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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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nichts trinken, und es wäre eine großartige Gelegenheit zu sehen, was passierte.
    Anders als beim Erntefest schienen die Weine des heutigen Abends die Atmosphäre nicht zu beeinflussen. Sie wirkten nur auf die Trinkenden. Es schien keine Magie am Werk zu sein, die so wie in Lovelady Hall plötzlich die Musik der JB-Roadshow wechseln ließ. Was bedeutete, dass die Weine völlig anders waren. Und die magischen Zutaten – oder die Chemikalien – jedes Mal unterschiedlich wirkten.
    Faszinierend.
    Der Pflaumen-Kuss war eindeutig hochwirksam. Die Küsserei erreichte einen neuen Höhepunkt – oder Tiefpunkt –, je nachdem, wie man es sah.
    Dylan, dachte Cleo ärgerlich am Rand der Tanzfläche, wäre mit dem Motto des Pflaumen-Kusses sicher ganz einverstanden. Küss jeden, der gerade in Reichweite ist. Ganz egal wen. Ganz egal wo.
    Sollte er doch bleiben, wo der Pfeffer wächst!
    Sie fragte sich, wo er wohl steckte. Tja, nein, eigentlich nicht. Sie wusste sehr wohl, wo er war. Sie wusste, er war noch auf Jersey, wo sonst, und wahrscheinlich bei irgendeinem glamourösen megareichen ausgewanderten steuerflüchtigen Weib; sie wusste nicht so genau Bescheid über die Gesetzeslage bei Steuerexilanten, ging aber davon aus, dass jeder, der auf Jersey wohnte, mindestens Doppelmillionär sein musste.
    Geld regiert die Welt.
    Da konnte Dylan Gegenteiliges behaupten, wie er wollte, er war mit Geld geboren worden und würde ohne nicht leben können. Zwecklos, etwas anderes zu hoffen.
    Die JB-Roadshow stimmte eine »Sam-and-Dave«-Nummer an. Noch mehr Leute waren auf der Tanzfläche. Nun sah man neben dem Küssen auch Partygäste, die andere kniffen oder komische Grimassen zogen oder jemand erschreckten, indem sie sich von hinten anschlichen und ihm laut ins Ohr schrien.
    Der Birnen-Schabernack beginnt, dachte Cleo.
    Ein bisschen kindisch, eher Sandkasten-Scherze, aber wahrscheinlich okay für eine Party dieser Art. So weit, so gut.
    Und, auch das war anders als beim Erntefest, die Weine wurden gleichzeitig ausgeschenkt, sodass die Effekte sich gegenseitig verstärkten. Cleo war nicht sicher, ob die zahlreichen umschlungenen Paare, die man noch immer sah, von der Apfel-Attraktion beeinflusst waren, aber Birnen-Schabernack und Pflaumen-Kuss fuhren eindeutig Tandem. Es war ein unheimlicher Anblick.
    Das Küssen ging nach wie vor weiter. Und die Schabernack-Streiche wurden immer übermütiger. Alles kreischte vor Lachen.
    Plötzlich fand Cleo sich zwischen zwei runzeligen Mick Jaggers wieder, die beide bestimmt schon im Rentenalter waren – einer in weit ausgestellten Samthosen, Trikothemd und jeder Menge Schals, der andere aus der Ära des Hyde-Park-Konzerts mit weißer Frackjacke und klimpernden Armreifen –, und wurde auf die Tanzfläche getragen.
    Da ihr klar war, dass jeder Widerstand zwecklos wäre, blieb sie einfach stehen und wiegte sich zur Musik, während die zwei klatschten und Kussmünder machten und um sie herumtanzten.
    »Amüsierst du dich? Gut! Ich wusste, es würde dir gefallen!«, rief Doll, als sie in den Armen eines Sechziger-Möchtegern-Mods mit rasiertem Schädel und Parka an ihr vorbeitanzte. »Und der Wein ist himmlisch! Mum ist hin und weg vor Begeisterung!«
    Cleo lächelte und wedelte bestätigend mit den Händen, wie man sich auf lärmenden Partys eben so verständigt.
    Während die Mick Jaggers nach wie vor um sie herumstolzierten, merkte sie, dass sich die Lage auf der Tanzfläche leicht verändert hatte.
    Mehrere Paare, die durch den Pflaumen-Kuss zusammengefunden hatten, schienen sich nun in dunklere Ecken davongestohlen und ihre ursprünglichen Partner mitten auf der Tanzfläche allein stehen gelassen zu haben. War da die Anziehungskraft der Apfel-Attraktion am Werk? Ja, es sah ganz danach aus.
    Himmel, diese Weine waren alle wie für Dylan gemacht. Nun galt eindeutig im gesamten Gemeindesaal von Hazy Hassocks das Motto: Love The One Your’re With.
    Cleo bemerkte leicht erheitert, dass die im Stich gelassenen Partner nach einigen weiteren Schlucken Apfel-Attraktion begannen, untereinander Paare zu bilden, vergnügt zu plaudern und miteinander zu tanzen. Wie nett, dachte sie. Sie würde nicht wollen, dass sich sonst noch jemand so einsam fühlte wie sie.
    Der Hyde-Park-Mick-Jagger blies ihr plötzlich ein lautstarkes Blubbermaul entgegen.
    Der Birnen-Schabernack ist noch voll in Fahrt, dachte Cleo und schrak zurück. Vielleicht sollte man diese Sorte in Zukunft doch lieber weglassen …
    Die

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