Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
JB-Roadshow sang nun die größten Soul-Hits von Otis Redding. Im Mittelteil von »Dock of the Bay« war Hazy Hassocks heftig am Knutschen.
    »I Got You Babe!«, sang eine Stimme leicht falsch hinter Cleo, während gleichzeitig ein Paar Hände sie um die Taille fassten.
    Ach, jetzt wurde der Birnen-Schabernack aber allmählich langweilig. Na wenigstens hatte jemand erkannt, dass sie als Cher ging und nicht bloß als noch so ein Hippie …
    Cleo wirbelte herum, bereit dem Samthosen-Mick-Jagger eins auf die Nase zu geben, wenn er sie nicht losließe.
    »Hi!«, sagte Dylan und strahlte sie an. »Entschuldige die Verspätung. Du siehst ja umwerfend sexy aus! Die echte Cher hat wirklich ernstzunehmende Konkurrenz bekommen.«
    Er trug seine Sonny-Ausstattung: ausgestellte Jeans, ein rosa-lila Hemd mit Blumenmuster, eine Pelzweste und unzählige wallende Schals samt Glöckchen und Perlen.
    Er sah nach wie vor einfach unwiderstehlich aus, zum Teufel mit ihm.
    Vollkommen aus der Bahn geworfen, machte Cleo sich los und starrte ihn einen Moment lang einfach nur sprachlos an. Aber nur einen Moment lang.
    »Du wirst dir ›Entschuldige die Verspätung‹ auf den Grabstein meißeln lassen müssen«, sagte sie sauer. »Zusammen mit ›Ich wurde aufgehalten‹. Das brächte dem alten Spruch ›Er kam sogar zur eigenen Beerdigung zu spät‹ ganz neue Bedeutung, meinst du nicht? Wie auch immer, welche Sie war es denn diesmal? Eine Prominente aus Jersey? Eine reiche Ex-Britin mit einer Villa am Strand? Eine glamouröse Inselbewohnerin mit einem mega-neureichen Papi?«
    Die Mick Jaggers tänzelten etwas dichter um sie herum, um nur ja kein Wort zu verpassen.
    »Nebel.«
    Cleo zog die Augenbrauen hoch. »Ach ja, richtig. Hier blies die ganze Woche lang ein verdammter Sturm.«
    »Die ganze Insel lag im dichten Nebel«, wiederholte Dylan. »Jersey liegt ja nicht gleich nebenan. Sei doch nicht so engstirnig. Außerdem klingst du schon beinahe wie eine nörgelnde Ehefrau.«
    »Und davon hattest du ja schon so einige. Oh, natürlich nicht deine eigenen, aber …«
    »Herrgott noch mal!«
    »Du hättest mich anrufen können.«
    »Ja, das hätte ich tun können. Und sollen. Aber ich dachte, ich würde sehr viel früher wieder zu Hause sein. Und als mir klar wurde, dass nicht, ähm … Egal, jetzt bin ich hier. Das hätte ich nicht verpassen wollen. Ich habe mich sehr auf diesen Abend gefreut. Wie läuft es mit den Weinen?«
    Die Mick Jaggers hopsten plötzlich miteinander im Kreis herum, hielten Händchen und sangen »Satisfaction«.
    »Sieh selbst.«
    »Cleo …«
    »Ach, prima! Endlich!« Doll, die ihren Skinhead abgeschüttelt hatte, kam zu ihnen gehüpft und blieb hicksend etwas unsicher vor ihnen stehen. »Sonny und Cher wieder vereint! Hallo, ich bin Doll.«
    »Dylan Maguire.« Dylan lächelte und streckte die Hand aus.
    Doll umschloss sie beidhändig. »Oh, w-o-w! Du siehst ja echt spitze aus. Du bist ja noch viel umwerfender als Cleo gesagt hat!«
    Cleo stöhnte.
    »Sie war echt mies drauf«, fuhr Doll fort, munter und sichtlich bemüht, geradeaus zu schauen. »Sie dachte, du würdest nicht kommen. Dass du jetzt da bist, wird sie mächtig aufmuntern. Bis später, ihr beiden!«
    Doll tänzelte davon, und die Mick Jaggers begannen im Diskant »Honky Tonk Woman« zu singen. Es biss sich grauenhaft mit der JB-Roadshow und ihrem Song »Mr Pitiful«.
    »Du hast wirklich gedacht, ich würde nicht kommen?«, rief Dylan ihr über den von der Bühne dröhnenden Bläsereinsatz hinweg zu. »Du hast geglaubt, ich würde mir das hier entgehen lassen?«
    Cleo nickte. »Warum auch nicht? Steht bei dir ja eindeutig weit unten auf der Liste.«
    Dylan machte ein sehr verärgertes Gesicht. »Das können wir nicht hier diskutieren – gibt es irgendwo ein ruhigeres Plätzchen?«
    »Ich diskutiere gar nichts und fühle mich hier sehr wohl.«
    Dylan funkelte die Mick Jaggers zornig an, die ihr restliches Rolling-Stones-Repertoire vergessen zu haben schienen und nun zum »Hokey-Cokey« übergegangen waren.
    »Das ist ja völlig verrückt!« Er hielt Cleo an der Hand fest. »Komm mit – bitte, Cleo. Ich muss mit dir reden. Ernsthaft mit dir reden. So kann das mit uns nicht weitergehen.«
    »Wie denn bitteschön? Und zum Reden brauchen wir nirgendwo anders hinzugehen. Man hat schon früher in Gemeindesälen mit mir Schluss gemacht. Wird nicht das erste Mal sein. Soll ich dir erzählen, wie Robbie Knight bei der Party zu Nina Cardews dreizehntem Geburtstag mir

Weitere Kostenlose Bücher