzuzeigen.«
Shay äffte eine Laufstegpose nach und machte einen Kussmund.
Cleo hätte beinahe gelächelt.
»Also« – Doll kam wieder heraus, als Brett und Shay die Flaschen hineinschleppten – »es läuft alles wie am Schnürchen. Ach, mit Beleuchtung sehe ich dich jetzt erst richtig, du siehst ja absolut hinreißend aus. Wie lange hast du denn dafür gebraucht?«
»Ewigkeiten«, antwortete Cleo mit klappernden Zähnen. »Ich hatte noch nie zuvor Haarglätter verwendet. Elvi musste es schließlich für mich machen. Und das Augen-Make-up hat noch länger gedauert. Ich glaube, ich sehe aus wie ein Panda, und diese falschen Wimpern fallen bestimmt irgendwann runter …«
Und die hautengen blumengemusterten Schlaghosen, die sie in stundenlanger Kleinarbeit aus Stoffresten genäht hatte, die sie von jedermann in Lovers Knot geschnorrt hatte, würden wahrscheinlich irgendwann aufplatzen. Und die mit Kunstpelz besetzte Weste aus dem
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