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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Pashley-Royle zu sein, hat mich eins gelehrt – Regeln machen grundsätzlich mehr Spaß, wenn sie übertreten werden.«
    Sie lachten beide. Elvi nahm an, dass irgendwo nahebei noch immer Henry wieherte, noch immer der Elektropop wummerte und der Rest der Winterbrook Girls’ Grammar School sich gähnend durch die Soziale Integration quälte, aber sie sah und hörte nichts davon.
    Das war es also, dachte sie träumerisch. Das war es, was Kate für Mason empfand. Jetzt verstand sie, warum Kate alles riskieren würde, um einfach nur bei ihrem Kerl zu sein – na ja, eigentlich Knaben –, und sie wusste, sie würde dasselbe tun …
    Dann verstummte die Musik.
    »Schön, meine Damen und Herren!« Miss Chamberlain klatschte in die Hände. »Damit wäre unsere Soziale Integration für heute beendet. Sie werden mir sicher zustimmen, dass es ein toller Abend war. Ein herzliches Dankeschön also an die Schüler und Mitarbeiter von Gorse Glade.«
    Es folgte eine Runde stürmischer Applaus. Die Lehrerinnen von Winterbrook und die Lehrer von Gorse Glade taten einhellig einen Seufzer der Erleichterung. Sämtliche Jungen eilten zu den Saaltüren, die Mädchen waren beinahe noch schneller als sie.
    Neeiin!, dachte Elvi. Es kann doch noch nicht vorbei sein! Das kann einfach nicht sein!
    Miss Chamberlain und Kohorten sammelten Becher ein, rückten Stühle zurecht und stellten den Normalzustand des Saales wieder her, damit er für die Konferenz am nächsten Morgen bereitstand.
    »Hier.« Zeb schob Elvi ein Stück Papier in die Hand. »Meine Handynummer. Wie ist deine?«
    Sie nannte sie ihm und beobachtete genau, wie er sie in sein iPhone übertrug.
    »Heute Abend schicke ich dir eine SMS. Sobald wir zurück sind.« Er sah ihr in die Augen. »Ach Mist, jetzt wünschte ich wirklich, ich wär auf die Winterbrooker Gesamtschule gegangen, dann könnten wir uns jeden Tag sehen.«
    »Ich auch«, sagte Elvi leise. »Und Dank sei dem Herrn für soziale Integration – im allgemeinen Sinn diesmal, nicht als Schulprojekt.«
    Zeb lachte, dann packte Henry mit einem Lächeln und einer gespielten Verbeugung vor Elvi seinen Arm und zerrte ihn in Richtung der restlichen entschwindenden Gorse-Glade-Knaben.
    Während die Lichter erloschen und der Saal sich leerte, stand Elvi da und sah ihn fortgehen. Sie fühlte sich himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt zugleich und war so aufgewühlt wie noch nie in ihrem ganzen Leben, aber mehr als alles andere verspürte sie den Wunsch, ihm nachzurennen.
    Was, wenn er ihr keine SMS schickte? Was, wenn sie ihn nie wiedersähe? Was, wenn sie ihn als Nächstes beim Erntefest sah und er sie gar nicht beachtete? Was, wenn …?
    »Elvi …«
    Sie sah sich um.
    Zeb strahlte sie an. »Ich hab mich noch nicht verabschiedet.« Er zog sie an sich und küsste sie.
    »Na hör mal!«, trompetete Henry von irgendwo hinter ihnen, aber Elvi kümmerte sich nicht darum.
    Es war ihr erster richtiger Kuss. Nicht bloß so ein fummeliges Jugendclub-Disko-Geknutsche, sondern ein richtiger, glückseliger, überwältigender, erwachsener Kuss.
    Sie zitterte, spürte, wie Zebs knochig dünner Körper ebenfalls schauderte, und erwiderte den Kuss.
    »Zeb!«, schnaubte Henry. »Komm jetzt!«
    Elvi öffnete die Augen, und widerstrebend entfernte sich Zeb von ihr.
    »Bis bald«, sagte er sanft.
    Und diesmal war er wirklich fort.
    Noch immer zitternd schwebte Elvi benommen in Richtung Ausgang.
    »Wo warst du denn bloß?«, maulte Sophie und schob Elvi ihren Mantel und ihre Tasche entgegen. »Ich konnte dich im Saal nirgendwo sehen und dachte, du bist schon in der Garderobe, aber da warst du nicht. Kate ist abgeschwirrt, um Mason in die Arme zu schließen, und mein Dad wartet draußen, wir sollten uns also besser beeilen. Elvi? Elvi? Alles in Ordnung mit dir?«
    »Was? Oh, äh, ja, alles bestens.«
    »Gut.« Sophie hakte sich bei Elvi ein. »Na, Gott sei Dank ist das vorbei. Mannomann – diese Blödmänner waren die größten Langweiler aller Zeiten, findest du nicht?«
    »Was? Oh, ja.«
    Sophie ächzte. »Himmel, ich hasse diese Idee mit Soz-Int – und das war ja wohl eine echte Scheißfete, was?«
    »Hmm«, pflichtete Elvi ihr träumerisch bei, als sie in die windige Septembernacht hinaustraten. »Echt ätzend.«

7. Kapitel

    »Erklärst du mir bitte noch mal genau, was wir hier eigentlich machen?«, brummelte Doll, dick eingemummelt gegen die herbstliche Kälte. »Warum stapfen wir an meinem kinderfreien Nachmittag bei Eiseskälte durch

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